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BLUTIGER FANG (German Edition)

BLUTIGER FANG (German Edition)

Titel: BLUTIGER FANG (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Pflock
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wurde deutlich, warum. Mist, er würde also bei der Rettung Franks und Lindas auf sich allein gestellt sein. Zum Glück hatte er noch die Mobiltelefone und könnte die Polizei rufen.     
    Joel trat in das hell erleuchtete Restaurant und blinzelte zur Bar hinüber, hinter der er Linda vermutete. Sein Blick fiel zwangsläufig auf Franks enthaupteten Körper. Joel hielt sich vor aufkommender Übelkeit die Hand vor den Mund. Er ließ die Arme sinken, sodass die Armbrust fast den Boden berührte. Mit einem Mal überkam ihn der Wunsch, sich selbst in Gänze sinken zu lassen. Er spürte, wie seine Glieder bleischwer wurden, und ein drückendes Gefühl des Unwohlseins wallte in seinem Magen auf. Er versuchte, dagegen anzuschlucken und den Würgereiz zu unterbinden.  
    Endlich schaffte er ein paar Schritte von Franks Leiche weg und sah sich weiter um. Da entdeckte er etwas, das ihm das zwickende Gefühl einer verpassten Chance eingab: Die Glastüren zur Hochterrasse waren offen! Bronco musste sie beim Lichtmachen versehentlich geöffnet haben. Daher auch das zischende Geräusch, das er vorhin gehört und nirgends hatte zuordnen können. Joel konnte kaum glauben, dass den Löwen der nun freie Zugang zur Hochterrasse verborgen geblieben war. Wahrscheinlich waren sie so auf Bronco fixiert gewesen, dass es ihnen entgangen war und sie auch das Zischgeräusch nicht gehört oder zumindest nicht beachtet hatten.
    Ein leises Schluchzen holte ihn aus den Überlegungen und mahnte ihn zur Vorsicht. Bronco fiel ihm ein, der da draußen irgendwo versteckt war und sich wahrscheinlich gerade an die fiesesten Gedanken gewöhnte.
    Und dann Linda! Verdammt, jetzt ging es doch erst mal um sie.  
    Joel ging zur Bar hinüber.
    Linda saß in sich zusammengesunken und wie ein Häufchen Elend da.
    „Die Löwen sind weg. Wir müssen verschwinden!“    
    Es kam keine Reaktion.
    Linda starrte ihn indirekt über den Spiegel an und schluchzte weiter. Weil sie auch auf wiederholtes Zureden nicht reagierte, öffnete Joel die Flügeltüren, ging hinter die Bar, sah sich noch einmal um, legte die Armbrust ab und kniete zu ihr nieder.
    Sie zitterte immer noch.
    Joel streichelte ihre rechte Wange.
    Nun schien sie aufzuwachen und sah ihn mit großen Augen an. Anscheinend nahm sie ihn erst jetzt überhaupt wahr.
    Ihr Schluchzen ging in Weinen und Kreischen über, das irgendwelche unverständlichen Laute um Frank enthielt. Sie fiel Joel plötzlich um den Hals und drückte ihn derart fest, dass er aus seiner Kniestellung rückwärts auf den Boden fiel. Er spürte das harte Metall der Pistolen im Rücken.
    Linda, noch über ihm, richtete sich auf.
    Joel richtete sich ebenfalls auf, zog die Waffen hinten heraus und legte sie neben sich hin.
    Linda sah ihn an, weinte, wollte etwas sagen, konnte aber nicht und heulte wieder los. Es dauerte eine Weile, bis sie sich halbwegs im Griff hatte. Während sie sich die Tränen aus den Augen wischte, blickte sie auf die Knarren. „Wo ist Bronco?“    
    Joel wollte antworten, doch sie kam ihm zuvor.
    „Oh Gott, ist ihm was passiert? Sag doch was! Wo ist er? Ist er …?“ Ihr Blick veränderte sich, kaum dass sie sich halbwegs gefasst hatte.
    „Bronco ist irgendwo da draußen und versucht, uns den Löwen zu überlassen.“    
    „Das ist nicht wahr! Du … du bist doch auch rausgegangen und hast mich allein gelassen.“    
    „Ich bin aber nicht rausgegangen, um dich den Löwen auszuliefern, sondern weil ich Hilfe holen und Bronco diesen Schlüsselbund hier abnehmen wollte, was mir auch gelungen ist, wie du siehst.“ Joel hielt ihr den Bund vor die Augen und klapperte ein wenig damit.   
    „Wo sind die Löwen?“, sagte sie und blickte ruckartig auf zum Spiegel.
    „Ich habe auch sein Handy und werde jetzt die Polizei rufen.“   
    „Was?“, schrie sie plötzlich auf, „bist du verrückt? Wozu denn noch? Frank ist tot, dem können wir nicht mehr helfen! Tot, verstehst du? Tot! Tot!“ Erneut brach Linda in ein jämmerliches Geheule aus.
    Joel zog es alles zusammen. Auch der Würgereiz kam wieder auf und er versuchte, dagegen anzuschlucken. Dann kramte er Broncos Handy hervor und schaltete es ein.
    „Verdammt!“ Es war mit einer PIN gesperrt. „Kennst du die PIN?“ Er hob das Telefon Linda direkt vors Gesicht.  
    Sie schüttelte stumm den Kopf.  
    „Hm, und das Handy von Frank ist womöglich kaputt.“    
    Das war es auch. Er hatte es ja mit voller Wut gegen Broncos Schädel

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