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Blutiger Freitag

Blutiger Freitag

Titel: Blutiger Freitag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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Getränke wurden in edlen Kristallgläsern serviert. Die Zinntabletts waren in die Beistelltische aus Holz eingelassen und trugen die eingravierten Initialen des Senators, A. F. Es war ziemlich beeindruckend, trotzdem konnte er an nichts anderes als an das Telefongespräch mit Rebecca denken.
    Es war kurz gewesen, viel zu kurz.
    „Es tut mir leid“, war das Erste, was sie zu ihm gesagt hatte. Nach allem, was sie durchgemacht hatte, entschuldigte sie sich auch noch bei ihm.
    „Dixon hat mir geschrieben, dass ich niemand vertrauen darf. Deshalb dachte ich, du hättest was damit zu tun“, versuchte sie zu erklären. „Typisch Dixon. Er war total kopflos vor lauter Angst. Das war alles ein Riesenfehler. Kannst du mir jemals verzeihen?“
    Patrick war einfach nur erleichtert, ihre Stimme zu hören, zu wissen, dass sie sich endlich in Sicherheit befand. Allerdings konnte er ihr natürlich nichts von Phoenix erzählen. Konnte ihr nicht erklären, was vor sich ging, nur dass er sie in ein paar Tagen wiedersehen würde.
    Er blickte sich im Inneren des Flugzeugs um und fragte sich, wo er da bloß hineingeraten war. Normalerweise hielt er sich lieber aus allem heraus, war zufrieden, im Hintergrund zu bleiben. Er wusste immer noch nicht, warum er sich auf diese Sache hier eingelassen hatte. Warum er geradezu scharf darauf war, hier mitzumachen.
    Mr. Wurth und Mr. Morrelli saßen hinten im Flugzeug. Sie hatten einen Plan von Sky Harbor vor sich auf dem Tisch ausgebreitet und besprachen Einzelheiten. Der FBI-Chef Kunze hatte sich auf einem Sessel auf der anderen Seite des Ganges ausgestreckt und schlief, oder zumindest hörte sich sein schwerer Atem so an.
    Maggie saß Patrick direkt gegenüber und starrte aus dem Fenster in den Nachthimmel. Sie hatte die ganze Zeit in irgendwelchen Kopien geblättert. Überall auf den Seiten waren Rechtecke auf gestempelt. Geheimes Zeug, zweifellos. Doch sie machte nicht den Eindruck, als wäre sie allzu vertieft in die Unterlagen. Sie wirkte besorgt, dachte offensichtlich an was anderes. Aber woher sollte er wissen, was in ihr vorging? Er sagte sich immer wieder, dass Maggie ihn überhaupt nicht kannte. Aber wie sehr hatte er sich denn seinerseits bemüht, sie näher kennenzulernen?
    Eins wusste er genau – sie war überhaupt nicht glücklich darüber, dass er mitkam.
    „Ich denke, ich wollte mich einfach nur nützlich machen“, sagte er als Antwort auf ihre unausgesprochene Frage ins Blaue hinein.
    Sie sah zu ihm hinüber, als hätte sie völlig vergessen, dass er anwesend war.
    „Ich möchte nicht, dass dir was passiert.“
    Er lächelte bei ihren Worten. Konnte einfach nicht anders. Dann versuchte er, es schnell zu verbergen, indem er sich mit der Hand über den Mund wischte. Wenn sie nur wüsste, was er in den vergangenen vierundzwanzig Stunden bereits durchgemacht hatte.
    „Was ist denn?“, wollte sie wissen, es klang defensiv.
    „Um mich hat sich nie jemand Sorgen gemacht.“
    „Deine Mutter macht sich Sorgen um dich.“
    Diesmal musste er lachen. Offensichtlich kannte sie seine Mutter überhaupt nicht. „Ich habe mir in den ganzen Jahren mehr Sorgen um sie gemacht als sie sich um mich.“
    Maggie sah ihn an, und er bemerkte einen vertrauten Ausdruck in ihren Augen, bevor sie sich wieder abwenden konnte.
    Wieder starrte sie aus dem Fenster.
    „Wir haben mehr gemeinsam, als uns klar ist“, sagte sie.
    „Wahrscheinlich wollte ich deshalb unbedingt mitkommen.“
    Jetzt musste sie auch lächeln.
    „Ich kann wirklich auf mich selbst aufpassen“, versicherte er ihr und hoffte im Stillen, dass sie die Geschichte mit dem Wäschetrockner nie herausfand.
    Sie saßen eine Weile schweigend da. Die Stille machte ihn ein bisschen nervös, aber Patrick wusste, Maggie überließ es ihm, ob er reden wollte oder nicht. Er sollte entscheiden, was er ihr anvertraute. Vielleicht wurde es Zeit, dass er ihr ein paar Dinge über sich erzählte. Schließlich wollte er, dass sie ihn besser kennenlernte.
    „Ich habe mein Hauptfach gewechselt“, sagte er.
    Bevor er weitersprechen konnte, entgegnete sie überraschenderweise: „Ich weiß. Brandschutzmanagement. Und, gefällt es dir?“

72. KAPITEL
    Etwas beschäftigte Maggie schon die ganze Zeit, seit sie Minneapolis verlassen hatten. Sie konnte nur nicht genau sagen, was sie störte. Auch Patricks charmante Art und diese jungenhafte Naivität konnten sie nicht davon ablenken. Es freute sie, dass er bereit war, ihre Beziehung etwas zu

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