Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutige Verfuehrung 6

Blutige Verfuehrung 6

Titel: Blutige Verfuehrung 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Cult
Vom Netzwerk:
weinte.
    "Bist du schon bei der Polizei gewesen?", fragte ich nach. Doch nur ein kaum vernehmbares 'Nein' kam durchs Handy.
    "Soll ich dort erzählen, dass ein Vampir meine Schwester entführt hat? Die lachen sich doch tot über mich."
    "Was willst du jetzt tun?", fragte ich vorsichtig.
    "Ich habe gehofft, dass du diesen Typen vielleicht kennst und weißt, wie ich meine Schwester wiederfinden kann.", antwortete Nicholas. Ich zögerte, aber Nicholas tat mir wirklich leid, deshalb antwortete ich:
    "Ja, Lysander ist ein verstoßener Vampir aus unserem Clan."
    "Vielleicht bringt er sie in unsere Gegend, dann werden wir das bestimmt erfahren."
    "Und wenn er sie vorher tötet?", fragte Nicholas und begann zu schluchzen.
    "Das hoffe ich nicht, denn wenn er das gewollt hätte, dann hätte er sie nicht mitgenommen." Das leuchtete Nicholas ein.
    "Bitte hilf mir, sie wiederzufinden!", sagte Nicholas niedergeschlagen.
    "Diesem Teufel muss man das Handwerk legen. Ich verstehe auch nicht, dass er ausgerechnet an Mimi geraten ist, es gibt doch so viele junge Mädchen, die Discotheken besuchen. Warum ausgerechnet sie?"
    "Ich weiß es nicht.", log ich hoffentlich überzeugend genug.
    "Bitte, Lucia, ich tue alles was du willst, wenn nur Mimi wieder auftaucht!"
    "Ich will versuchen, ob ich etwas erfahren kann. Ich melde mich bei dir!"
    Dann legte ich auf.
    Das war wirklich ein schmutziges Spiel. Und ich wusste nicht, ob Orlando wirklich zuverlässig war. Ob er mich nicht hereinlegte und seine eigenen Ziele verfolgte.

     

5. Der Deal
     
     
    Nun musste ich herausfinden, wo Orlando war und ob er sich mit Mimi schon auf dem Weg nach Gradara befand. Sein Handy war stumm, ich konnte ihn nicht erreichen. Meine Nerven lagen bloß. Was, wenn er sie doch getötet hatte, dann würde ich Nicholas nie wiedersehen.
    Ich versuchte eine Runde zu schlafen, es war taghell und ich konnte sowieso nichts anderes tun. Und heute Nacht würde ich mit den anderen zur Jagd gehen, um die Gegend in und um Gradara besser kennenzulernen. Doch ich fand keine Ruhe und plötzlich klopfte es an meiner Zimmertüre:
    "Lucia, ich muss kurz mit dir sprechen!", mein Vater stand auf der Schwelle.
    Ich sagte müde:
    "Komm einfach herein." Mein Vater wirkte schlecht gelaunt. Als er mich auf dem Bett liegen sah, fragte er:
    "Bist du nicht fit?", doch ich setzte ein Lächeln auf und antwortete:
    "Nur müde, aber es geht mir gut."
    "Ich möchte, dass du heute Nacht mit uns zusammen jagst, weil Alfonso angekündigt hat, dass er mit von der Partie ist. Dann kannst du ihn besser kennenlernen. Das war doch dein Wunsch?"
    Ich nickte:
    "Das hatte ich sowieso vor", sagte ich. Ob mein Vater die Anspannung in meiner Stimme bemerkte, war mir nicht klar. Die Sache mit Alfonso gefiel mir überhaupt nicht. Er war ein Draufgänger, das hatte ich schon festgestellt und alle warteten nur darauf, dass ich mich mit ihm einließ. Zu allem Übel kam noch dazu, dass Alfonso nicht gerade hässlich war und es sehr gut wusste. Er hatte seine Wirkung auf mich bereits getestet. Beinahe wäre ich seinem Charme schon erlegen. Wenn ich bei der Jagd wenigstens genug Blut bekam, würde ich vielleicht Alfonso widerstehen können. Denn ich wollte unbedingt abwarten, ob ich nicht Nicholas überzeugen konnte, ein Vampir zu werden. Nur das zählte.
    Mein Vater verabschiedet sich wieder und sagte an der Türe noch:
    "Also, wir starten um 23 Uhr, wie immer."
    Ich gab mich noch einige Zeit meinen Wachträumen hin, die darin bestanden, die wenigen Stunden, in denen ich mit Nicholas glücklich gewesen war, Revue passieren zu lassen. Wenn auch unser letztes Telefongespräch wegen eines anderen Themas stattgefunden hatte, war mir seine Stimme doch sofort wieder vertraut vorgekommen und ich hatte das übliche Kribbeln gespürt. Er hatte zu mir Kontakt aufgenommen, was ja auch bedeutete, dass er mir vertraute. Orlandos unrühmliches Eingreifen war natürlich eine andere Geschichte. Wie ich das jemals erklären sollte, wusste ich beim besten Willen nicht. Es gab so viel, was zwischen mir und Nicholas stand, obwohl ich ihn so sehr liebte, wie keinen anderen vorher. Doch ich war überzeugt, dass meine Liebe alle Hindernisse aus dem Weg räumen konnte.
    Als mein Handy klingelte, schreckte ich auf und wäre beinahe aus dem Bett gefallen. Es war Orlando. Er klang so nahe, dass ich fragte:
    "Bist du in Gradara?"
    "Nein, in Fano", sagte er und ergänzte: "Wir sind im Hotel Adriatica".
    "Aber es gibt ein Problem: Mimi ist total

Weitere Kostenlose Bücher