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BLUTIGER FANG (German Edition)

BLUTIGER FANG (German Edition)

Titel: BLUTIGER FANG (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Pflock
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von Bronco.
    Der stellte sich ruck, zuck auf, doch Frank ging dazwischen und so schien die Gefahr einer Eskalation gebannt.
    Joel verharrte immer noch am Eingang. So haut doch endlich ab!
    Als wäre sein Wunsch erhört worden, ließen Eddie und Theo die anderen tatsächlich an der Bar stehen. Sie marschierten mit düsteren Mienen los und kamen auf ihn zu. Für einen Augenblick sah Eddie zu Joel herunter und durch ihn hindurch.
    Sie verließen den Club und Joel hörte Eddie noch derbe Ausdrücke sagen, die offensichtlich gegen Bronco gerichtet waren.
    Joel blieb beim Eingang stehen und sah zur Bar hinüber.
    Offensichtlich hatten sie ihn noch nicht entdeckt.
    Linda setzte sich näher zu Bronco, und Frank nahm gerade zwei Getränke in Empfang, von denen er eines Bronco hinstellte.
    Joel ging zögernd los. Die Entschiedenheit, die er vorhin noch hatte, wurde brüchiger. Trotzdem hielt er auf sie zu und ließ den Blick nicht von ihnen, während er sich durch die Clubbesucher drängelte.
    Als er fast bei ihnen war, und Bronco ihn sah, sagte Joel, noch bevor Bronco ein Wort der Demütigung hätte fallen lassen können: „Ich muss mit dir reden.“    
    Bronco schien ihn nicht recht zu verstehen bei dem Lärm, und Joel sagte noch einmal deutlich lauter: „Ich muss mit dir reden!“     
    Jetzt hatten sie ihn offenbar verstanden.
    Bronco und Frank wechselten Blicke.
    Linda ließ ihren Blick zwischen beiden hin und her wandern.
    Dann gab Bronco ein Zeichen, indem er mit dem Finger zur Ausgangstür deutete, und sie verließen den Club.
    Sie gingen zu Broncos Auto.
    Linda und Bronco lehnten mit dem Rücken am Wagen, Frank und er standen ihnen gegenüber.
    „Was gibt’s Kramer? Dass du es überhaupt wagst, mich anzusprechen! Ich hoffe, du hast einen guten Grund dazu!“    
    Joel sah ihn an. „Ich wollte dir ein Geschäft vorschlagen. Ein … ein Ding.“ Die eigene Stimme kam ihm fremd, kalt und trocken vor.
    „Ho! Ho! Du willst mir ein Geschäft vorschlagen? Hört, hört! Na, jetzt bin ich aber gespannt.“   
    „Ich will einen Bruch machen. Es gibt eine Möglichkeit, die ist todsicher.“ Joel hörte seine Stimme zittern.
    Bronco lachte, Frank kicherte und Linda hielt sich die Hand vor den Mund, als traute sie ihren Ohren nicht.
    „Was für einen Bruch, hm?“, sagte Bronco. „Du kleine Ratte, einen Leistenbruch?“    
    Frank und Linda lachten.
    „Nein, das Kaufhaus.“     
    „Das Kaufhaus?“ Bronco schaute Joel nicht an. Er sah über ihn hinweg in das Dämmerlicht der Straßenlaternen.
    „Ich kann uns da reinbringen, ohne dass einer was merkt.“    
    „Wie denn? Mit dem Bimmelzug am helllichten Tag?“   
    „Nein, am späten Abend unter Ausschaltung der Alarmanlagen.“   
    Allmählich verstummte das Kichern.
    Frank und Linda sahen sich an.
    Broncos Augen verengten sich. Er sah abwechselnd zu Frank und Linda. Dann wandte er sich Joel zu. „Wie willst du das machen? Und was genau?“   
    „Mein Alter hat seit einiger Zeit ‘n Job bei einem Sicherheitsdienst, der unter anderem das Kaufhaus am Stadtpark bewacht. Ich weiß eine Menge Sachen, die uns sehr nützlich sein könnten. Aber ich kann das nicht allein machen. Also, seid ihr dabei?“ Joel erschrak erneut über die Kälte und Tonlosigkeit seiner Stimme. Was machte er da bloß?
    „Wie kommst du auch nur darauf, dass wir mit dir so eine Scheiße durchziehen würden?“    
    „Weil Typen wie du immer Kohle brauchen, um … „ Er blickte zu Linda, „ihren aufwendigen Lebensstil zu finanzieren.“   
    Bronco lachte hell auf. Joel hörte, dass dieses Lachen nicht ganz ungetrübt war. Irgendetwas lastete auf Bronco, das spürte Joel deutlich. Er war nicht so wie sonst. Da musste irgendwas ganz gehörig schief gelaufen sein.
    „Sag mal, Kramer, geht’s dir nicht gut? Bist du auf Speed? Wie du weißt, habe ich schon mal im Knast gesessen. Ich habe keinen Bock auf irgendeine Scheiße, die mich da wieder reinbringt.“ Seine Stimme wurde ernster. Doch während er redete, schien er nachzudenken. Irgendetwas anderes schwang in seinem Ton noch mit.
    Plötzlich hörte Joel ihn sagen: „Schwirr ab, Kramer. Wir haben was zu besprechen.“    
    Joel ließ sie stehen. „Überlegt’s euch, ich bin im Club“, sagte er im Weggehen und ohne sich umzudrehen. So etwas hatte er sich Bronco gegenüber noch nie herausgenommen. Fast verspürte er seiner Kaltschnäuzigkeit wegen ein wenig Stolz.
     
    „Was ist denn mit dem los?“,

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