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Blutbuchen - Ein Altmarkkrimi (Judith Brunners erster Fall) (German Edition)

Blutbuchen - Ein Altmarkkrimi (Judith Brunners erster Fall) (German Edition)

Titel: Blutbuchen - Ein Altmarkkrimi (Judith Brunners erster Fall) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heike Schroll
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aufmerksam beim Heizen beobachtet hatte, war ihr eigener Versuch heute Morgen erstaunlich unproblematisch verlaufen. Das Feuer lohnte ihre Bemühungen mit einem geräuschvollen Knacksen und Ziehen.
»Gern. Machen Sie sich bitte keine Vorwürfe. Ich habe gut geschlafen. Es geht mir schon ein ganzes Stück besser.«
»Schön. Möchten Sie einen Kaffee?«
»Vielen Dank!«, Laura nahm ihre Tasse entgegen und fuhr mit einem geheimnisvollen Lächeln fort: »Wissen Sie, ich habe mir da was überlegt.«
»Ja?«
»Möglicherweise hat ja Irmgard Rehse recht, und Laurenz Heitmann hat etwas Wichtiges aus der Vergangenheit gewusst?«
Judith Brunner ging zunächst nicht auf ihre Überlegungen ein und kümmerte sich weiter um das Frühstück. »In der Speisekammer habe ich Pflaumenmus gefunden. Ich hoffe, es ist in Ordnung, wenn ich das herzuräume?«
»Bedienen Sie sich bitte, ich muss die Vorräte sowieso noch prüfen. Oder möchten Sie lieber etwas Herzhaftes essen? Da müsste einiges im Kühlschrank sein.«
»Nein, danke, ich bin völlig zufrieden«, lehnte Judith Brunner lächelnd ab. »Natürlich habe ich auch über unser Tischgespräch gestern Abend nachgedacht. Wenn Heitmann etwas Brisantes gewusst hat, ist es immerhin merkwürdig, dass er es so viele Jahre für sich behalten hat. Und was für ein Geheimnis hütete Heitmann, welches jetzt, nach Jahrzehnten, noch für jemanden so gefährlich ist, dass er dafür mordet!?«
»Vielleicht teilte er sein Wissen mit einem anderen und wollte anfangen zu reden?«, konnte Laura Perch sich vorstellen.
Judith schluckte etwas Kaffee und meinte: »Machen Sie weiter, jede Idee ist mir willkommen.«
»Doch wenn«, Laura zögerte, »ich meine, wenn es hier um etwas geht, das lange Jahre zurückliegt, dann müsste sein Mitwisser, also der mit dem Mordmotiv, auch in Heitmanns Alter sein. Das halte ich für ausgeschlossen. Bringen sich so alte Leute gegenseitig um? Was hätten sie noch davon?«
Judith musste schmunzeln. »Hm, betagte Mörder sind eher selten. Das stimmt. Und prinzipiell kann es auch jemand gewesen sein, der selbst an den früheren Ereignissen nicht beteiligt war, nun aber aus anderen Motiven heraus zum Handeln gezwungen wurde.«
»Haben Sie schon von den zwei Fremden gehört, die im Sommer hier waren?«, bot Laura Perch neue Verdächtige an.
»Ja. Was wissen Sie denn über die? Waren Sie zu der Zeit auch im Dorf?«
»Ach nein, Tante Irmgard hat sie nur erwähnt, weil sich die Leute im Dorf bisher keinen Reim auf die Männer machen konnten. Waren wohl nur einmal hier. Sie haben im Wirtshaus alle frei gehalten und sind dann angeblich nie wieder aufgetaucht.«
»Seltsam, Thekla Müller hat sie auch erwähnt. Sie hat sogar beobachtet, wie sie mit Laurenz Heitmann geredet haben.«
»Die beiden? Hm. Was sollte der ihnen verkaufen?«
»Wieso verkaufen?«, konnte Judith Brunner nicht verstehen.
»Irmgard Rehse meinte, die hätten sich nach dem Besitzer des Waldes bei Lindenbreite erkundigt. Und da im Sommer alle möglichen Leute hier auftauchten, die Land kaufen wollten, hat sich auch keiner was dabei gedacht.«
»Noch Kaffee?«, bot Judith an.
»Ja, bitte, aber nur eine halbe Tasse. Er ist Ihnen sehr gelungen. Schön kräftig.«
»Freut mich. Ich trinke ihn am liebsten so.« Judith Brunner wollte Laura Perch auch noch auf ein traditionelleres Motiv verweisen. »Es wäre auch denkbar, Heitmann hat etwas unbewusst beobachtet oder jemanden gesehen, was für den anderen eine existenzielle Gefahr darstellte. Dann war derjenige zum Handeln gezwungen, wenn er das Risiko der Entdeckung nicht eingehen wollte; also wäre der Mord eine simple Zeugenbeseitigung.«
»Und warum bringt er ihn dann in Gardelegen um und nicht hier, wenn es schon so einfach sein soll?«, warf Laura Perch ein.
»Dort ist der Mörder möglicherweise nicht bekannt. Fühlt sich dadurch sicherer. Vielleicht hat er schon lange auf eine Gelegenheit gewartet, Heitmann außerhalb zu treffen«, spekulierte Judith Brunner weiter.
»Oder es war purer Zufall, dass die beiden sich dort begegnet sind.«
Judith Brunner blickte skeptisch. »Das kann ich mir bei dieser Tat nicht vorstellen. Immerhin müssen wir jetzt annehmen, dass der Täter ein offenbar eigens für den Mord gefertigtes Messer dabei hatte.«
Laura Perch stellte sich die Situation wahrscheinlich etwas zu dramatisch vor, denn sie sagte: »Laurenz Heitmann muss den Täter doch bemerkt haben, als der auf ihn zukam.«
»Ganz bestimmt. Entweder

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