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Blutherz - Wallner, M: Blutherz

Blutherz - Wallner, M: Blutherz

Titel: Blutherz - Wallner, M: Blutherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wallner
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diesmal geschah das Unerklärliche: Sams Herz schlug heftiger, als sie ihn sah. Sein geheimnisvoller Anblick, die Coolness, mit der er ihr aufgelauert hatte – trotz allem konnte sie ihn nicht verabscheuen. Sam ersehnte seine Berührung, wollte Wärme von jemandem, der nur Kälte, nur den Tod geben konnte. Er spürte den Zwiespalt, der sie beinahe zerriss. Ihn selbst schien die unlösbare Situation traurig zu machen.
    »Weshalb musste es mit uns so weit kommen?«
    »Das wusstest du, als du mich zum ersten Mal angesprochen hast.«

    »Ich wusste nicht, dass ich dich …« Er presste die Lippen zusammen. »Ich wusste nicht, dass du es mir so schwer machen würdest.«
    Sie war verzweifelt, hätte ihn schlagen mögen und küssen, ihn vor aller Welt beschimpfen und ihm die Polizei auf den Hals hetzen – Samantha tat nichts davon. Der Bücherständer hatte sich weitergedreht; als er zum Stillstand kam, befand sich der Reiseführer Rumänien genau vor ihren Augen.
    »Du hast Urlaubspläne?«, fragte Teddie sarkastisch. »Wohin soll es gehen?«
    Ohne dass sie sich durch einen Blick verraten hätte, zog er das Büchlein heraus. »Ach ja, die Alte Heimat ist voller Schönheiten. Ich hätte dir Transsylvanien selbst gerne einmal gezeigt.«
    »Warum tust du es nicht?«, fragte sie kühn.
    »Um diese Jahreszeit kann es in den Karpaten ungemütlich werden. Ich möchte dir das schenken«, sagte er und wandte sich zur Kasse.
    »Warum?«
    »Weil du leider nicht nach Rumänien fährst. Ich kann es nicht zulassen.« Er legte das Buch auf den Tresen und zog Geld aus der Tasche.
    In diesem Moment, als Sam, kraftlos zwischen Resignation und Sehnsucht, einfach stehen blieb, als es ihr egal war, welches Schicksal sie nehmen würde, als sie nur den dunklen Geliebten in ihm sah, spürte sie, wie jemand ihren Arm packte, sie herumdrehte und der lebensbedrohenden Erstarrung entriss. Vor ihr stand Richard, ebenso groß wie sein Bruder, ohne dessen Ausstrahlung, doch liebenswürdig, impulsiv und in höchster Sorge. Lautlos zog er Sam aus dem Laden, zurück auf den lichtdurchfluteten Wandelgang. Er sprach kein Wort, machte
ihr keinen Vorwurf, holte sie nur aus dem Bannkreis des eigenen Bruders.
    Es waren kaum fünf Sekunden vergangen. Taddeusz bekam den Rumänien-Führer in einer Tüte ausgehändigt, wandte sich um und begriff. Sam und Richard strebten bereits auf das leuchtende Departure-Schild zu; dahinter lag die Sicherheitsschleuse. Die Schlange war kurz, der Andrang auf dem Flughafen um diese Uhrzeit gering. Richard hielt Sam an der einen Hand und zeigte mit der anderen die Boarding-Karten. Sie stellten sich in die Reihe.
    Taddeusz tat einen Sprung, so gewaltig, wie ihn kein Normalsterblicher hätte vollführen können. Rascher, als es das Auge wahrnahm, gelangte er zu dem Uniformierten, der die Bordkarten kontrollierte. Ohne zu zögern, fasste Taddeusz in dessen Magengegend; lautlos sackte der Mann zusammen.
    »Schnell, ein Arzt, dem Mann ist schlecht geworden!«, reagierte Teddie auf die erschrockenen Blicke der Umstehenden. Eine freundliche Dame kümmerte sich um den Bewusstlosen.
    Taddeusz erreichte die Security-Schleuse. Mehrere Passagiere trennten ihn von den Flüchtenden. »Verzeihen Sie, meine Frau hat etwas vergessen.« Er versuchte, einen korpulenten Mann beiseitezuschieben.
    »Denken Sie sich was Originelleres aus. Jeder kommt der Reihe nach dran.«
    Sam legte währenddessen ihren Rucksack auf das Fließband. Da Richard kein Gepäck hatte, war er bereits durch die Schleuse gegangen. Nichts piepte, unbehelligt ließ man den Vampir durch.
    »Haben Sie einen Computer dabei?«, fragte eine mütterliche Beamtin mit weißen Handschuhen.
    »Nein.« Sam drängte ebenfalls zur Schleuse.

    »Irgendwelche Flüssigkeiten? Cremes, ein Shampoo?«
    »Ich habe … nein, wirklich nicht.« Sie schaute sich um und bemerkte den Kampf zwischen Taddeusz und dem Korpulenten. Der Vampir versuchte vorbeizukommen, ohne unnötiges Aufsehen zu erregen.
    »Stellen Sie sich hinten an wie alle!«, keuchte der Mann und hielt Teddies Arm umklammert.
    »Kleingeld, Gürtel, Schlüssel, sonstige Metallgegenstände?« Die Beamtin ließ sich nicht aus der Ruhe bringen.
    »Ich trage keinen Gürtel, sehen Sie doch!« Sam hob ihre Jacke und präsentierte den schwangeren Bauch.
    »Und was ist das?« Unverändert freundlich zog die Frau das Fläschchen mit dem Bariactar-Saft aus dem Rucksack.
    »Meine Medizin!« Sam wollte ihr die Flasche entreißen.
    »Die müssen Sie in

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