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Blutfeinde: Norwegen Krimi (German Edition)

Blutfeinde: Norwegen Krimi (German Edition)

Titel: Blutfeinde: Norwegen Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kjell Ola Dahl
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Kaufvertrag? Für die Aktien?«
    »Das hier ist ein privater Deal zwischen Welhaven und mir. Die Absprache lautete, dass Welhaven das Ganze über VPS klarmachen sollte. In der Zwischenzeit habe ich meine Rechte mit einem Vertrag zwischen uns gesichert. Zwar ist der Deal nur auf eine Serviette gekritzelt, aber das reicht.«
    »Ein Vertrag über große Geldbeträge auf einer Serviette?«
    »Wir haben uns während eines Essens geeinigt, da hat man nicht alle möglichen Dokumente zur Hand. Aber die Serviette reicht aus. Gute Qualität. Nobler Laden.«
    »Was hat dazu geführt, dass Sie diese Forderungen jetzt stellen? Sind die Aktien verkauft?«
    Røyse nickte mit einem sardonischen Lächeln auf den Lippen. »Wenn nicht, hätte ich wohl kaum meinen Gewinnanteil einfordern können, oder?«
    »Was wollte Killi wissen?«
    »Dasselbe wie Sie, offenbar. Er wollte wissen, ob Welhaven die Aktien verkauft hat.«
    Gunnarstranda dachte einige Sekunden nach. »Ist Killi zu dem Gerichtstermin erschienen?«
    »Ja.«
    »Sie haben ihn gesehen?«
    »Es gab zwei Zuhörer. Killi war einer von ihnen.«
    »Wer war der andere?«
    »Keine Ahnung.«
    »Wer könnte sonst ein Interesse an Ihrem zivilrechtlichen Verfahren gegen Welhaven haben?«
    »Wie gesagt, ich habe keine Ahnung, wer der andere war.«
    »Haben Sie mit Killi gesprochen?«
    »Nein. Wir hatten nichts zu besprechen.«

18
     
    Gunnarstranda ging durch die leeren Korridore zum Kontrollraum im fünften Stock des Polizeipräsidiums. Dort befanden sich nur zwei Personen, und beide saßen vor dem einzigen Bildschirm: die Kellnerin aus dem Asylet und Abteilungsleiter Rindal, der einen kühlen Blick über seine Schulter warf, als Gunnarstranda die Tür schloss.
    Auf dem Bildschirm war das Innere des Vernehmungsraums zu sehen, der zwei Türen weiter lag. Vibeke Starum saß einem Mann mit rasiertem Schädel und einer Tätowierung gegenüber, die an seinem Hals nach oben züngelte. Der Ton war ausgeschaltet, man konnte nicht hören, worüber sie sprachen.
    Rindal schaltete den Ton ein und regulierte die Lautstärke.
    Der Untersuchungshäftling beugte sich plötzlich vor. Sein Gesicht war ein einziges Grinsen. »Ich sage kein Wort ohne meinen Anwalt.«
    Starum seufzte tief. »Hören Sie schon auf, und seien Sie vernünftig. Dies ist ein Verhör.«
    »Ein Verhör nennen Sie das?«
    »Sie sollten doch wissen, was ein Verhör ist«, sagte Starum und blätterte in einem Papierstapel auf dem Tisch. »Sie sind bisher …«
    Darak Fares unterbrach sie. »Sie glauben, ich weiß nicht, was ein Verhör ist?« Er zog den Pulli über den Kopf und saß mit nacktem Oberkörper da. Die Tätowierung erwies sich als eine Art Drachen. Aber sie verblasste im Vergleich zu den blaugelben Blutergüssen an seinen Armen und auf seiner Brust.
    Der Mann sagte: »Ein Weihnachtsgruß von den Bullen, mit denen ich in den letzten Tagen gesprochen habe. Was ist Ihr Job? Sollen Sie mir vielleicht einen blasen – zum Trost?« Er fasste sich mit einer derben Bewegung in den Schritt.
    Starum sagte: »Ziehen Sie Ihren Pulli wieder an. Wenn nicht, schicke ich Sie augenblicklich zurück in die Zelle.«
    Die Kellnerin blickte zu Rindal auf. »Was hat er gemeint?«, fragte sie ängstlich. »Wird er verprügelt?«
    »Das behauptet er, allerdings«, sagte Rindal. »Das Letzte, was er der Polizei vorgeworfen hat, war, dass wir dem Mann, der ins Krankenhaus musste, den Arm gebrochen hätten. Sie können also bestätigen, was Sie vorhin gesagt haben? Dies ist der Mann, der an jenem Abend ein Bierglas nach Ihnen geworfen hat, der Mann, dem Sie nachgelaufen sind?«
    »Er ist es.«
    »Sie müssen sich ganz sicher sein. Die gleiche Frage wird man Ihnen vor Gericht auch stellen.« Rindal holte mit dem Zoom das Gesicht des Mannes näher heran. Der Mann merkte, was geschah, und warf einen schrägen Blick zur Kamera hinauf. Plötzlich verzerrte er das Gesicht, als sei ihm der Teufel persönlich erschienen. »Keyser Söze!«, schrie er theatralisch. »Rette mich!«
    Die Kellnerin fing an zu grinsen.
    »Warum lachen Sie?«, fragte Rindal gereizt.
    Sie kniff den Mund zusammen.
    Auf dem Bildschirm sagte Vibeke Starum: »Ich habe einen Zeugen, der Sie am fünften August auf einem Fest im Clublokal der Osloer Hells Angels gesehen hat.«
    »Stimmt.«
    »Wann sind Sie dort weggegangen?«
    Darak Fares antwortete nicht.
    »Ich weiß nämlich, wann Sie weggegangen sind«, sagte Starum. »Jetzt bin ich gespannt auf Ihre Version.«
    Rindal schaltete den

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