Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BLUTIGER FANG (German Edition)

BLUTIGER FANG (German Edition)

Titel: BLUTIGER FANG (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Pflock
Vom Netzwerk:
ihn an.
    „Wir müssen Frank warnen“, sagte Bronco.
    Joel nickte.
    Dann rannten sie los in Richtung Rolltreppen.
     
    Bronco konnte es kaum fassen. Jetzt waren sie schon so weit gekommen, die Beute lag in Greifnähe vor ihnen, und jetzt das. Auf dem Weg zu den Rolltreppen überlegte er, erst einmal abchecken zu wollen, wer um diese Tageszeit hierher kam. Wenn es nicht die Wächter waren: Wer dann?
    Er ballte seine Hände zu Fäusten und entschloss sich, etwas zu unternehmen. Doch wer verdammt kam um diese Zeit hierher? Kramer hatte doch versichert, dass es nicht die Nachtwachen sein konnten. Wer also dann? Und was wollte der oder die Fremden hier? Waren es vielleicht doch die Bullen?
     
    Der Pascha verharrte in Lauerstellung.
    Plötzlich drehte er sich um und lief ein Stück ins Restaurant zurück. Er spürte, dass die Gestalt weiter auf den Eingang zuhielt und stoppte seine Flucht abrupt ab. Dann wandte er sich erneut um.
     
    Für einen Moment kam es Frank so vor, als hätte er einen Schatten gesehen, der an dem schwach erleuchteten Bufett vorübergehuscht war. Ruckartig blieb er stehen und stutzte. Die Dunkelheit legte ihre klammen Finger um ihn und er betastete die Taschenlampe, die er zu gern eingeschaltet hätte.
    War da jemand? Das konnte wohl kaum sein.
    Er ging weiter auf den Eingang zu, dem er sich mehr und mehr näherte.
    Plötzlich kam etwas auf ihn zu.
    Rasend schnell.
    Es sah aus wie ein großer, haariger Sack, der von oben auf ihn herabfiel.
    Frank spürte nur noch, wie sein Hinterkopf hart auf dem Fußboden aufschlug.
    Dann wurde es Nacht.
     
    Der Pascha biss dem Bewusstlosen in die Schulter und richtete sie übel zu.
    Er ließ los, packte ihn am Bein und schleifte ihn ein, zwei Meter Richtung Eingang. Dort ließ er ihn liegen, drehte sich um und verschwand genauso lautlos wie er gekommen war zu den Löwinnen zurück.
    Die Löwen setzten sich im Schutz der dunklen Ecke dicht zueinander und gaben keinen Laut von sich. Sie horchten durch das Restaurant in die Etage hinaus.
    Ihnen war so, als wäre da noch etwas.    
                                               
    Oskar Ringer kam im 1. Stock an und sah sehr merkwürdig aus. Der ohnehin schon dicke Mann war jetzt noch fülliger und bald genauso breit wie hoch. Er hatte sich in der Tiefgarage umgezogen und trug über der Uniform einen knallroten Thermoanzug, hatte schwarze Handschuhe an und war zudem maskiert. Denn über dem Strumpf, den er sich der Bewegungsmelder wegen übergezogen hatte, trug er eine Nikolausmaske, an der ein schneeweißer Bart hing. Der rote Anzug, die schwarzen Stiefel, die Figur sowie die Maske hätten ihn ohne Weiteres sogar dem lieben Gott als echten Weihnachtsmann glaubhaft gemacht.
    Ringer trat aus dem Fahrstuhl, drehte sofort nach links ab und torkelte auf das Chefbüro zu, zu dessen Vorzimmer er, wie alle anderen Wachleute, auch einen Schlüssel hatte. Er blieb vor der Tür stehen und hantierte im Dunkeln mit dem Schlüsselbund. Dann fluchte er, schaltete die Lampe ein, leuchtete damit die Schlüssel ab und suchte. Es dauerte einen Moment, dann schloss er auf, trat ein und machte die Tür hinter sich zu.
    Trotz der beiden Fenster im Büro machte er das Deckenlicht an, packte den Schlüssel und die Taschenlampe auf den Tisch der Sekretärin und stellte die Reisetasche dazu. Aus dieser holte er einen Dietrich und öffnete die Tür zum Büro des Kaufhauschefs trotz Trunkenheit in Sekundenschnelle.
    Ringer nahm die Lampe und die Tasche vom Tisch und trat ins Büro. Hier machte er kein Deckenlicht, sondern benutzte die Taschenlampe. Der Lichtstrahl tanzte nur so vor seinen Füßen, als er durch das Büro torkelte. Hinten thronte der Schreibtisch des Kaufhausvorstands und hinter diesem war das Objekt seiner Begierde: der Safe.
    Er brummte unverständliche Worte, öffnete die Tasche und sah hinein. Er brauchte etwas Zeit, um zu wissen, was er eigentlich suchte. Dann leuchtete er im Büro umher und fing plötzlich an, den Schreibtisch abzusuchen. Er öffnete alle Schubladen und wurde in der untersten fündig. Eine kleine Kette mit zwei Schlüsseln strahlte ihn im Licht der Taschenlampe golden an.
    Ringer zog die Handschuhe aus, nahm die Schlüssel und schwankte zu einem der Bilder, die an der Wand hingen. Er nahm es ab und legte es mit der Vorderseite auf den Schreibtisch. Der Strahl der Taschenlampe wurde zum Suchscheinwerfer – mit Erfolg. Er riss einen Zettel von einem Notizblock ab

Weitere Kostenlose Bücher