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BLUTIGER FANG (German Edition)

BLUTIGER FANG (German Edition)

Titel: BLUTIGER FANG (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Pflock
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einfach die Hosen voll?
    Er schlich weiter auf den Eingang zu und drehte sich um, sodass er jetzt mit dem Bauch zu den Schränken war, an denen er sich Zentimeter um Zentimeter lautlos vorüberschob. Diese Position hatte wohl den Vorteil, dass sie zum Schießen besser geeignet war, als wenn er weiter mit dem Rücken zu den Schränken gestanden hätte.
    Dann passierte er den letzten Schrank. Es waren noch etwa drei Meter bis zum Eingang und der Wächter rückte unaufhaltsam vor.
    Plötzlich hatte er sein Ziel erreicht.
    Bronco hielt den Atem an.
    „So, Freundchen, wenn du da drin bist, kommst du auf der Stelle mit erhobenen Händen raus, sonst werd’ ich haarig!“    
    Bronco zuckte zusammen, sah zu dem Wachmann hinüber und hatte nur einen Gedanken: Löwe! Wenn du wirklich da drin und kein Hirngespinst bist, dann komm raus! Komm doch raus!
    Im Restaurant blieb alles still.
    Nichts.
    Bronco ließ noch einmal den Motor aufheulen und beobachtete den Wächter.
    Der fuchtelte plötzlich mit der Waffe vor dem Eingang herum.
    Es gab keine Reaktion.
    Der Wächter machte die Taschenlampe an und leuchtete in das Restaurant, wobei er hinter der Außenwand blieb und nur den Arm vorschob.
    Bronco kniff die Augen zusammen und versuchte zu erkennen, was sich drinnen abspielte.
    Dem Wächter hingegen ging es offenbar nicht ums Sehen, denn er schaute nicht ins Restaurant, sondern schickte nur den Lichtstrahl rein. Der wollte wohl nur eine wie auch immer geartete Reaktion hervorrufen.
    Doch es kam keine.
    Der Wächter schaltete die Taschenlampe aus. „Also, mein Freund, letzte Warnung: Sofort raus da, sonst komm ich rein und veranstalte ein Feuerwerk! Was ist? Brauchst du ‘ne extra Einladung?“    
    Es blieb alles still.
    Bronco spähte weiter. Er konnte den Wächter vor dem Eingang stehen sehen, und plötzlich verschwand er darin wie ein Gespenst. Doch abrupt war er wieder da. Der Wächter war anscheinend doch nicht ins Restaurant gegangen, sondern Bronco vermeinte nur, dies gesehen zu haben. Er sah, dass der sich kurz bückte, etwas auf den Boden legte und dann mit irgendwas herummachte, was im Restaurant war.
    Plötzlich war das leise Klimpern eines Schlüsselbunds zu hören. Was hatte der vor?
    Die rechte Hand hielt, wenn er sich nicht täuschte, nach wie vor die Waffe, und er glaubte auch zu erkennen, dass der Wächter Kopf und Blickrichtung gebannt hielt auf das Innere des Restaurants, in dem es so still war wie in einem Grab.
    Der Wächter hörte mit dem Gefuchtel auf, bückte sich, hob etwas auf und verschwand langsam im Restaurant.
    Diesmal hatte Bronco die Gewissheit: Er hatte die erste Etappe seines Ziels erreicht, der Wächter würde gleich da sein, wo er ihn haben wollte.
     

22
     
    Lindas schönes Gesicht war jetzt direkt vor Joel. „Wenn du anfängst, hier herumzubrüllen, zieh ich dir den Knebel wieder an! Verstanden?“
    Joel nickte. „Bronco ist dabei, uns alle mächtig in die Scheiße zu reiten. Der macht einen großen Fehler da oben.“    
    Linda richtete sich auf und hielt über ein Regal hinweg die Rolltreppen im Auge.
    Von oben her war kein Laut zu hören.
    Vorhin hatte Joel seinen Ohren nicht getraut, als er Bronco rufen hörte, und auch Linda war nicht wenig überrascht gewesen. Seitdem schien sie noch verunsicherter zu sein.
    Was Bronco genau vorhatte, wusste er und wohl auch sie nicht; aber für Joel war klar, dass es nichts Gutes sein konnte.
    Linda setzte sich wieder. Sie saß ihm gegenüber an ein Regal gelehnt und sah ihn an.
    Joel erwiderte ihren Blick, sah, wie irre hübsch sie war, und spürte, wie sehr er sich zu ihr hingezogen fühlte.
    „Lass uns hochgehen und …“
    „Und was?“, sagte sie. „Uns stellen? Was glaubst du, was meine Eltern sagen würden, wenn sie sehen könnten, was ich hier mache? Oder wenn mich der Wächter mitnimmt und einsperrt?“    
    Joel blickte auf den Boden. „Vielleicht können wir Schlimmeres verhindern.“    
    „Was denn Schlimmeres? Und außerdem: Hast du vergessen, dass du es warst, der uns hier reingeritten hat?“    
    Joel spürte eine Hitze in seinen Wangen. Erneut sah er auf den Boden. „Bedeutet er dir so viel?“, sagte Joel, wobei er nicht wagte, sie anzusehen.  
    Linda, die gerade aufstehen wollte und schon halb aufgerichtet war, ließ sich auf den Hintern plumpsen. Sie sah ihn an. „Er bedeutet mir nicht viel – er bedeutet mir alles!“     
    „Was ist denn so toll an ihm? Ich meine, du bist intelligent und

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