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Blutiger Freitag

Blutiger Freitag

Titel: Blutiger Freitag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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Loyalität manchmal die Richtung wechselte.
    Vor vier Jahren war Nick Morrelli Bezirkssheriff einer kleinen Gemeinde von Nebraska gewesen, die von einem Killer heimgesucht worden war – ein Killer, der sich auf kleine Jungen spezialisiert hatte. Um den Fall aufzuklären und seinen Neffen zu retten, hatte Nick hart mit sich kämpfen müssen, um sich von der lebenslang bestehenden Dominanz seines Vaters zu lösen. Maggies und Nicks Wege hatten sich seit dieser Zeit über die Jahre hinweg einige Male gekreuzt. Zuletzt im vergangenen Sommer, als Maggie nach Nebraska geschickt worden war, um das Profil eines Mörders zu erstellen. Damals hätte Nicks Loyalität einem alten Freund gegenüber fast die Lösung des Falls verhindert.
    „Also gut, Sie kennen sich bereits“, sagte Yarden, um das Schweigen zu brechen und die Spannung, die in der Luft lag, zu lösen. „Das sollte uns ja die Sache erleichtern, oder?“ Der kleine Mann drehte einen Stuhl herum und bot ihn Maggie an. „Ms. O’Dell...“
    „Agent O’Dell“, korrigierte ihn Nick.
    „Ach ja, richtig. Agent O’Dell.“
    Sie setzte sich auf den angebotenen Stuhl neben Nick, dem sie nur einen kurzen Blick zuwarf, bevor sie sich auf die Monitore konzentrierte. Offenbar hatte er die Bänder bereits durchlaufen lassen und an wichtigen Stellen angehalten. Über ein halbes Dutzend der Bildschirme zeigte ein Standbild.
    „Wie du sehen kannst, haben wir lediglich die Stellen herausgesucht, die relevant sein könnten.“ Nick wedelte mit der Hand in Richtung der Monitore. „Stimmt’s, Jerry?“
    „Richtig. Es ist eine Unmenge an Material zu sichten, wir haben nur versucht, die Arbeit zu erleichtern. Es ist nichts gelöscht worden. Wir haben nur alles durchgesehen und markiert.“
    Maggie tat der kleine nervöse Typ fast leid. Sie konnte ihm schlecht sagen, dass er sich entspannen solle, weil ihr Misstrauen eigentlich Nick Morrelli galt.
    „Agent O’Dell wird die Jungen mit den Rucksäcken sehen wollen“, beeilte sich Yarden, das Thema zu wechseln. Er setzte sich auf die andere Seite neben Maggie. „Die Aufnahmen sind ziemlich grobkörnig.“ Kaum hatte er seinen Stuhl vorgerückt, als er bereits die Finger über das Schaltpult fliegen ließ. „Wir arbeiten mit dem Drei-Sekunden-Intervall, also die Kameras machen alle drei Sekunden eine Aufnahme. Nur dass Sie sich nicht wundern, wenn die Bilder manchmal ein bisschen springen, falls Sie damit nicht vertraut sind.“
    „Benutzen Sie Z97-Filter oder HD-Zooms?“
    Yarden hielt mitten in der Bewegung inne und blickte sie mit offensichtlicher Bewunderung an. Sie verstand nicht nur, wie das Drei-Sekunden-Intervall funktionierte, sondern kannte sich generell mit der aktuellen Technik aus.
    „So modern ist unsere Ausrüstung nicht“, entgegnete er und sah zu Nick hinüber, als wäre das seine Schuld, da er die Firma vertrat.
    „Die Geschäftsleitung hat bereits über die Anschaffung von neuen Geräten nachgedacht“, sagte Nick etwas zu schnell für ihren Geschmack.
    Maggie hörte eine Abwehrhaltung aus seinem Ton heraus. Sie achtete nicht weiter darauf und konzentrierte sich stattdessen auf Yarden, der Szene für Szene auf den einzelnen Monitoren abspielte, damit sie sie sich ansehen konnte.
    „Hier ist einer von denen.“ Er zeigte auf den ersten Bildschirm.
    Maggie lehnte sich vor, Nick rührte sich nicht. Hatte er die Bilder schon gesehen? Natürlich. Sie fragte sich, wie lange Morrelli und Yarden sich schon damit beschäftigt hatten.
    Soweit Maggie auf dem grobkörnigen Film erkennen konnte, war der Mann von durchschnittlicher Größe und sah nicht weiter auffällig aus. Er trug Jeans, eine Jacke mit einem Logo auf der Schulter und Tennisschuhe. Nichts Außergewöhnliches.
    Sie spürte die Blicke der beiden Männer auf sich, als warteten sie gespannt auf ihre Reaktion.
    Yarden gab einige Befehle ein, und auf den Monitoren erschien eine ganze Reihe von grobkörnigen Bildern. Sie alle zeigten zwei junge Männer mit roten Rucksäcken, die an unterschiedlichen Orten im Einkaufszentrum unterwegs waren. Lediglich eine Aufnahme zeigte die beiden zusammen.
    „Ich dachte, es wären drei?“
    „Ja, ja, es waren drei.“ Yarden tippte wieder auf dem Schaltpult herum. „Der dritte kam mit einem anderen Typen und einer jungen Frau zusammen.“ Er spulte zu der Szene vor. „Wir haben sie bis zur Cafeteria verfolgt. Dann waren sie ... irgendwie verschwunden. Wir haben nicht so viele Kameras an dieser Stelle, in der

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