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Blutgrab

Blutgrab

Titel: Blutgrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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Trennung von Privat- und Berufsleben. Die Anwesenden hatten offensichtlich keine Probleme mit Majas Anwesenheit und blätterten in den mitgebrachten Unterlagen.
    »Die Fahndung nach den Räubern führte uns über die Grenze in die Niederlande«, bemerkte Klaus Peters, ein Kollege des Landeskriminalamtes. Gemeinsam mit einem Kollegen und einer Kollegin hatte er ein Büro im Wuppertaler Präsidium zur Verfügung gestellt bekommen, um die Ermittlungen von hier aus zu leiten. »Augenzeugen haben den Sprinter der Räuber angeblich kurz nach dem Überfall auf der Autobahn in Fahrtrichtung Düsseldorf gesehen.«
    »Wo sie dann zwischen Elberfeld und Sonnborn unterwegs waren, um die Kiste in einer alten Fabrikhalle zu entsorgen«, brummte Ulbricht und wandte sich an Hummel. »Gibt es denn noch verwertbare Spuren an dem Lieferwagen?«
    »Fehlanzeige.« Hummelmann schüttelte den Kopf. »Aber wir wissen, dass die Täter einen Brandbeschleuniger eingesetzt haben, um den Wagen so schnell wie möglich zu entsorgen und alle Spuren zu verwischen.«
    »Und wie kommt ihr auf Holland?«, fragte Ulbricht an Peters gewandt.
    Es gibt Augenzeugen, die einen Siebener-BMW älterer Bauart kurz vor Venlo gesehen haben. Das Kennzeichen ist nicht bekannt, allerdings fiel der Wagen dadurch auf, dass er extrem schnell und rücksichtslos unterwegs war - als wäre er auf der Flucht.«
    »Ich kenne einige BMW-Fahrer, die alles aus ihren Kisten herausholen, nur um den nächsten Geschäftstermin zu schaffen«, gab Ulbricht zu bedenken. »So lange ihr das Kennzeichen nicht habt, sehe ich schwarz, Leute.«
    »Die Fahndung der holländischen Kollegen läuft«, brummte Peters ein wenig beleidigt.
    Ulbricht nickte Maja zu, dann blickte er in die Runde. »Was haben wir denn an Neuigkeiten zusammengetragen? Wie Sie vielleicht schon wissen, hat es heute einen seltsamen Einbruch in die Wohnung der Schmuckverkäuferin gegeben, die am Vormittag bei Brabender überfallen wurde. Entwendet wurde nach ihren eigenen Angaben nur ein einziger Aktenordner.«
    »Hausratversicherung?«, platzte es aus Heinrichs heraus. Er setzte seine Brille mit dem markanten blauen Rahmen ab und begann, die Gläser mit dem Rand seiner unmöglich gemusterten Krawatte zu polieren. »Wollte sie einen Versicherungsbetrug begehen?«
    »Wertpapiere oder Ähnliches gab es jedenfalls nicht«, erwiderte Ulbricht.
    »Ein Hinweis auf etwas in ihrer Vergangenheit«, tippte Schaumert. »Was wissen wir über die Frau?«
    Frank »Brille« Heinrichs richtete sich auf und las aus seinen Aufzeichnungen vor. »Carolin Mertens, siebenunddreißig Jahre alt, geschieden, kinderlos, aber liiert, arbeitet seit mehreren Jahren als Schmuckfachverkäuferin bei Brabender. Sie hat einen Kredit laufen, mit dem sie einen Wagen abbezahlt, ansonsten ist sie schuldenfrei. Da sie nicht sonderlich viel verdient, lebt sie in einer Gegend, in der sich die Mietpreise in Grenzen halten. Ansonsten steht nichts über die Frau in den Akten - keine Vorstrafen, nicht einmal ein Ticket wegen zu schnellen Fahrens.«
    »Moment«, mischte sich Maja ein. »Sie hat mir erzählt, dass sie den Weg zwischen Arbeitsplatz und Wohnung normalerweise zu Fuß zurücklegt, nur heute ist sie mit der Schwebebahn gefahren. Aber sie bezahlt ein Auto ab?«
    »Steht wahrscheinlich seit Wochen; hast doch selber gesehen, wie knapp die Parkplätze am Ölberg sind«, entgegnete Ulbricht. »Wahrscheinlich nutzt sie die Kiste nur zum Einkaufen oder für weitere Strecken.«
    »Sie sollten das überprüfen«, schlug Schaumert vor. Er wandte sich an Peter Hummelmann von der Kriminaltechnik. »Haben Sie die Einbruchsspuren schon überprüft?«
    Hummel wiegte den massigen Schädel. »Nicht vollständig. Die Lacksplitter des Einbruchswerkzeuges lasse ich durch die Datenbank des BKA laufen; ich rechne erst frühestens morgen mit ersten Ergebnissen. Der Täter nutzte beim Einbruch Handschuhe, die ich nicht spezifizieren kann. Es könnte sein, dass eine selbst gemischte Latexmischung zum Einsatz gekommen ist.«
    »Ist doch prima«, fuhr Ulbricht auf. »Das kommt mir bekannt vor: Hatten wir das Gleiche nicht bei dem Einbruch ins Alte Gericht Ronsdorf?«
    »Korrekt«, nickte Hummel. »Es ist nicht auszuschließen, dass hier eine Verbindung besteht. Ich werde die Zusammensetzung versuchen, auszuwerten, kann aber nichts versprechen.«
    »Gibt es denn Fußabdrücke, die Sie vergleichen können?«, fragte Maja.
    »Aber sicher. Leider trug der Einbrecher nicht die gleichen

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