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Blutiges Gold

Blutiges Gold

Titel: Blutiges Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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guter Halsring, der noch auf dem Weg hierher ist, und Objekte für mehr als eine Million Dollar, denen wir eine Menge Informationen beigeben müssen, bevor der durchschnittliche Besucher irgendetwas damit anfangen kann. Gegen die Fabergé-Ausstellung ist meine bisher ein völliger Blindgänger. Ich habe das Titelblatt des Katalogs für Sie reserviert. Enttäuschen Sie mich nicht.«
    »Und was ist mit Ihren Haien?«, fragte sie aufgebracht. »Zwiebeln Sie doch die anstatt immer nur mich. «
    Shane blickte sie verwundert an. »Haie?«
    »Na, die anderen mit weniger Skrupeln, die für Sie herumschnüffeln.«
    Er lächelte fast bedächtig. »Das Problem mit Haien ist, dass man ihre haut so schwer zwiebeln kann. Ich vermute, Ihre ist viel zarter.«
    Die Art, wie er sie dabei ansah, und die langsame und gedehnte Art und Weise, wie er die Worte aussprach, gaben Risa das Gefühl, als sei sie gestreichelt worden. Ihre Gedanken wirbelten durcheinander. Mit einem Gefühl, das Verzweiflung ähnelte, blätterte sie durch den nächsten Katalog. Es war nichts darin, was sie inspiriert hätte. Nichts darin ließ sie den Blick aus Shanes wunderschönen jadegrünen Augen vergessen.
    Als sie aufblickte, ruhten seine Augen immer noch auf ihr, und sein Blick war der eines Kenners von gutem Essen. Nervös benetzte sie ihre Lippen, sah, wie seine Augen schmaler wurden, und wusste, dass sie auf dem besten Wege war, die Kontrolle zu verlieren.
    Dabei würde sie die Kontrolle gerne noch viel mehr verlieren.
    Sie musste unbedingt Niall fragen, ob er nicht einen anderen Job für sie wusste. Bald. Sehr bald. Sofort, wenn Shane ihr Büro verließ. Sie konnte nur hoffen, dass es dann nicht schon zu spät war. Sie hatte vorher nie diesen feurigen Ausdruck in seinen Augen bemerkt. Sie brannten.
    Und sie auch.
    »Wie wäre es damit?«, fragte Shane und zog die Illustrierte aus dem Stapel.
    Sie starrte ohne ein Wort zu sagen auf das Bild eines Künstlers, wie er sich das Leben unter den Druiden vorstellte. Der Druide auf dem Bild war von imposanter Gestalt, dunkelhaarig, in ein weißes Gewand gekleidet und trug einen goldenen Ringkragen, der fast die ganze Brust bedeckte … und er hatte Augen von exakt derselben Farbe wie Shane. Und er blickte sie direkt an, in sie hinein.
    Und er war Shane Tannahill.
    Plötzlich hatte sie das schwindelerregende Gefühl, als finge der Boden unter ihr zu beben an, wie Steine, die ins Rutschen kamen, und als verlöre sie das Gleichgewicht.
    »Risa?« Er bewegte die Hand vor ihrem Gesicht hin und her. »Wo sind Sie?«
    Sie schüttelte heftig den Kopf. »Ich glaube, ich hätte den zweiten Cosmopolitan gestern Nacht besser nicht trinken sollen. Ich fühle mich nicht ganz wohl. Okay, und was ist mit diesem Druiden?«
    »Nicht der Druide, der Druidenhort interessiert mich.«
    »Kann es sein, dass Sie angefangen haben, Drogen zu nehmen?«, fragte sie ungeduldig.
    »Nein. Nur etwas leichte Lektüre habe ich mir zu Gemüte geführt. Der Druidenhort …«
    »Den gibt es nicht!« Risa ließ ihn nicht ausreden. »Es gibt keinen Goldschatz mit Kultgegenständen, den Merlin in Wales oder Cornwall im sechsten oder siebten Jahrhundert vergraben hat, kurz bevor die Weisheit der Druiden von den Christen endgültig ausgelöscht und in den Schmutz getrampelt wurde. Es gibt andere Horte, die gefunden und eingeschmolzen und verkauft und versteckt und wieder vergraben und wieder entdeckt und die innerhalb weniger Familien von Generation zu Generation weitergereicht wurden. Aber – bitte hören Sie genau zu, es ist ganz wichtig: Es gibt keinen Druidenhort .«
    »Das wäre doch eine großartige Attraktion für das Casino«, sagte Shane völlig ungerührt. »Genau das, was ich für die Ausstellung brauche.«
    »Gesetzt den Fall, es gäbe ihn, wäre er tatsächlich wunderbar.« Sie holte tief Luft und wählte ihre Worte mit großer Sorgfalt. »Gesetzt – den – Fall. Aber den Fall gibt es nicht.«
    »Doch.«
    »Shane …«
    Er ließ sie nicht ausreden. »Mir ist gerade etwas aus diesem Hort angeboten worden. Zwei Millionen. In bar. Und das ist der Mindestpreis. Dazu kommen die zehntausend Dollar Belohnung. Dafür darf ich als Erster besichtigen und habe das letzte Gebot.«
    Sie legte den Kopf schwer in die Hände. »Bitte, mein Gott. Nicht schon wieder. Wie oft wurde Ihnen im vergangenen Jahr Druidengold angeboten? Dreimal? Fünfmal? Achtmal?«
    »Neunmal, aber das ist doch egal«, sagte er. »Es ist nun mal so, dass ich reich bin,

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