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BLUTIGER FANG (German Edition)

BLUTIGER FANG (German Edition)

Titel: BLUTIGER FANG (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Pflock
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nachgaben und traute seinen Augen nicht, als die Löwen auf ihn zukamen, wobei sie es nicht einmal sonderlich eilig hatten.
    „Hilfe! Tommy!“ Seine Stimme würgte sich selbst ab vor Verzweiflung und Schreck.
    Die Augen der Löwen glühten im Schein der Lampe auf und Häuptel feuerte einen Schuss ab in die Richtung, aus der sie kamen.
    Eine der Großkatzen bäumte sich auf, doch die beiden anderen waren schon bei ihm.
    Die Löwin riss ihn zu Boden und verbiss sich ins Gesicht.
    Der Pascha packte den rechten Arm und zog wütend daran.
    Häuptel hatte das Gefühl, durch die Luft zu fliegen, spürte einen gewaltigen Schmerz in der Schulter und sank in eine erlösende Nacht.
     

23
     
    Bronco fühlte den kalten Schweiß auf seiner Stirn.
    Ein seltsames Drücken durchfuhr den Magen, während ihm das wütende Knurren, Reißen und Zerren durch Mark und Bein vibrierte.
    Kramer hatte also Recht!
    Es lief ihm kalt über den Rücken, als er daran dachte, wie er vorhin die Fernbedienung geholt hatte und dabei in bedenkliche Nähe zum Restaurant gekommen war.
    Plötzlich verstummten alle Geräusche.
    Bronco stierte dorthin, wo vom Schein der Taschenlampe etwas Licht war und wo die Löwen den Wächter geschlagen hatten. Er konnte die Umrisse der Tiere gut sehen. Dann wurde ihm bewusst: Es war nicht ein, es waren mehrere Löwen! Ganz sicher sein, dass es Löwen waren, konnte er erst, als eines der Tiere sein mächtiges Haupt im Schein der Taschenlampe senkte, um am Kopf des Wächters zu schnuppern.
    Kramer hatte Recht! Gottverdammt, er hatte wirklich Recht!
    Schlagartig waren die Löwen weg. Wie lautlose Schatten waren sie ins Innere des Restaurants verschwunden.
    Zeit, großartig darüber nachzudenken, wohin sie rannten, hatte Bronco nicht. Denn plötzlich hörte er, wie die Tür des Wächterbüros aufgerissen wurde und der andere Wachmann herausgestürmt kam, der sich im Laufschritt den Waffengurt umzuschnallen schien.
    „Peter! Was ist …? Ich habe einen Schuss ge– …!“    
    Bronco hielt den Atem an. Er sah, wie auch dieser Wächter auf das Restaurant zurannte, aus dem der blasse Schein der Taschenlampe fiel. Sollte Bronco doch aufstehen und den Mann warnen? Tat er es nicht, war der – wie schon der andere Wächter – in ein paar Sekunden tot. Bronco war drauf und dran, einen Schrei loszulassen, doch es war zu spät!
    Der Wächter stand bereits am Eingang, hielt sich links, und Bronco konnte gerade noch erkennen, wie auch er einen Schlüssel aus der Tasche zog. Er ging fast trotzig unvorsichtig ins Restaurant.
    Bronco hörte einen Schlüssel und auch eine Klappe oder einen Deckel, der geöffnet wurde und dabei quietschte. Er sah plötzlich die Deckenbeleuchtung anspringen, die das Restaurant in ein gleißend helles Licht versetzte.
    Der Wächter stand mit gespreizten Beinen da und erstarrte.
    Bronco äugte am Wächter vorbei und konnte kaum glauben, was er sah: lauter Leichen! Zuerst den Wachmann, dann erkannte er den roten Anzug des besoffenen Einbrechers, und dahinter lag noch jemand, vermutlich Frank.
    Noch stand der Wächter mit dem Rücken zu Bronco am Eingang. Plötzlich hob er die Waffe und feuerte einen Schuss ab.
    Das Nächste, was Bronco zu sehen bekam, ließ ihn vom Glauben abfallen. Denn er sah etwas Großes, Haarig-Goldbraunes auf den Mann zufliegen und ihn zu Boden reißen. Der Angriff des Paschas, der die geballte Wucht seines Gewichts auf den völlig wehrlosen Mann herabließ, war so wild, dass beide – Löwe und Mensch – ein gutes Stück weit aus dem Restaurant hinaus in die Kaufabteilung geschleudert wurden. Auf dem glatten, blutverschmierten Boden vor dem Restaurant rutschten Mensch und Tier auf Bronco zu.
    Die grausige Rutschpartie war beendet. Der Pascha biss den Wächter auf Bauchhöhe in die Seite, hob den verzweifelt um sich schlagenden Mann hoch und schüttelte ihn hin und her. Der Wächter schlug mit aller Macht auf den Löwen ein, der nicht zu beeindrucken war. Der Löwe ließ nur kurz los, packte dann am Oberschenkel zu und hob den Mann abermals in die Luft.
    Bronco konnte nicht glauben, wie leicht er den Wächter in der Luft herumwirbelte.
    Plötzlich sah er ihn nicht mehr. Der Pascha hatte sich auf ihn gelegt und verdeckte ihn durch seine schiere Größe. Der Kopf des Wächters war im Rachen des Löwen verschwunden – und zwar vollständig.
    Bronco hörte es dumpf knacken. Er zitterte und sah, wie dem Löwen im Schein des aus dem Restaurant fallenden Lichts das Blut aus dem Maul

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