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Blutgeld

Blutgeld

Titel: Blutgeld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ignatius
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als ich von der Fatah verhaftet wurde und sie mich beschuldigt haben, ein CIA -Mann zu sein, hat Ayad mich gerettet. Er ist ins Gefängnis gekommen und hat ihnen befohlen, mich freizulassen, und er ist so ein großer Mann, wie konnten die da nein sagen? Die haben alle Angst vor dem Irak. Also bin ich jetzt hier, dank Ayad. Was sagst du dazu?»
    «Faszinierend. Ich würde mir die ganze Geschichte liebend gerne ein anderes Mal anhören.»
    «Okay. Ayad erzählt mir also, was los ist. Nur damit du weißt, dass das, was ich dir jetzt erzähle, erstklassige, hervorragende, sehr teure Informationen sind. Direkt aus Bagdad.»
    «Kapiert. Jetzt komm endlich zur Sache. Was hast du herausbekommen, verdammt nochmal?»
    «Okay. Los geht’s. Der Mann, der den Herrscher umgebracht hat, heißt Osman. Er ist sein Cousin, glaube ich. Er lebt irgendwo in Europa und will an das Vermögen der Familie. Aber er mag die Brüder des Herrschers nicht. Osman sagt, die sind zu gierig. In den letzten paar Monaten haben sie großen Familienkrach. Mein Gott, Sam! Was sollen wir bloß mit diesen verrückten Arabern machen? Und dann vor ein paar Tagen, paff!»
    «Osman drückt ab?»
    «Und ob. Nur jemand aus der Familie kann so nah an den Herrscher rankommen, verstehst du? Deswegen benutzen sie Osman. Und was meinst du, wer seit so vielen Jahren für Osman arbeitet?»
    «Sag’s mir.»
    «Du weißt es, Sam. Ja, wirklich.»
    Sam überlegte einen Moment. Ali hatte recht. Er wusste es. «Nassir Hammud?»
    «Und ob, Hammud. Mein Freund Ayad erzählt mir, die arbeiten schon seit Jahren zusammen, in Geldangelegenheiten. Die haben zu viele Geschäfte gemacht. Weißt du noch, diese Kampfflugzeuge, die der Herrscher von den Franzosen kaufen wollte, vor langer Zeit? Osman war mit Hammud zusammen bei der Abwicklung dieses Geschäfts. Wie gefällt dir diese oberfaule Sache, na?»
    «Sie gefällt mir.»
    «Ich habe noch mehr. Was glaubst du, wer Osman und Hammud Rückendeckung gegeben hat, als sie so im großen Stil hinter dem Herrscher her waren?»
    «Schluss mit den Ratespielen. Sonst kürze ich dir den Vorschuss.»
    «Bitte, du tust mir zu weh, aber ich sag’s dir trotzdem. Die, die Osman und Hammud unterstützen, sind nämlich meine Freunde in Tunis. Die Palästinenser. Die Fatah kauft schon seit Jahren Leute im Palast des Herrschers. Eine Million für diesen, eine Million für jenen. Und bald schon nagen sie an der Sicherheit des Herrschers wie Ratten am Käse – bis nichts mehr übrig ist! Und dann, paff!»
    «Gutes Material, Ali. Aber wer steckt hinter den Palästinensern?»
    «Die Saudis, glaube ich. Die müssen es sein.»
    «Die Saudis?»
    «Und ob. Auch das sind ganz dicke Freunde von Hammud. Die fressen alle aus demselben Napf, verstehst du, was ich meine?»
    «Ja, verstehe.» Hoffman dachte an seinen Freund Jalal, in seinem Vergnügungspalast am Hyde Park Square, wie er verächtlich geschnaubt hatte, als Sam ihn gefragt hatte, wer Hammud schütze. «Wer war noch an der Operation beteiligt, außer den Palästinensern und den Saudis?»
    Ali starrte einen Augenblick lang aus dem Fenster und sah dann Hoffman mit ernster Miene an. «Vielleicht die Amerikaner?»
    «Nochmal?»
    «Es gibt eine Menge Amerikaner in Tunis,
habibi
. Ein paar freundliche Gesichter.» Seine Augen leuchteten, aber Sam schüttelte den Kopf.
    «Du rätst jetzt nur, oder?»
    Der Palästinenser zuckte die Achseln. «Bei solchen Fragen, mein Freund, sind die Antworten immer geraten. Aber du willst sie wissen, und ich kriege sie raus. Diese Informationen kosten mehr, weil sie so heiß sind, aber ich habe sie für dich besorgt.»
    «Ich denk drüber nach. Was ist mit Osman passiert, nachdem er den Herrscher erschossen hat?»
    «
Haram
. Pech für ihn. Er denkt, er hat jeden im Palast bezahlt, aber die Brüder des Herrschers erwischen ihn, einen Tag nachdem er abgedrückt hat. Auch eine hässliche Sache.»
    «Was haben sie mit ihm gemacht?»
    «Sie haben ihm die Eier abgeschnitten und sie ihm in den Mund gestopft, noch lebend. Die waren ziemlich sauer.»
    «Anscheinend. Und Hammud?»
    «Die haben Hammud zuerst erwischt und ihn sich vorgenommen. Hat ihn einen Finger gekostet, aber er wurde gerettet. Ein paar von seinen Palästinenserfreunden sind aufgetaucht. Ein Glückspilz, was?»
    «Das mit Hammuds Finger wusste ich schon, aber nicht das mit Osmans Eiern. Das war neu für mich.»
    «Siehst du! Ich hab’s dir ja gesagt! Gute Arbeit, die ich geleistet habe! Jeden Penny wert.»
    «Was

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