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Blutiges Gold

Blutiges Gold

Titel: Blutiges Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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Nicht sehr wahrscheinlich . »Und nehmen wir mal an, jemand hätte kürzlich …«
    »Warum kürzlich?«, unterbrach er sie.
    »Wenn es nicht kürzlich war, wäre der Hort längst in irgendeinem Museum.«
    »Oder in einer Privatsammlung.«
    »Vielleicht«, gab sie zu. »Aber unwahrscheinlich. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Fund über längere Zeit ein Geheimnis hätte bleiben können. Sammler sind ein ziemlich geschwätziges Völkchen.«
    »Und deshalb gab’s ja auch immer wieder Gerüchte über den Druidenhort.«
    Darauf ging sie nicht ein. Es brachte sie auch nicht dorthin, wo sie hinwollte; das hieß, sie hatte vor allem keine Lust zuzusehen, wie ihr Chef gestohlenes nationales Kulturgut kaufte.
    »Okay«, sagte sie vorsichtig. »Wir haben also einen Druidenhort, der kürzlich entdeckt wurde …«
    »Ich stimme vorläufig zu, was das ›kürzlich‹ anbelangt, aber ich behalte mir das Recht vor, das Thema zu gegebener Zeit noch einmal aufzugreifen.«
    Ihre Zähne gaben einen leisen Klick von sich, als sie sie zusammenbiss. Er hätte Jurist werden sollen. »Also gut. Sie haben das Vorrecht auf Wiederaufnahme. Darf ich fortfahren?«
    Sein Lächeln verriet, wie sehr ihm die Farbe gefiel, die sich auf ihren Wangen ausbreitete, wenn sie sich ärgerte. Das passierte in letzter Zeit in seinem Beisein praktisch immer. Sie musste sich wirklich nach einem anderen Job umsehen, bevor sie ihn umbrachte. Oder über ihn herfiel.
    Im Augenblick war sie nicht sicher, welche Variante sie bevorzugen würde.
    »Klar, machen Sie weiter«, sagte er. »Ich sehe Ihnen gern beim Reden zu.«
    »Wenn Sie sich jetzt noch über meinen Mund lustig machen, verlasse ich sofort diesen Raum.«
    »Ihren Mund?« Shane schaute überrascht und hoffte, dabei überzeugend genug zu sein. Es hatten ihr sicher schon viele Männer gesagt, dass sie die Art von Mund hatte, bei dem jeder an perfekten Sex dachte – wo alles, was damit in Berührung kam, heiß und nass und ganz und gar satt war. »Was ist mit Ihrem Mund?«
    Risa entschied, ihn doch lieber umzubringen, als über ihn herzufallen. Ganz sicher sogar.
    »Es gibt also einen kürzlich entdeckten Druidenhort«, sagte sie, nach außen völlig ruhig. »Wahrscheinlich stammt der besagte Hort aus Wales, aus Irland oder aus dem Süden von England, vielleicht auch aus dem Nordwesten von Schottland. Einverstanden?«
    »Unter dem üblichen Vorbehalt des Rechts auf Wiederaufnahme, ja.«
    »Um die Sache zu beschleunigen, gehe ich davon aus, dass Sie, wenn Sie nicht widersprechen, allem, was ich jetzt sage, zustimmen – mit dem Vorrecht auf Wiederaufnahme, natürlich.«
    »Gute Idee.«
    Sein ruhiger, vernünftiger Ton vertiefte das flammende Rot auf ihren Wangen. Wenn seine Augen nicht gewesen wären, hätte sie längst den Raum verlassen: In ihnen las sie vollkommene Ernsthaftigkeit.
    Sie ertappte sich bei der Frage, wie es wohl wäre, der Mittelpunkt dieser intensiven Konzentration zu sein … und in diesen Augen höchste Leidenschaft zu entfachen.
    Eine Welle heißer Erregung durchfuhr sie.
    Heute Nacht, schwor sie sich still.
    Sie würde Niall anrufen, sobald sie in ihrem Apartment war. Es hatte keinen Sinn, das weiter aufzuschieben.
    Die Zeit war reif für die Kündigung.
    »Wir haben also einen kürzlich entdeckten Druidenhort«, sagte sie heiser.
    »Massives Gold.«
    Ihre Augen verengten sich kurz, aber mehr aus Überraschung als aus Ärger. »Noch etwas?«
    »Kultgegenstände. Möglicherweise Opfergaben, aber eher Gegenstände, die bei hohen religiösen Ritualen verwendet wurden. Fantastisch gearbeitete Verzierungen. Merlins Privatsammlung.«
    Diesmal war es ihr egal, ob er ihre Reaktion hörte. »Schwachsinn.«
    »Wieso? Massives Gold, Kultgegenstände, möglicherweise …«
    »Merlins Privatsammlung«, unterbrach sie ihn. »Das kann ich wirklich nicht schlucken. Haben die Teile ein verdammtes Etikett mit der Aufschrift ›Made in Wales for Merlin‹?«
    »Davon hat er nichts gesagt.« Shanes Stimme klang sanft.
    Risas Stimme war ganz und gar nicht sanft. Sie war so eiskalt, dass man damit Alkohol hätte gefrieren können. »Die Druiden konnten oder wollten nicht schreiben. Auf diese Weise gelang es ihnen, ihre Geheimnisse zu bewahren.«
    »Trotzdem hätte ein weit gereister Hofgelehrter, der außerdem der Ratgeber des walisischen Königs im fünften Jahrhundert war, durchaus wissen können, wie Latein oder Griechisch oder sogar eine Variante des lokalen Keltisch in lateinischen oder

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