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Blutige Tränen (German Edition)

Blutige Tränen (German Edition)

Titel: Blutige Tränen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
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so.
    Brian grinste hinter vorgehaltener Hand, als Jerome vertraut den Arm um Julians Schultern legte und ihm einen feuchten Kuss auf die Wange drückte. Er flüsterte Julian einige vertrauliche Worte ins Ohr, und Brian erkannte nur an Julians starrem Blick, wie ablehnend er Jerome gegenüber war.
    Jetzt schüttelte Julian leicht den Kopf und deutete auf Brian. Jerome runzelte verwundert die Stirn. In seinen Augen sah Brian die ungläubige Überraschung – und er konnte sich nur zu gut vorstellen, was Julian Jerome gerade eröffnet hatte: nämlich, dass er die Nacht mit seinem Vater zu verbringen gedachte. Es hatte sich also noch nicht herumgesprochen.
    Doch Jerome gab nicht auf. »Nach einer Nacht mit mir wirst du dich nicht so geschwächt, nicht so blutleer fühlen ...«
    Julian grinste vielsagend. Er klopfte Jerome jovial auf die Schulter und stemmte sich von seinem Stuhl hoch. Erst jetzt bemerkte er, wie unsicher er stand.
    Brian sah Julian schwanken und sprang ebenfalls auf. »Wohin willst du?«
    »Ins Bett!«
    »Warte, ich helf’ dir.«
    Jerome sah die beiden skeptisch an, doch er war ein Sportsmann. »Na dann, viel Spaß den Herren.«
    Julian sah Brian aus halbgeschlossenen Augen an. »Ich schaff’ das schon.«
    Brian lächelte mild. Er warf Jerome einen entschuldigenden Blick zu und folgte seinem Sohn eilig, der zum Ausgang des Saales stolperte.
    Als er ihn eingeholt hatte, fragte er: »Willst du echt schon ins Bett?«
    Julian grinste anzüglich und konzentrierte sich dann auf die mit dichtem Teppich ausgelegten Stufen. Doch bereits nach vier Stufen kam er ins Stolpern.
    »Meine Güte, bist du stramm!« Brian griff nach Julians Arm.
    Dieser kicherte albern und rappelte sich wieder auf. Er sah so süß aus in seiner alkoholbedingten Albernheit, dass Brian ihn packte und gegen das Treppengeländer stieß. Er spürte Julians Atem, sein Brustkorb hob und senkte sich heftig, sein Herz schlug schnell. Doch er hatte keine Angst.
    Er schien nicht einmal überrascht ob Brians plötzlicher Annäherung. Stattdessen befreite er einen Arm aus Brians Umklammerung und öffnete unbefangen die Hose des Vampirs.
    Brian war so überrascht, dass er zunächst nicht reagierte. Er spürte Julians heiße Hand in seiner Hose, an seinem harten Geschlecht. Dann wurde ihm bewusst, dass sie jederzeit überrascht – wenn nicht sogar gestört – werden konnten.
    »Hey, hey ... nicht hier!«
    Julians heiße Zunge wanderte an seinem schlanken Hals entlang. Brian keuchte leise, als sich der Duft des Blutes wie eine Parfumwolke über ihn senkte. Er hätte ihn am liebsten gleich hier auf der Treppe genommen. Wie ein Tier die Zähne in Julians Nacken geschlagen, während er ihn vögelte. Mit allergrößter Willensanstrengung gelang es ihm, wieder ein wenig Abstand zwischen sich und ihn zu bringen.
    Doch Julians Zustand war noch immer bedenklich – und vor ihnen lagen noch einige Stufen, die es zu bewältigen galt.
    »Komm’, sei meine Braut heute Nacht«, flüsterte Brian beschwörend.
    Julian sah ihn erstaunt an. »Bitte?«
    Doch Brian hatte schon den Arm um Julians Taille geschlungen und hob ihn nun hoch. Er trug seinen Sohn mit Leichtigkeit die Treppe hinauf; gerade so als sei Julian seine Braut und dies ihre gemeinsame Hochzeitsnacht. Doch er bewältigte diese Aufgabe weitaus eleganter als die meisten Ehemänner.
    Julian lachte, fühlte sich aber in Brians Armen wunderbar geborgen.
    Geschickt öffnete Brian die Tür seines Schlafgemachs und warf Julian mit Schwung auf sein Bett. Er schloss die Tür hinter sich und sah seinen Sohn lange an. »Und nun? Willst du jetzt schlafen?«
    Julian rappelte sich wieder hoch; er musste sich arg zusammennehmen, um nicht wieder zu lachen.
    »Komm’! Komm’ zu mir.« Er klopfte auf die Matratze, auf den Platz neben sich.
    Brian setzte sich langsam zu ihm. Zärtlich strich er über Julians Rücken, über seinen Kopf.
    »Komm’ näher, mein Lieber. Ich helfe dir beim Ausziehen.«
    Julian rutschte etwas dichter und ließ sich von Brian aus dem Hemd helfen. Mit beiden Händen umfasste er Brians Gesicht und drückte seinen Mund auf die kühlen Lippen des Vampirs.
    Brian entzog sich seiner stürmischen Umarmung.
    »Du bist so betrunken – es ist nicht richtig, wenn wir es jetzt tun. Du kannst dich morgen vielleicht an nichts mehr erinnern.«
    Doch Julian schüttelte heftig den Kopf. »Ich bin nicht betrunken. Aber du ... du hast Angst vor mir.«
    Brian lachte. »Angst?«
    Langsam, ohne Julians Augen aus

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