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Blutiges Gold

Blutiges Gold

Titel: Blutiges Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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tun wollte.
    Risa Sheridan und Cherelle Faulkner kennen einander sehr gut. Gehen Sie der Sache nach, und dann haben Sie Tannahill am Wickel.
    » Erzähl mir was über sie.«
    »Große Titten, toller Arsch, mit dem sie dauernd rumwackelt, und …«
    »Mir ist scheißegal, wie sie aussieht«, erklärte Firenze seinem Neffen. »Ist sie eine Nutte, eine Diebin, eine Drogensüchtige – oder was?«
    »Sie geht nicht mehr anschaffen. Sie und Tim betreiben so einen Channel-Schwindel in Sedona. So kommen sie in richtig reiche Häuser rein. Ich und Tim gehen sie dann ausrauben, wenn niemand zu Hause ist. Sie kokst gerne, aber sie raucht nur und schnupft, nicht das mit der Spritze.«
    »Hat sie schon mal gesessen?«
    »Keine Ahnung. In den letzten Jahren nicht, so viel ist sicher.«
    »Wie hat sie Risa Sheridan kennengelernt?«
    »Wen?«
    »Die Zicke, die du im Casino erschießen wolltest«, gab Firenze zurück. Herrgott, er wusste allein von einem anonymen Anruf mehr über Risa als Socks, der sie gekidnappt hatte. »Hast du ihren Namen vorher noch nie gehört?«
    Socks zuckte mit den Schultern. »Nach dem, was Tim erzählt hat, sind die beiden Zicken miteinander aufgewachsen. Wie Schwestern oder so was.«
    Für einen Augenblick war es still, während Firenze versuchte, sich darüber klar zu werden, was er wusste und was nicht.
    »Wie auch immer, Tim’s Zicke hat den Alten umgebracht, dem das Gold gehörte.«
    Was seinem Neffen zuletzt noch eingefallen war, brachte Firenzes Puls zum Tanzen. Cherelle war eine Mörderin, und sie und Risa waren wie Schwestern – Risa, die alles über alten Goldschmuck wusste.
    Firenze fing leise an, vor sich hin zu glucksen. Er hielt im Moment ein wunderbares Druckmittel gegen Shane Tannahills Goldexpertin in Händen. Risa konnte Firenze sagen, was das Gold seines Neffen wirklich wert war. Dann konnte sie es an ihren Chef Shane Tannahill verkaufen, der sich dadurch unverhofft als Mitschuldiger von Raub und Mord wiederfinden würde.
    Socks blickte unbehaglich auf seinen Onkel. Er hasste es, wenn Firenze auf diese Art lachte. Normalerweise bedeutete es, dass es irgendjemand bald sehr schlecht gehen würde. Socks, zum Beispiel.
    Ein paar köstliche Augenblicke sonnte sich Firenze in der Vorstellung, Tannahill alleine zur Strecke zu bringen, ohne die Hilfe der anderen Casinobosse. Das würde ihn in der Stadt zu einer richtig wichtigen Person machen – wie es sein Vater und Großvater gewesen waren. Männer, vor denen man nicht nur in Las Vegas, sondern in ganz Nevada und darüber hinaus Respekt hatte. Aber Firenze hatte keine Lust, auch so zu enden wie sie – der eine ermordet, der andere wegen Mordes lebenslänglich im Knast. Nein, wirklich clever wäre es jetzt, diese Informationen zu benutzen, um sich noch mehr Macht zu verschaffen. Das machte zwar nicht ganz so viel Spaß, war aber erheblich sicherer.
    Im Gegensatz zu seinem Neffen war John Firenze intelligent genug, um zu erkennen, wenn ein Ding eine Nummer zu groß für ihn war.
    Trotzdem zögerte Firenze, als er nach dem Telefon griff. Je mehr Informationen er hatte, desto größer würde sein Anteil am Kuchen sein. Nicht den ganzen Kuchen. Aber ein dickes fettes saftiges Stück davon würde er kriegen. Zunächst brauchte er mehr Informationen über den Wert des Goldes, als ihm sein blöder Neffe liefern konnte.
    Er lehnte sich wieder zurück in seinen breiten Sessel und überlegte sich, auf welche Weise er von Risa Sheridan eine rasche, sehr vertrauliche Schätzung des Goldes bekommen konnte. Er könnte direkt zu ihr gehen, aber das würde Tannahill mitkriegen.
    Firenze schüttelte den Kopf. Das war keine gute Idee.
    »Hey – Onkel John?«
    »Halt die Klappe.«
    Es vergingen noch einige Minuten, bis Firenze den Entschluss fasste, dass der schnellste und sauberste Weg zu Risa der war, sie einfach zu kidnappen. Wenn sie nicht mit ihm zusammenarbeiten wollte … tja, dann gab es immer noch die Wüste. Sie wäre nicht die erste Person, die in die Wüste hinausginge und nie wiederkehrte.

35
Las Vegas
3. November
Am späten Nachmittag
    Shane schloss seine Bürotür hinter dem Polizisten vom Las Vegas Police Department, der mehr Fragen gestellt hatte, als Risa beantworten konnte. Als er sich zu ihr umdrehte, saß Risa immer noch in der Sitzecke, die sich an sein Büro anschloss. Sie war in den graugrünen Polstern zusammengesunken und sah erschöpft aus. Blasse Haut, Ringe unter ihren wunderschönen Augen, die Hände kraftlos und sogar ihre

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