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Blutiger Freitag

Blutiger Freitag

Titel: Blutiger Freitag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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abzuwarten. Der ihr klargemacht hatte, dass sie erst mit der Behandlung beginnen würden, wenn klar war, womit sie es zu tun hatten.
    Nach endlosen Stunden und Tagen hatte sich schließlich herausgestellt, dass es Ebola Zaire war. Auch bekannt als „der Abräumer“. Maggie hatte sich infiziert, zeigte jedoch keine Symptome.
    Die Inkubationszeit für Ebola betrug bis zu einundzwanzig Tage. Es waren nun acht Wochen vergangen, seit Maggie mit dem Erreger in Berührung gekommen war. Dass sie das genau wusste, zeigte ihr selbst, wie ernst sie diese Bedrohung noch immer nahm.
    „Denkst du ...“
    „Nein, natürlich nicht“, unterbrach Ben sie. „Reine Vorsichtsmaßnahme. Dein Immunsystem ist durch diese Sache stark geschwächt.“
    „Okay.“ Sie machte auf ihrer Kommode einen Platz frei, damit er die Tasche dort absetzen konnte. Ihr Koffer lag offen auf dem Bett, fast fertig gepackt. Sie hatte sich vor längerer Zeit schon angewöhnt, die wichtigsten Dinge bereits in der Reisetasche aufzubewahren. Während Ben die Spritze vorbereitete, suchte Maggie nach einem warmen Rollkragenpullover. Sie war oft genug im Mittleren Westen gewesen, um die Kälte dort nicht zu unterschätzen.
    „Da schneit es“, sagte Ben, als hätte er ihre Gedanken gelesen.
    „Stiefelschnee oder gewöhnlicher Schnee?“
    Er hielt in seiner Bewegung inne und blickte auf. „Ist das ein Unterschied?“
    „Aber gewaltig. Du warst im Winter noch nie im Mittleren Westen, was?“
    „In Chicago war ich, aber im Frühling.“
    „Auf meinem ersten Trip hatte ich nur flache Lederschuhe mit. Es lagen ungefähr zwanzig Zentimeter Schnee, und die einzige Gelegenheit, in der Einöde von Nebraska irgendwo ein Paar Stiefel zu bekommen, war ein Farmladen.“
    „Lass mich raten, du hast schließlich ein Paar grüne Gummistiefel Größe fünfundvierzig gefunden?“
    „So in der Art.“
    Sie wühlte sich durch ihren Schrank und zog ein Paar eng geschnittene Lederchaps hervor, die man leicht zusammenlegen konnte. Als sie sich zu ihrem Koffer umdrehte, beobachtete Ben sie grinsend.
    „Was ist?“
    „Nichts.“ Er schüttelte den Kopf, aber immer noch grinsend. „Du bist einfach unglaublich, das ist alles.“
    Sie hoffte, dass er nicht sah, wie sie rot wurde. „Ich wusste doch, dass ich mit meinen sexy Schuhen letztendlich doch noch Aufmerksamkeit bekomme.“
    „Ich enttäusche dich nur ungern“, sagte er, legte die Spritze beiseite und ging zu Maggie hinüber. Mit dem Handrücken strich er ihr über die Wange. „Aber das hast du schon ohne dein Schuhwerk geschafft. Als ich damals auf der Isolierstation diese kleinen Füße in den übergroßen Sportsocken sah, spielte mein Herz sofort verrückt.“
    Maggie war sich nicht sicher, ob es seine Berührung war oder diese so außergewöhnliche Gefühlsäußerung, die ihr heftiges Herzklopfen verursachte.
    „Ein Fußfetischist, was?“, versuchte sie zu scherzen.
    „Und wie.“
    Ein weiteres Klopfen an der Tür ließ beide zusammenzucken. Diesmal war es Gwen.
    „Tut mir leid zu stören. Deine Mitfahrgelegenheit nach Andrews ist hier.“

12. KAPITEL
    Mall ofAmerica
    Die Glasscherbe schien nicht so tief zu stecken, wie Rebecca befürchtet hatte. Es blutete, aber nicht allzu stark. Offenbar war keine Arterie verletzt. Trotzdem musste sie das Glas herausziehen.
    Ich schaffe es. Natürlich schaffe ich das.
    Sie hatte bereits mehr als genug Wunden gereinigt und versorgt. Es tat nichts zur Sache, dass ihre Patienten verletzte Hunde gewesen waren. Mit Bissen von anderen Hunden, aufgerissener Haut von Stacheldrahtzäunen oder Misshandlungen von den Besitzern. Einer der Hunde, bei deren Verarztung sie geholfen hatte, war von einem Wagen angefahren worden. Es waren alles schwere Wunden gewesen. Nichts anderes als das hier. Wenn überhaupt, dann sollte es für sie noch leichter zu handhaben sein, da es sie selbst betraf. Keine traurigen braunen Augen, die sie ansahen. Wenn nur ihr Kopf zu hämmern aufhören und ihr Magen sich nicht anfühlen würde, als musste sie sich jeden Moment übergeben.
    Der Sicherheitsbeamte war wieder weg, wie Rebecca erleichtert feststellte. Sie hatte Angst und starke Schmerzen, war aber etwas beruhigt. Ziemlich merkwürdige Reaktion, oder? Sie fragte sich unwillkürlich, ob die Sicherheitsleute Chad, Tyler und Dixon mit ihren roten Rucksäcken gesehen hatten. Hatten sie die drei auf ihren Überwachungskameras verfolgt? War das an einem solchen Tag, mit diesen Unmengen von Leuten, möglich

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