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Blutige Stille. Thriller

Blutige Stille. Thriller

Titel: Blutige Stille. Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Castillo
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frage ich.
    »Hier. Hab gearbeitet.«
    »Kann das jemand bezeugen?«
    Er grinst. »Gott.«
    Ich schlucke meine aufsteigende Wut runter. »Kennen Sie ein Mitglied der Familie Plank?«
    Er grinst immer weiter. »Nein.«
    »Was ist so lustig?«
    »Mir ist gerade klargeworden, worum es geht.«
    »Worum denn?«
    »Sie verdächtigen mich.« Er zuckt die Schultern. »Stimmt’s?«
    »Sie haben vor zehn Jahren einen amischen Mann attackiert.«
    Wieder lächelt er. »Das macht mich also automatisch verdächtig, einen siebenfachen Mord begangen zu haben.«
    Jetzt greift Glock ein. »Sie haben das Ohr des Opfers gegessen, Kumpel. Das ist so verdammt selten, dafür gibt’s nicht mal ne Statistik.«
    Seine seltsamen Augen blicken von mir zu Glock und wieder zu mir. »Ich habe dafür bezahlt.«
    »Dann kennen Sie also die Familie Plank?«, wiederhole ich. »Hatten Sie irgendwas mit ihnen zu tun?«
    »Ich hab mit keinem Amischen was zu tun.« Er senkt die Stimme. »Zu viel Inzucht. Die Hälfte der Kinder ist doch zurückgeblieben. Wahrscheinlich von all dem Bundling, was bei den Amischen ja wohl immer noch Brauch ist.«
    Da weiß ich, dass der Mann für seine Tat vielleicht bezahlt hat, aber die Zeit hinter Gittern ihn keineswegs geläutert hat. Bilder der Planks schießen mir durch den Kopf. Marys Tagebuch, so voller Hoffnung und Schmerz. Ich denke an die unschuldigen Kinder, die ihr Leben noch vor sich hatten, und würde mich am liebsten auf ihn stürzen.
    »Wenn irgendetwas von dem, was Sie mir hier erzählt haben, gelogen ist«, stelle ich klar, »werde ich dafür sorgen, dass Sie es bereuen.«
    Seine Augen blitzen belustigt auf. »Stimmt ja, hätte ich fast vergessen, Sie sind ja diese amische Polizistin. Ganz schön krass. Ich wette, Sie haben eine Schwäche für Ihre Glaubensbrüder, stimmt’s?«
    Ich ignoriere den Seitenhieb. »Was für ein Auto fahren Sie?«
    Er überhört die Frage. »Ich wette, Ihr Familienstammbaum hat auch nur ganz wenige Äste, oder?« Ein hässlicher Ausdruck blitzt in seinen Augen auf. »Haben Sie dem Glauben abgeschworen, weil Sie den Cousin nicht heiraten wollten? Oder haben die Sie rausgeworfen, weil Sie ne Lesbe sind?«
    Mir ist klar, dass ich mich von einem Loser wie Payne nicht provozieren lassen sollte. Und ich weiß auch, was für einen Rattenschwanz an Problemen es nach sich zieht, wenn ich mich rechtswidrig verhalte. Aber ich bin auch nur ein Mensch und mir reicht’s.
    Ich mache einen Satz nach vorn und ramme ihm beide Handballen in die Brust. Damit hat er nicht gerechnet, stolpert mit flatternden Armen rückwärts, bleibt mit dem Fuß an einer Gummimatte hängen und fällt auf den Hintern.
    »Amischfotze.« In Sekundenschnelle ist er wieder auf den Beinen. Tomasetti und Glock stürzen herbei, doch sie sind nicht schnell genug, um mich aufzuhalten. Ich reiße meinen ausziehbaren Schlagstock vom Gürtelholster, bringe ihn mit einer heftigen Bewegung auf volle Länge, hole aus und ziele auf Paynes linke Schulter. Doch er duckt sich zur Seite, und ich erwische ihn mit voller Wucht auf dem Rücken. Fluchend stolpert er zurück.
    In dem Moment legen sich zwei Hände auf meine Schultern, Finger graben sich mir in die Haut. »Kate, verdammt.«
    Mein Herz schlägt so laut, dass ich Tomasettis Worte kaum höre. »Nimm die Hände weg«, sage ich, sehe rot. Wut durchströmt mich wie eine Flutwelle.
    »Verrücktes Miststück.« Payne fletscht die Zähne, die mich an ein Hundegebiss erinnern.
    Tomasetti zieht mich zurück. Payne kommt auf mich zu.
    Glock tritt zwischen uns, streckt warnend den Arm in Paynes Richtung. »Schluss jetzt!«
    Payne starrt ihn an. »Sie hat mich angegriffen, das darf sie nicht. Ich bin ein gesetzestreuer Bürger!«
    Tomasetti zieht mich zurück zur Tür, wo er mich aber nicht loslässt, sondern an den Oberarmen packt und schüttelt. »Reiß dich zusammen«, knurrt er.
    Ich höre meinen eigenen Atem. Und weiß, dass ich es vermasselt habe. Wie eine hitzköpfige Anfängerin habe ich eine der Grundregeln in meinem Job gebrochen, nämlich einen Verdächtigen niemals grundlos anzugreifen. Doch bei meiner Wut ist mir das scheißegal.
    Payne zeigt mit dem Finger auf mich. »Ihr verdammten Polizisten seid doch alle gleich. Ein Haufen Faschistenschweine. Ich sollte dich verklagen.«
    Tomasetti seufzt. »Ich hab nichts gesehen.« Er sieht Glock an. »Und Sie?«
    Glock schüttelt den Kopf. »Ich hab gesehen, wie er auf sie losgegangen ist.«
    Payne läuft dunkelrot an. »Ich bin

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