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Blutflucht - Evolution

Blutflucht - Evolution

Titel: Blutflucht - Evolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loreen Ravenscroft
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Stoff.« Der Doktor grinste. »Bei Bedarf wird Schwester May Ihnen auch etwas zur Beruhigung geben, denn ich will Ihnen nichts vormachen, Mr. Hayes: Um die Proteinbiosynthese so richtig anzukurbeln, müssen wir Ihnen ständig Verletzungen zufügen, während Sie bei vollem Bewusstsein sind; was wir natürlich zutiefst bedauern. Aber eine andere Möglichkeit gibt es momentan nicht. Forschung duldet keinen Aufschub!« Erneut grinste er mir teuflisch ins Gesicht
.
    Starker Zorn verdrängte meine Angst. Meine Schläfen pochten. Wenn ich hier nur irgendwie loskäme, würde ich diesem »Arzt« sofort die Kehle herausreißen
.
    »Das können Sie nicht machen!«, rief ich. Schwarze Flecken tanzten vor meinen Augen. »Sie meinen wohl, nur weil ich ein Mutant bin, können Sie mit mir anstellen, was Sie wollen? Ich werde Sie verklagen!«
    Dr. Harcourts lachte laut auf. »Äußerst unklug, das zu erwähnen, Mr. Hayes, aber ich bin mir sicher, dass es nicht so weit kommen wird. Sie werden dieses Gebäude nicht mehr verlassen.« Zu seiner Assistentin gewandt sagte er: »Jetzt müssen wir aber endlich beginnen.«
    Jacks Atem ging immer heftiger. Kalte Schweißtropfen bildeten sich auf seinem Körper, als er mir diese furchtbaren Erinnerungen schickte.
    »Wie stark bist du eigentlich?«, fragte ich leise.
    »Vermutlich dreimal so stark wie ein gewöhnlicher Mensch.«
    »Wow«, hauchte ich.
    In schnellen, abgehakten Bildern zeigte er mir, wie der Doktor ihn mit verschiedenen Instrumenten quälte, die er immer wieder in seinen Körper bohrte, ihn mit elektrischen Schocks traktierte und etwas, das aussah, wie ein Lötkolben. Ich konnte nicht glauben, zu welchen Grausamkeiten dieser Arzt fähig war. Er war ein kaltblütiger, gewissenloser Sadist!
    Jack stöhnte und zuckte neben mir, als ob er das alles erneut durchlebte. Es war furchtbar! Die vielen Narben auf seinem Körper … was hatte er nur für unvorstellbare Qualen aushalten müssen! Meine Augen füllten sich mit Tränen.
    Ich wollte sterben
…, teilte er mir gedanklich mit.
    »Jack, hör auf, bitte, es quält dich zu sehr.« Hoffentlich ließ er die Lider geschlossen, damit er meine Tränen nicht sah. Das würde es für ihn vielleicht nur schlimmer machen.
    »Schaffst du eine weitere Erinnerung?«, fragte er stattdessen.
    »Schaffst
du
es denn?« Ich hatte wirklich genug gesehen. Diese grausamen Bilder würden mich für den Rest meines Lebens verfolgen.
    »Glaub mir, es macht nicht viel Unterschied, ob ich es dir zeige oder nicht, denn ich sehe diese Bilder, sobald ich die Augen schließe. Jede Nacht durchlebe ich in meinen Träumen das Grauen von Neuem. Vielleicht kann ich besser damit umgehen, wenn ich meinen Schmerz mit dir teile. Du hast mir schon einmal die Kraft gegeben, das alles zu überstehen.« Und nachdem ich seine Hand drückte, schickte er mir wieder seine Erinnerungen:
    »So, Mr. Hayes, das können wir aber besser? Schließlich sind Sie ein Mutant mit außergewöhnlichen Fähigkeiten!« Dr. Harcourt zog einen merkwürdigen Stab unter dem Wagen hervor
.
    »Was haben Sie mit dem Laser vor, Doktor?«, fragte die Schwester. In ihrem Gesicht las ich zum ersten Mal so etwas wie Besorgnis
.
    »Ich werde ihm erst einen dünnen Strahl in jede seiner Nieren bohren. Das wird bei ihm wohl keinen allzu großen Schaden anrichten, aber es wird die Proteinbiosynthese so enorm ankurbeln, dass wir innerhalb kürzester Zeit genug Material haben, um damit ein ganzes Land auszulöschen!« Zufrieden blickte er auf mehrere Infusionsbeutel, die alle mit meinem Blut gefüllt waren
.
    »Seine Schmerzen werden natürlich
enorm
groß sein. Schwester, geben Sie ihm Epinephrin, falls er droht, ohnmächtig zu werden. Oder besser diese neue psychogene Droge, die wir entwickelt haben, dann können wir die gleich an ihm testen.«
    Ich schrie und versuchte auszuweichen, als der Arzt den Laser an meine Seite presste. Aber ich hatte keine Chance. Die Fesseln gaben keinen Millimeter nach. Ein Hitzestrahl schoss in meine Eingeweide und es fühlte sich an, als würden sie explodieren. Der Schmerz war so unvorstellbar heftig, dass mir die Luft wegblieb. Schwarze Schleier vernebelten meine Sicht, ich schmeckte Blut, weil ich mir in die Zunge gebissen hatte
.
    Harcourt setzte erneut an, trieb die brennenden Strahlen in mich, lachte dabei und ergötzte sich an meinem Leid
.
    Die Welt verschwamm vor meinen Augen, ich wollte nur noch sterben. Mein Körper zuckte, jeder Muskel verkrampfte sich. Ich hörte meine

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