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Blutbeichte

Blutbeichte

Titel: Blutbeichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Barclay
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seinem Büro.
    Dean Valtry saß auf seinem Bürostuhl und drückte seine gepflegten Hände auf die Schreibtischplatte. Hinter ihm an der Wand hingen eine Reihe Fotos, die das bezaubernde Lächelnvon acht Hollywood-Schönheiten eingefangen hatten, in glänzenden schwarzen Rahmen.
    »Fantastisch.« Valtry zeigte auf eine bekannte Schauspielern. »Nach den Worten ihres Zahnarztes hatte sie die schlimmsten Beißer, die er je gesehen hatte. Sie war eine atemberaubende Südstaaten-Schönheit – bis sie den Mund aufmachte. Ihre Zähne waren faul. Wissen Sie, woran das lag? Sie hatte bereits als Kindermodel gearbeitet und durch den Job schlechte Essgewohnheiten angenommen: Süßigkeiten, Limo und anderes Zuckerzeug. Und schauen Sie sich jetzt dieses Lächeln an! Als würde die Sonne aufgehen. Damit zieht sie die Aufmerksamkeit auf sich. Und das haben wir gemacht. Wir haben ihr diese Karriere ermöglicht.«
    Joe nickte. Er kannte viele Menschen wie Valtry. Cops waren in ihren Augen primitive Banausen; dennoch hatten sie das Bedürfnis, sie zu beeindrucken.
    Valtrys Redeschwall nahm kein Ende: »Natürlich sind die Zahnärzte diejenigen, die den Ruhm ernten, obwohl eigentlich wir die Kunstwerke herstellen. Aber es sind ihre Gesichter, die in Zeitschriftenanzeigen oder im Fernsehen gezeigt werden, und sie klopfen sich für meine Arbeit auf die Schultern. Sie treiben die Preise in die Höhe und lassen sich von den Patienten das Fünffache von dem hinblättern, was sie mir bezahlen – Sie können sich vorstellen, was die einnehmen! –, und lassen sich von den Reichen und Berühmten den Hintern küssen. Was ich mache, ist Kunst. Sie wissen ja, wie ein Zahn aussieht. Jeder Zahn hat eine einzigartige Gestalt und unverwechselbare Rillen und Rundungen. Und wir bilden jeden Zahn in seiner Einzigartigkeit exakt nach. Wir machen hundertprozentige und makellose Arbeit. Wenn ich eine Krone, ein Implantat oder eine Brücke anfertige, muss der Zahnersatz so perfekt sitzen, als hätte Gott selbst ihn eingesetzt.«
    »Ein hoher Anspruch«, sagte Danny und konnte sich nur mit Mühe ein Grinsen verkneifen.
    »Den ich aber erfülle«, sagte Valtry. »Nun, meine Herren, was kann ich für Sie tun?«
    »Mr Valtry, arbeiten Sie mit der Scheideanstalt Trahorne in Philly zusammen?«, fragte Joe.
    »Ja, in der Tat. Warum?«
    »Wir haben einen Bericht erhalten, dass ein mit Blut verschmutzter Laborkittel in einem Paket gefunden wurde, das Ihr Labor dorthin geschickt hat.«
    Valtry runzelte die Stirn. »Schon möglich.«
    Danny und Joe wechselten einen Blick.
    »So etwas kann tatsächlich vorkommen«, räumte Valtry ein. »Wenn meine Angestellten den Zahnersatz abschleifen, arbeiten sie mit Schleifscheiben, die auf Arbeitstischen stehen. Diese Geräte rotieren ungeheuer schnell und können fast explosionsartig zerbersten. Es kann vorkommen, dass jemand von herumfliegenden Teilen getroffen und verletzt wird, wobei eine solche Wunde stark bluten kann.«
    »Das ist aber nicht die Menge an Blut, über die wir hier sprechen«, sagte Joe.
    »Zeigen Sie mir den Kittel, dann sage ich es Ihnen.«
    »Den Kittel haben wir nicht.«
    »Bitte?«
    »Er wurde verbrannt.«
    »Ich muss gestehen, ich bin ein wenig verwirrt, meine Herren …«
    »Versehentlich«, sagte Danny. »Er landete im Schmelzofen.«
    Valtry begriff allmählich, dass die beiden Detectives sich nicht so schnell abwimmeln ließen. »War der Kittel sehr mit Blut beschmutzt?«
    Joe beugte sich vor. »So sehr, dass nun zwei Detectives der Mordkommission Ihnen einen Besuch abstatten.«
    Valtry schwieg. Joe kannte diese Pausen gut: Die Leute dachten fieberhaft über die Informationen nach, die sie erhalten hatten, überlegten, was sie wussten, wägten alles ab und entschieden dann, wie sie sich am besten verhielten.
    Schließlich warf Valtry die Hände in die Luft. »Sie kommen mit Geschichten über einen blutigen Laborkittel in mein Büro, einen angeblich blutigen Laborkittel, und ich soll Sie jetzt darüber aufklären?«
    »Hören Sie«, sagte Danny. »Wir haben mit dem Mann gesprochen, der den Kittel gefunden hat. Wir haben Grund zu der Annahme, dass es eine Verbindung zu einer derzeit laufenden Ermittlung gibt. Wir bitten Sie lediglich, uns zu helfen.«
    »Das ist doch verrückt. Haben Sie mit Bob Trahorne gesprochen? Sie müssen mit Bob reden. Er kann sich für mich, meinen einwandfreien Charakter und meinen guten Ruf verbürgen.« Valtry zeigte auf die Fotos an der Wand. »Glauben Sie vielleicht, ein

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