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Blutige Fehde: Thriller (German Edition)

Blutige Fehde: Thriller (German Edition)

Titel: Blutige Fehde: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart Neville
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McKenna?«
    Hewitt wurde blass.
    »In der Befragung von Rankin«, fuhr Lennon fort, ohne Hewitt die Gelegenheit zu geben, ausweichend zu antworten, »da erwähnt er sie ganz am Ende.«
    »Nein, tut er nicht«, sagte Hewitt mit einem matten Lachen. Er nahm seine Gabel wieder auf und stach auf die matschigen Salatblätter ein.
    »Tut er doch«, widersprach Lennon. »Ganz am Ende.«
    Hewitt ließ die Gabel fallen und griff nach dem Ordner. Er zog die losen Seiten hervor und blätterte sie durch. Er fand die Befragung Rankins und fuhr mit den Fingern über die Zeilen. Nachdem er ein paar Sekunden lang das Blatt hin und her gewendet hatte, sagte er: »Eine Marie McKenna wird hier an keiner Stelle erwähnt.«
    »Nein«, antwortete Lennon. »Aber nachsehen musstest du trotzdem erst mal, stimmt’s?«
    Wütend und mit geröteten Wangen starrte Hewitt ihn über den Tisch hinweg an, dann stopfte er die Akten zurück in den Ordner. »Die behalte ich«, sage er. »Nur um sicherzugehen, dass sie auch ordnungsgemäß vernichtet werden.«
    »War Marie irgendwie in diese Sache verwickelt?«, fragte Lennon.
    Hewitt stand auf. »Darüber werde ich mit dir nicht sprechen, Jack.«
    »Manchmal fahre ich in ihrer Straße vorbei«, fuhr Lennon fort. »Nicht aus irgendwelchen zwielichtigen Gründen, du verstehst schon. Nur, wenn ich zufällig dort vorbeikomme. Ihre Fenster sind jetzt schon eine ganze Weile vernagelt. Ich habe mich ein bisschen umgehört, auf ihrer Arbeit und so weiter. Da hieß es, sie sei umgezogen, und keiner wusste, wohin. Von heute auf morgen.«
    Hewitt kam um den Tisch herum zu Lennon. »Jack, wenn du noch weitere Informationen aus diesen Akten haben willst, kannst du offiziell Einsicht beantragen.«
    »Sie ist mit meiner Tochter weggezogen«, sprach Lennon weiter. »Du weißt ja, dass meine Familie sich von mir losgesagt hat, als ich zur Polizei gegangen bin. Lieber Himmel, in meiner Personalakte ist als nächster Verwandter mein Cousin eingetragen, und mit dem rede ich nur einmal im Jahr. Ellen ist die einzige Spur, die ich in dieser Welt hinterlassen habe. Meine einzige Verwandte. Und sie weiß nicht einmal, wer ich bin. Ich will einfach nur wissen, wo sie ist.«
    »Na gut.« Hewitt legte Lennon eine Hand auf die Schulter. »Ich sage dir das als alter Freund. Ich sollte überhaupt nicht darüber reden, aber für dich mache ich eine Ausnahme.« Er lehnte sich dicht an Lennons Ohr. »In diesen Akten steht absolut nichts über Marie McKenna oder ihr Kind. In Ordnung?«
    Lennon wandte den Kopf, seine und Hewitts Augen waren nur noch Zentimeter voneinander entfernt. »In Ordnung«, sagte er.
    Hewitt klopfte ihm auf die Schulter und ging davon, die Akte unter den Arm geklemmt.
    »Eins noch, Dan«, rief Lennon ihm nach.
    Hewitt blieb stehen, seufzte und drehte sich um.
    »Wenn du mich anlügst?«
    »Was dann?«
    Lennon dachte ein paar Sekunden darüber nach, dann sagte er die Wahrheit. »Weiß ich nicht.«

13
    Gerry Fegan blieb stehen und schloss die Augen, als der lange Cadillac neben ihm langsamer wurde. Er hatte größte Vorsicht walten lassen, den F-Train extra an der Delaney Street anstatt am East Broadway verlassen und die denkbar umständlichste Route zu seiner Wohnung an der Ecke von Hester Street und Ludlow Street genommen. Hätte er die Gelegenheit gehabt, wäre er geflohen, doch er brauchte Geld und seinen falschen Pass. So blieb ihm nichts anderes übrig, als in sein schäbiges kleines Zimmer auf der Lower East Side zurückzukehren.
    Die Bremsen quietschten. »Doyles wollen dich sehen, Gerry Fegan«, rief eine Stimme mit starkem Akzent. Fegan machte die Augen auf und wandte sich zu Pyè Préval um. Er war der einzige Schwarze, den die Doyles in ihre Nähe ließen. Der kleine, drahtige Haitianer lehnte sich aus dem hinteren Fenster der Beifahrerseite. Fegan war ihm ein paarmal auf den Baustellen begegnet, auf denen er gearbeitet hatte. In seiner seltsamen Mischung aus haitianischem Kreolisch und Englisch hatte Pyè ihm oft erzählt, er würde gern einmal nach Irland fahren. Er fragte Fegan nach dem Wetter und der Landschaft, den Getränken und den Fo… den Mädchen. Fegan mochte ihn irgendwie, aber mit üblen Burschen kannte er sich aus. Pyè konnte bestimmt gut mit dem Messer umgehen, da war Fegan sich sicher.
    Pyè stieg aus dem Wagen und hielt die Tür auf. Er grinste überbeide Ohren. Er deutete ins Innere der Limousine. »Mein Freund, steig in Auto ein.«

    »Jimmy Stones Knie muss operiert werden«,

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