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Blutige Spuren

Blutige Spuren

Titel: Blutige Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Liemann
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freili, des is aber ka Gast. «
    » Sondern? «
    » Jo, des is der, wo unsa Würschtla liefert. «
    » Ein Herr Ekker liefert Ihnen die Wurst? «
    » Jo freili. «
    Die Polizisten sahen sich an.
    Sternenberg brauchte einen längeren Anlauf, um seine Frage zu stellen. » Dieser Herr Ekker … der war in letzter Zeit hier und hat etwas geliefert? «
    » Naa, der kummt manchmal a so. Den müssten S’ sogar g’sehn hom. Am Samstag. «
    Sternenberg wandte sich an Saskia. » Haben wir am Samstag einen Lieferanten hier gesehen? «
    Sie schüttelte den Kopf, wie zuvor die Geschäftsführerin.
    » Naa, do hatter net geliefert. Der trinkt a Bier, dann geida wieder. «
    Sternenberg hielt an sich. » Dieser Ekker war am Samstagmittag hier, hat hier gesessen, als wir beide auch hier waren? «
    » Mastens sitzt er do drübn, wenn’s frei is, glab i. «
    » Warum sagen Sie das denn erst jetzt? «
    » Jo, Sie hom nach Gäste gfrocht, Herr Kommissar, da hab’ i freili net an den Ekker denkt. Der is jo Lieferant, und füa uns is’ der alleweil a nix anneres. «
    Sternenberg lehnte sich zurück. Er holte aus: » Leute … «
    Aber Lichtenberg kam ihm zuvor: » Wir haben ihn. «
    Sternenberg blieb nur noch der Nachsatz: » Ekker saß hier, hat uns gehört, weiß alles von uns. Mit der SMS wollte er sich reinwaschen, hat aber das genaue Gegenteil bewirkt. Mal wieder. Ihr überprüft das jetzt sofort mit den Fingerabdrücken! Tarek, du setzt dich nicht mehr ans Steuer. «
    » Is’ klar, Chef. «
    Der Mann mit den Handschuhen war zu den Särgen herübergekommen.
    Barbara ergriff die Initiative und sprang auf. In drei Metern Abstand und mit gezückter Waffe stand sie nun vor ihm. » Was suchen Sie hier? « , fragte sie.
    Der Mann war überrascht. Aber sogleich schien Wut in ihm aufzusteigen. Bevor er auf sie zustürmen konnte, feuerte Barbara.
    Der Schuss ging dicht an seinem Gesicht vorbei. So hatte sie gezielt. Es wummerte in ihrem Schädel. Nicht nur wegen des Schalls, sondern auch, weil sie die Stimme ihres Ausbilders hörte, dass sie zuvor zweimal warnen müsse.
    Der Mann hatte sich auf den Boden geworfen, wollte jedoch wieder aufstehen. Barbara schoss dicht neben ihn in den Sarg.
    Sie stellte sich über ihn und legte ihm Handschellen an. Dann zog sie seine Brieftasche aus der Hose und sah hinein.
    » Sie sind vorläufig festgenommen, Josef Ekker. «
    » Warum denn? «
    » Weiß ich noch nicht « , sagte sie und griff zum Handy.
    Saskia schaute in den offenen Sarg. Eine junge Frau lag darin, abgehärmt wie eine Drogensüchtige. Barbaras Kugel war durch das Holz gedrungen und vermutlich im Körper der Toten steckengeblieben. Zwischen ihren Beinen die Leiche eines Hundes. Links und rechts von ihrem Kopf Pelztiere, die Saskia nicht bestimmen konnte. » Und du meinst, die haben hier Tiere entsorgt? «
    Barbara nickte. » Vielleicht ist es billiger, tote Tiere in Menschensärge reinzupacken, als sie extra zu beseitigen. «
    » Warum ist Ekker hergekommen? « , fragte Saskia.
    » Er hat was gesucht « , sagte Barbara.
    » Klar. Er hat Haberstein gesucht « , sagte Isabel. » Ekker kannte diesen Laden. Von dem hat er bestimmt auch die Bärendärme organisiert. Vielleicht schmuggeln die ja irgendwas in den Tieren, keine Ahnung. Jedenfalls hat er hier gesucht, weil er wusste, dass auch Frank Huth diesen Laden kennt. Möglicherweise sind die Bärendärme sogar von Huth hier besorgt worden. Ekker dachte, Huth hätte Haberstein hier versteckt. So wie er bestimmt auch in dem Sexshop gesucht hat, weil das ein Bekannter von Huth war. «
    » Aber hier ist Haberstein nicht. Was jetzt? «
    » Kommt aufs Verhör an « , sagte Isabel. » Und die Suche geht weiter. «
    » Ich hatte ’ne ganz schöne Angst « , gab Barbara zu.
    » Ja « , ging Isabel darauf ein, » wir zwei müssen uns mal unterhalten. «

26
    Eilig hatten sie Josef Ekker ins Dezernat gefahren. Noch war niemand benachrichtigt, aber Sternenberg war sich sicher, die anderen würden es früh genug erfahren.
    Vor der noch offen stehenden Tür des Vernehmungszimmers standen zwei Schutzpolizisten. Ekker gegenüber saßen Sternenberg, Lichtenberg und Tarek.
    Eine Viertelstunde lang erklärte der Festgenommene, Frank Huth habe die Entführung zu verantworten, er selbst wisse nur durch Hörensagen davon.
    Inzwischen kam die Bestätigung, dass alle Fingerabdrücke übereinstimmten, was Sternenberg genüsslich vor Ekker ausbreitete.
    » Herr Ekker, wir haben nur wenig Zeit. «
    » Ich will

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