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Blutiger Freitag

Blutiger Freitag

Titel: Blutiger Freitag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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half.
    „Okay, Leute“, meldete sich A. D. Kunze, der gerade den Raum betreten hatte und die Tür mit einem lauten Schlag zufallen ließ. „Ich weiß, dass alle müde sind. Bringen wir es hinter uns.“
    Wurth nickte Yarden zu und drückte ihm eine Fernbedienung in die Hand.
    „Bitte schön“, sagte Wurth.
    Yarden zögerte etwas. Maggie konnte sehen, wie nervös der kleine Mann war. Sein Gesicht hatte sich leicht gerötet. Er beherrschte seine Computeranlage im Überwachungsraum meisterlich. Aber in einem dunklen Raum nur mit Monitoren war das etwas anderes. Hier vor dieser Gruppe von Polizeibeamten befand er sich nicht in seinem gewohnten Element.
    Yarden warf einen Blick nach unten, bevor er die Bilder an die Wand projizierte. Auf dem Computermonitor sah Maggie eine Reihe von Fotos, ungefähr fünf pro Reihe. Es handelte sich um Standbilder vom Tatort, aufgenommen mit einer Digitalkamera. Sie wurden den Aufnahmen der Überwachungskameras gegenübergestellt, die Yarden mitgebracht hatte.
    Yarden drückte ein paar Tasten auf der Computertastatur, dann hielt er die Fernbedienung hoch und tippte darauf. Ein Foto des Tatorts mit einem großen Krater in der Mitte erschien. Er drückte eine weitere Taste, und ein zweites Foto wurde sichtbar. Maggie erkannte die Szene erst auf den zweiten Blick. Es war der gleiche Ort. Nur vor der Explosion.
    „Wir sind anfangs davon ausgegangen, dass es sich um drei Bombenattentäter handelt“, begann Yarden zu erklären. „Dann bemerkten wir, dass sich ein Sprengkörper in der Damentoilette befunden haben musste.“ Er drückte auf eine Taste, und die Aufnahme des Kraters wurde durch eine Ausschnittvergrößerung mit dem Hinweisschild zur Toilette ersetzt.
    Yarden wartete einen Moment, dann projizierte er drei weitere Aufnahmen an die Wand: die grobkörnigen Bilder von vier jungen Männern und einer jungen Frau. Beim Betrachten war Maggie erneut über die schlechte Qualität dieser Aufnahmen entsetzt. Wie sollten sie die Verdächtigen anhand dieser Bilder identifizieren?
    „Wie ist Ihre Einschätzung, Agent O’Dell?“ Kunze hatte sich gegen die hintere Wand gelehnt und donnerte seine Frage quer durch den Raum. „Sie müssten doch inzwischen ein Profil erarbeitet haben. Immerhin haben Sie ja bereits festgestellt, dass der junge Mann vom Parkplatz nicht zu den Tätern gehört.“
    Es herrschte Stille. Hier im Raum saßen Profis. Allen war klar, dass es sich eindeutig um eine unfaire Provokation handelte. Das konnte Kunzes leutseliger Tonfall nicht kaschieren.
    Maggie wählte ihre Worte sorgfältig. „Zumindest einer von ihnen könnte Student sein“, erwiderte sie. „Wir haben auf den Videos entsprechende Abzeichen auf einer Baseballmütze und eine College-Jacke erkannt.“ Yarden rief die entsprechenden Vergrößerungen auf, während Maggie weiterredete. „Alle fünf sind Weiße zwischen achtzehn und sechsundzwanzig. Keine der Personen trägt besonders auffällige Kleidung. Bis auf die Baseballkappe und die College-Jacke gibt es keine Hinweise auf die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Organisation oder Jugendgang. Es sind keine Piercings oder Tattoos zu erkennen. Ich weiß, dass es Spekulationen gibt, die diese Leute einer Gruppierung namens CAP zuordnen wollen. Auf den Videos finden sich dafür aber keinerlei Anzeichen.“
    „Agent O’Dell meint die Citizens for American Pride“, fügte Wurth erklärend dazu. „Senator Foster hat einige Warnschreiben bekommen.“ Wurth zeigte auf die Bilder und sagte: „Wir hatten drei Bomben, Sie haben fünf Verdächtige.“
    „Richtig“, fuhr Maggie fort. „Es scheint so, als wären zusammen mit dem dritten Bombenattentäter noch zwei Freunde mit in das Einkaufszentrum gekommen. Da sich einer der Rucksäcke in der Damentoilette befunden hat, gehen wir davon aus, dass das Mädchen irgendwie in die Sache verwickelt war. Ich muss dazu sagen, dass keiner der fünf Verdächtigen besonders nervös oder ängstlich erscheint. Ganz sicher verhalten sich die fünf nicht wie Selbstmordattentäter.“
    „Was meine Theorie bestätigen würde“, meldete sich Jamie, die Bombenexpertin, zu Wort. „Es gibt vorläufige Beweise, dass alle drei Detonationen mit einer Fernbedienung ausgelöst wurden. Ich schätze, dass keine dieser Personen gewusst hat, dass sie explosives Material mit sich trägt. Oder zumindest müssen sie davon ausgegangen sein, dass die Explosion nicht in ihrer Gegenwart stattfindet. Ansonsten hätte es keinen Grund dafür

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