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Blutiger Engel: Thriller (Ein Alice-Quentin-Thriller) (German Edition)

Blutiger Engel: Thriller (Ein Alice-Quentin-Thriller) (German Edition)

Titel: Blutiger Engel: Thriller (Ein Alice-Quentin-Thriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Rhodes
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für unwahrscheinlich hielt, dass der Killer sich dem Haus auch nur auf hundert Meter nähern würde, während dort ein Trupp bis an die Zähne bewaffneter 007 stand. Denn dann würde er von ihren Kugeln sicher regelrecht durchsiebt.
    Als ich wieder aufsah, stand die Haustür offen, und die Flurlampen tauchten den Gehweg in ein helles Licht. Mit wutverzerrter Miene marschierte Max Kingsmith auf uns zu, und stöhnend stieg Burns aus.
    »Verschwinden Sie, Inspektor, wenn ich nicht umgehend Scotland Yard anrufen soll. Sie haben bisher nicht das mindeste getan, um uns vor dem Killer zu beschützen, und indem Sie hier rumstehen, hindern Sie auch meine Leute daran, ihrer Arbeit nachzugehen.«
    Ohne eine Antwort abzuwarten, drehte er sich wieder um und stapfte zurück ins Haus.
    »Arschloch«, murmelte Burns.
    Obwohl mich Kingsmith’ Auftritt wütend machte, war es vielleicht gut, dass er erschienen war. Denn in den letzten beiden Stunden hatte sich hier in der Straße nichts bewegt, und Burns sah zwischenzeitlich aus, als würde er halluzinieren, denn seine Augen waren unnatürlich groß. Vielleicht befürchtete er, auf der Stelle einzuschlafen, wenn er sie auch nur einen Moment zufallen ließ. Nicht einmal mehr aus dem Funkgerät ertönte irgendein Geräusch, doch noch immer waren alle Fenster des Gebäudes hell erleuchtet, und zwei Klone hatten die bisher vor Kingsmith’ Haus postierten Leibwächter ersetzt.
    Burns fuhr mich langsam nach Hause, doch als er mich von der Seite ansah, konnte ich seinen Gesichtsausdruck wegen der Dunkelheit nicht sehen.
    »Waren Sie in Piernan verliebt?«, fragte er.
    Ich nickte, brachte aber keinen Ton heraus, und als ich ihn wieder ansah, wirkte er so deprimiert wie nie zuvor. Offenbar empfand er es als Niederlage, nach Hause zu fahren, und wünschte sich, er wäre doch Maler geworden, statt zur Polizei zu gehen. Obwohl er hundemüde war, bestand er noch darauf, mich bis zu meiner Wohnungstür zu bringen, doch bereits bevor er sich zum Gehen wandte, riss er seinen Mund zu einem breiten Gähnen auf. Ich sah ihm hinterher, wie er zurück zu seinem Wagen stolperte. Sobald er zu Hause war, versank er bestimmt in einem komatösen Schlaf und war bis morgen Mittag für das Klingeln seines Weckers oder Handys taub.
    Ich spürte, dass ich Kopfschmerzen bekam, schlich auf Zehenspitzen an Wills Zimmertür vorbei ins Bad und nahm eine Tablette ein. Ich versuchte, nicht daran zu denken, wie entsetzlich Poppy Beckwith zugerichtet worden war. Hoffentlich hatte der Mörder Gnade walten lassen und sie erst betäubt. Doch das war schwer vorstellbar. Denn die Gewalt war auch schon vorher immer weiter eskaliert.
    Irgendwann war ich anscheinend eingedöst, denn um kurz nach drei riss mich ein schrilles Rasseln aus dem Schlaf. Es kam von meinem Handy auf meinem Nachttisch, doch ich hatte keine Ahnung, wer da sprach. Während eines Augenblickes dachte ich, es wäre meine Mutter, die aus Kreta anrief, um mir eine Strafpredigt zu halten, weil mir wieder einmal unbewusst ein schlimmer Fehler unterlaufen war. Aber dann wurde mir klar, dass es Sophie Kingsmith war, die halb flüsternd und halb schreiend zu mir sprach.
    »Helfen Sie mir, bitte.«
    Ich hörte ihr Keuchen und die Stimme einer anderen Person im Hintergrund. Sophie sprach so schnell, dass sich ihre Worte überschlugen, und ich setzte mich erschrocken auf.
    »Sprechen Sie bitte langsamer, Sophie. Ich kann Sie nicht verstehen.«
    »Er ist hier im Haus«, wisperte sie erstickt. »Und wir können nicht raus.«
    Jetzt hörte ich im Hintergrund ein Wimmern, hatte aber keine Ahnung, ob die Stimme weiblich oder männlich war. Ich wollte Sophie antworten, doch im selben Augenblick hörte ich ein lautes Krachen, so, als hätte jemand einen Teller gegen eine Wand geworfen, und dann war die Leitung tot.
    Panisch sprang ich aus dem Bett und stieg in meine Jeans. Wir hätten Kingsmith’ Drohung ignorieren und die ganze Nacht dort Wachen postieren sollen. Eilig steckte ich mein Handy und die Autoschlüssel ein und machte mich auf den Weg.
    Endlich war Wills Prophezeiung wahr geworden, denn als ich das Haus verließ, prasselten mir dicke Tropfen auf den Kopf. Der Geruch des Regens, der den ausgedörrten Boden traf, hätte mich erleichtern sollen, aber ich nahm ihn kaum wahr. Dabei strömte mir das Wasser über das Gesicht wie nach einem Kopfsprung in den Swimmingpool.
    Vom Auto aus rief ich Don Burns an, doch er antwortete nicht. Also stieg ich ein und raste los.
    Zum

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