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Blutgold

Blutgold

Titel: Blutgold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B McGilloway
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verzerrt.
Dann sah sie mich an, starrte auf unsere dicht vor ihrem Gesicht ineinander
verschränkten Hände. »Ich fühle Ihre Hand nicht«, sagte sie. »Ich kann Ihre
Hand nicht spüren.« Ihre Stimme wurde lauter, sie geriet in Panik. Dann begann
sie zu weinen, ihre Aussprache wurde undeutlich, und ich sah, dass auch von
meinem Gesicht Tränen tropften. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass ich weinte.
    Dann rang sie nach Luft, drückte meine Hand mit aller Kraft und ließ
los. Ihr Blick wanderte an mir vorbei zum Blätterdach über uns und wurde
langsam unscharf. Ihr Kinn erschlaffte, und ihr Mund klappte auf. Einer der
Uniformierten begann mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung und beugte sich dicht
über ihren Mund in der Hoffnung, sie möge wieder anfangen zu atmen, doch es war
offensichtlich, dass sie tot war.
    Ich malte das Kreuzzeichen in das Blut auf ihrer Stirn und sprach still
das Reuegebet. Dann drückte ich ihre Hand an meine Lippen und legte sie neben
ihr ab. Ich wies die anderen barsch an, bei ihr zu bleiben, bis der
Krankenwagen käme, nahm meine Waffe und machte mich an die Verfolgung von Barry
Ford.
    Als
ich an seinem Wagen vorbeilief, sah ich an einer Seite der Karosserie Blut
kleben. Ich musste ihn getroffen haben, aber offenbar ziemlich weit unten am
Bein, der Höhe der Blutflecken nach zu urteilen. Dennoch, das würde ihn
langsamer machen.
    Ich duckte
mich und lief in den Wald hinein. Links von mir hörte ich den Fluss rauschen.
Unter dem Laubdach des Waldes war es unheimlich still. Der Aufruhr hatte
offenbar sämtliche Tiere vertrieben. Ford musste Gorman ebenfalls gehört haben.
Vielleicht hatten ihre Schreie ihm sogar eine grimmige Genugtuung verschafft.
    Die unteren Äste der Kiefern waren frei von Nadeln, sodass ich relativ
gute Sicht hatte. Weit links von mir sah ich Barry Fords weiß gekleidete
Gestalt flussaufwärts laufen. Er hatte einen Vorsprung, doch der war nicht so
groß, wie ich befürchtet hatte.
    Offenbar erblickte er mich zur gleichen Zeit wie ich ihn, denn er
drehte sich um, suchte sich einen sicheren Halt, hob die Waffe und gab einen
Schuss ab.
    Er war noch viel zu weit entfernt, um mir wirklich gefährlich werden zu
können, und der Schuss streifte nur einen Baumstamm etwa sechs Meter vor mir.
Der Knall hallte um uns herum wider, und danach schien die Stille des Waldes
mit einem Zischen zurückzukehren.
    Das Feuer auf diese Entfernung zu erwidern, wäre nur
Munitionsverschwendung gewesen. Geduckt nahm ich die Verfolgung wieder auf.
    Dann bemerkte ich, dass Ford vor mir stehen geblieben war und sich
gegen einen Baumstamm gelehnt hatte. Auf seiner weißen Hose sah ich einen
leuchtend roten Fleck. Er lud seine Waffe nach, drehte sich zu mir um und gab
einen zweiten Schuss ab. Dieser streifte den Baum unmittelbar links von mir,
und ich ging in Deckung. Zumindest wusste ich jetzt, dass ich bis in
Schussweite zu ihm aufgeholt hatte.
    Ich hörte ein weiteres dumpfes Klicken – er hatte nachgeladen, und ein
dritter Knall prallte von den Bäumen um mich herum zurück. Der Schuss ließ die
Rinde am Baum neben mir abplatzen, sodass Holzsplitter auf mich herabregneten.
Mein Magen zog sich zusammen, und ich bekam weiche Knie.
    Ich lugte um den Baumstamm herum, hinter dem ich Schutz gesucht hatte.
Ford lud erneut nach – ich nutzte die Gelegenheit, zielte und schoss. Der
Schuss schlug dreißig Zentimeter von ihm entfernt im Boden ein. Erde und
Kiefernnadeln flogen auf. Hastig wich er zurück, dann zielte er seinerseits und
schoss. Der Schuss ging weit daneben, und die Schrotkörner schlugen in einem
Baum etwa drei Meter von mir entfernt ein.
    Ich schätzte, dass mir dreißig Sekunden Zeit bis zu seinem nächsten
Schuss blieben, daher sprang ich auf und rannte auf ihn zu, wobei ich
versuchte, in Deckung zu bleiben. Er schoss erneut, der Schuss traf die Bäume
vor mir. Als er diesmal hinter den Baum zurücktrat, der ihm als Deckung diente,
ragte seine weiße Schulter dahinter hervor. Ich zielte, stützte eine Hand mit
der anderen und gab einen weiteren Schuss ab.
    Blut spritzte aus seiner Schulter hervor – ich hatte getroffen. Ford
krümmte sich und ging zu Boden, doch obwohl seine Kräfte nachließen, versuchte
er noch immer, auf mich zu zielen. Schließlich schien er aufzugeben und ließ
den unbrauchbar gewordenen Arm zu Boden fallen. Der Gewehrschaft lag noch immer
schwer in seiner Hand.
    Ich kam aus der Deckung hervor und ging vorsichtig auf ihn zu, die
Waffe auf seine Brust

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