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Blutgold

Blutgold

Titel: Blutgold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B McGilloway
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erfreut
darüber?
    »Ich habe eine Kollegin verloren«, erwiderte ich.
    Gilmore schwieg einen Moment, dann hörte ich ihn verlegen schniefen.
»Scheiße, das tut mir leid. Wen?«
    »Helen Gorman.«
    »Das tut mir leid. Es ist nicht leicht, damit fertigzuwerden. Ich habe
zwei Kollegen an die Provos verloren«, setzte er an, aber ich war nicht in
Stimmung für alte Kriegsgeschichten. Und ich musste immerzu denken, dass ich es
gewesen war, der sie überhaupt erst da hinausgeschickt hatte.
    »Ford hat Heizöl verdieselt«, erklärte ich. »Er arbeitete für Morrisons
Spedition und hat grünen Diesel gereinigt. Morrison steckt da mit Sicherheit
auch drin.«
    »Klingt vielversprechend«, stimmte Gilmore zu. »Für Treibstoffschmuggel
ist der Zoll zuständig. Ich rufe bei unseren Freunden vom Sonntag an und
überrede sie, mal bei Mr Morrison vorbeizuschauen und in seine Tanks zu
gucken.«
    »Guter Plan.«
    »Nehmen Sie’s nicht so schwer, Devlin. Ich halte Sie auf dem
Laufenden.«
    Ich klappte mein Handy zu und steckte es ein. Mit einiger Verzögerung
zeigte sich jetzt der Schock, und meine Armmuskeln zuckten. Ich drückte meine
Zigarette aus und wusch mir im kalten Wasser des Flusses die Hände.
    Patterson
traf etwa eine halbe Stunde später mit einer weiteren Kohorte Kollegen ein. Ich
ging den Vorfall mit ihm durch. Dann sprach er mit jedem der Polizisten, die
bei Gorman gewesen waren, und sie bestätigten, dass Gorman ihnen gesagt hatte,
sie habe Anweisung, die Stellung zu halten, bis ich eintraf. Der Mann, der mir
in den Wald gefolgt war, bestätigte zudem meine Schilderung, wie es zu Barry
Fords Erschießung gekommen war.
    »Was ist
mit seinem Geständnis?«, fragte ich. »Können wir irgendwas davon verwenden?«
    »Nichts«, sagte Patterson verdrossen. »Außer wir bringen jemanden dazu,
es zu bestätigen. Sie hatten keinen Zeugen, es gibt keine Aufzeichnungen.«
    »Ich hatte keine andere Wahl «, widersprach
ich.
    Patterson grunzte, schirmte die Augen ab und blickte flussaufwärts.
»Nehmen Sie sich dieses Arschloch Curran vor, mal sehen, was der zu sagen hat.
Aber halten Sie sich erst mal fern von Weston und Orcas, hören Sie?«
    Ich nickte. »Aber wir können Morrison etwas anhängen.
Treibstoffbetrug.« Ich deutete auf die Scheune, wo McGinley mit mehreren
anderen Kollegen stand. Patterson sah zu ihnen, drehte den Kopf und spuckte zu
Boden. Dann ging er hinüber. Ich folgte ihm.
    Patterson inspizierte den Inhalt der Scheune und wies dann mehrere
Teams an, sich auf die Suche nach den Fässern mit den säurehaltigen Abfällen zu
machen, die Ford, wie wir annahmen, irgendwo abgeladen hatte.
    »Er müsste sie aber mit dem Wagen weggebracht haben«, fügte McGinley
hinzu. »Suchen Sie nach Reifenspuren.«
    Mehrere erfahrene Kollegen schauten ihn spöttisch an. Patterson jedoch
drehte sich zu ihm um und warf ihm einen beifälligen Blick zu. Ich meinerseits
war beeindruckt von seinem Auftreten.
    Und er behielt recht. Eine halbe Meile in nördlicher Richtung entdeckte
eines der Teams über zweihundert Ölfässer, die unter einer zwischen den Bäumen
aufgespannten Plane gestapelt waren. Die Plane war von Blättern und
Kiefernnadeln bedeckt. Mehrere der zuunterst stehenden Fässer waren bereits
durchgerostet. Der zähflüssige Matsch rann in einen nahe gelegenen Wasserlauf,
von wo aus er in den Carrowcreel gelangt war.
    Ich stand bei Patterson und ließ den Blick über die illegale Müllhalde
schweifen. Wenn schon Stahl von diesen Abfällen so angegriffen wurde, konnte ich
mir lebhaft vorstellen, wie tödlich sie für den Fluss sein mussten.
    »Egal, was Sie von Weston halten, dafür können Sie ihn nicht
verantwortlich machen«, folgerte Patterson und nickte in Richtung der Fässer.
Dann rieb er sich mit Daumen und Zeigefinger energisch die Nase. »Vielleicht
können Sie ihn ja jetzt mal in Ruhe lassen, ja?«, fügte er hinzu, drehte sich
um und ging fort.
    »Vielleicht«, sagte ich. Mit Ford war auch diese Ermittlungsrichtung
gestorben. Die Entdeckung der Treibstoffwäscherei erklärte den Tod von Leon
Bradley und die Verschmutzung des Flusses. Und Karl Moore hatte gestanden,
seine Frau ermordet zu haben. Blieben immer noch Natalia und der Schmuggel
illegaler Einwanderer, an dem Ford und Strandmann beteiligt waren und in dem
auch Morrison irgendwie seine Finger hatte. Seine Lastwagen fuhren Hilfsgüter
nach Tschetschenien. Natalia hatte uns erzählt, sie sei im Laderaum eines
Lastwagens ins Land geschmuggelt

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