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Blutiges Gold

Blutiges Gold

Titel: Blutiges Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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Bescheid bekamen, dass sich hier eine neue Betrügerbande herumtreibt.«
    »Vielleicht waren wir ja ihr erstes Opfer.«
    »Vielleicht. Das werden wir bald wissen.«
    Susan sprach nochmals hastig in ihr Aufnahmegerät.
    »Was kam bei dem Feuer im Abfalleimer heraus?«, fragte Shane.
    »Einer der Busfahrer hat heimlich geraucht und die Kippe dann in den Eimer geworfen.«
    »Ehemaliger Busfahrer.«
    »Seit heute Morgen sechs Uhr«, bekräftigte sie.
    Shane machte einen zweiten Rundgang durchs Casino und bemerkte dabei, dass die Glückssträhne der Frau beim Würfeln anhielt und sich die Menge der Zuschauer verdreifacht hatte. Nichts war für die Leute interessanter als jemand, der viel Geld gewann. Lächelnd wandte er sich in Richtung Küche – oder besser gesagt: zu den Küchen. Im Golden Fleece gab es nicht nur ein All-You-Can-Eat-Buffet, das rund um die Uhr geöffnet war, sondern dazu noch fünf Spitzenrestaurants, jedes mit eigenem Personal und Küchenchef.
    Vor den Tagen der Mega-Casinos konnte man in Las Vegas an jeder Ecke billig essen – als Lockvogel der Casinos. Die Zeiten waren jetzt vorbei, jedenfalls auf dem Strip. Hier waren die Restaurants ebenso wie die Hotels ganz auf Profit getrimmt und die Gäste erwartete eine Vier- oder Fünfsterneküche. Dieses Angebot war Teil des Luxusprogramms, das die großen Casinounternehmen für ein finanzstarkes internationales Publikum entwickelten. Da der durchschnittliche Besucher nur drei Tage in Las Vegas verbrachte und täglich nur zwei Stunden spielte, musste sichergestellt sein, dass er in dieser Zeit die Casinos nicht zu verlassen brauchte: Restaurants, Unterhaltungsangebote, luxuriöse Wellnessbäder – alles befand sich unter einem großen Dach.
    Und alle Wege führten wieder zurück in die Casinos.
    In dieser Hinsicht war das Golden Fleece keine Ausnahme. Jedes Casino war so angelegt, dass die Besucher direkt in die Spielbereiche hineingeschleust wurden. Die Gewinne, die Hotel, Unterhaltung, Shopping und Restaurants erwirtschafteten, variierten je nach Jahreszeit oder Wirtschaftslage. Der Spielumsatz war davon unabhängig. Egal zu welcher Jahreszeit – in Vegas wurde, wie in Monte Carlo, immer gespielt.
    »Wie ging die Sache mit der Frau aus, die sich beschwerte, sie sei vom Fahrstuhl zu Fall gebracht worden?«, fragte Shane, als sie einen Personalaufzug hinunter in den Küchenbereich nahmen.
    »Wie zu erwarten war. Wir haben uns die Bänder angesehen, sie ›fiel‹ zwei- oder dreimal, bevor es ihr endlich gelang, damit Aufmerksamkeit zu erregen, und dann ging der ganze Spaß wieder los.«
    »Spaß«, wiederholte Shane, und seine Mundwinkel verzogen sich nach unten.
    Er rechnete mit den Falschspielern und Trickbetrügern, den kleinen Gaunern und den großen. Es war schließlich Las Vegas. Aber dieser ganze Zirkus mit den Anwälten und ihren älteren Klienten, die mit geschickt inszenierten Unglücksfällen nicht auf den Jackpot, sondern auf viel Schmerzensgeld aus waren, ärgerte Shane sehr. Egal, wie oft es vorkam, offenbar konnte sich niemand vorstellen, dass im Golden Fleece tatsächlich alles außer den Toilettenkabinen und den Hotelzimmern rund um die Uhr überwacht und aufgenommen wurde.
    Shane warf einen Blick auf seine Armbanduhr und wunderte sich, wo die Zeit geblieben war. Rasch überflog er im Kopf seinen Terminplan und konnte, so sehr er die Termine auch hin und her schob, die Kücheninspektion heute Vormittag einfach nicht mehr unterkriegen. In zehn Minuten hatte er bereits einen Termin mit seiner Kuratorin. Das würde weder sehr erbaulich werden, noch in kurzer Zeit beendet sein.
    Es war höchste Zeit für Risa, endlich eine Hauptattraktion für seine Druidengold-Ausstellung aufzutreiben. Er brauchte geeignete Goldobjekte, die mit der Fabergé-Ausstellung konkurrieren konnten, die das Wildest Dream an Silvester eröffnete. Der Umstand, dass Gail all diesen Aufwand wieder einmal nur betrieb, um ihm eins auszuwischen, änderte nichts an den Tatsachen. Er musste einen Publikumshit haben.
    Und Risa würde verdammt noch mal einen für ihn finden.

12
Camp Verde
1. November
Morgens
    Funkelndes Gold lag verstreut auf der schäbigen Chenille-Bettdecke, die Cherelle über die zerknitterten Laken geworfen hatte. Es waren siebenundzwanzig außergewöhnliche, geradezu furchteinflößende Stücke Metallkunst.
    »Wofür haben die bloß dieses große Teil benutzt?«, murmelte sie vor sich hin und starrte gebannt auf das eindrucksvollste Stück.
    Es war eine

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