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Blutjägerin (German Edition)

Blutjägerin (German Edition)

Titel: Blutjägerin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Brandon , Liz Brandon
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bringen.
    Sophie lehnte sich zurück. Oh, Gott, sie war die Erbin eines Vermögens! Es überraschte sie, wie viel Reichtum der Orden in den vergangenen Jahrzehnten angehäuft hatte. Zumindest brauchte sie sich keine Gedanken zu machen, was mit Dominik und Wilhelm geschehen würde.
    Im Seitenspiegel beobachtete sie das Gesicht des Taxifahrers. Der steinerne Gesichtsausdruck beunruhigte sie. Etwas stimmte nicht mit diesem Kerl. Bewusst suchte sie seinen Hals nach Bisswunden ab, entdeckte aber nichts.
    „Ich denke, wir sollten den Nachmittag noch für einen Spaziergang nutzen.“ Herr Julius blinzelte auffällig und deutete verhalten in Richtung des Fahrers. Er hatte es also auch bemerkt.
    „Gern.“ Sophie beugte sich vor und tippte dem Fahrer auf die Schulter. „Halten Sie bitte hier an.“
    Der Mann reagierte nicht.
    „Die Dame hat Sie gebeten, anzuhalten.“
    Statt einer Regung des Mannes klickte es zweimal und die hinteren Türverriegelungen schnappten ein. Gleichzeitig beschleunigte der Mann und trieb den Wagen in halsbrecherischem Tempo durch den Nachmittagsverkehr. Im Rückspiegel verzogen sich seine Lippen zu einem listigen Lächeln, wobei sie die Spitzen seiner perlmuttfarbenen Fänge erkannte.
    „Verdammt noch mal, halten Sie sofort an!“ Sophie wollte aufspringen, nach dem Mann greifen.
    Der Fahrer trat noch fester auf das Pedal, riss den Wagen wie ein Irrer herum. Wie wild schleuderte sie umher, ihr Kopf knallte gegen das Seitenfenster. Julius wich die Farbe aus dem Gesicht.
    „Ich bin zu alt für so etwas.“ Er schöpfte nach Atem und griff sich an die Brust.
    „Halten Sie durch. Ich bring uns hier raus.“
    Die Handbremse lag nur eine Armlänge entfernt. Vielleicht konnte sie den Wagen damit verlangsamen. Einen Versuch war es wert. Als der Fahrer bremste, um an einer Kreuzung abzubiegen, griff sie nach dem Hebel. Noch ehe der Typ begriff, was passierte, riss sie mit aller Kraft daran. Sofort brach der Wagen aus. Der Fahrer versuchte, gegenzusteuern. Sie zog die Bremse bis zum Anschlag. Es quietschte und scheuerte. Beißender Rauch und Gestank drangen in den Wagen.
    Das Taxi drehte sich, als der Fahrer zu beschleunigen versuchte. Plötzlich kam ihr die Verzweiflungstat wie Selbstmord vor. Sie wirbelten herum wie in einem drehenden Karussell.
    Dann krachte es. Das Taxi schlug mit dem Kofferraum voraus in ein parkendes Auto. Die Gewalt des Aufpralls war harmloser als erwartet. Dennoch schleuderte die Wucht Sophie gegen den Vordersitz und presste die Luft aus ihren Lungen. Schließlich kam das Taxi zum Stehen. Sophie hörte ein Zischen, Rauschen und roch Benzin.
    Der Fahrer lag regungslos über dem Lenkrad.
    „Verrückt wie Ihr Vater“, murmelte Herr Julius. Der Arme hatte etliche blutende Schnittwunden im Gesicht und wirkte noch blasser als zuvor.
    „Wir müssen schleunigst hier raus.“ Sie hob den Fuß und trat mit aller Gewalt gegen die Seitenfenster. Die Scheibe gab nach. Die Hintertür ließ sich ein Stück öffnen, den Rest besorgte sie durch zwei, drei weitere Tritte. Noch während sie aus dem Wrack kroch, liefen die ersten Schaulustigen zusammen und in der Ferne heulten Polizeisirenen. „Kommen Sie!“ Sie fasste nach Julius’ Händen und zog ihn heraus. Der Typ am Steuer kam unterdessen zu sich und hob den Kopf. Sein Gesicht war blutverschmiert.
    Sie trieb Julius an, half dem humpelnden Mann, vom Wrack wegzukommen. Der Fahrer versuchte, sich seinerseits zu befreien und trat gegen die Tür. Er fauchte vor Wut.
    „Schnell …“ Sie zog Julius mit.
    Unter dem Wrack funkte es, als einige der zerrissenen Kabel einen Kurzschluss verursachten und einen Augenblick später schossen Stichflammen unter dem Wagen hervor, umschlossen das Wrack wie eine Bestie mit orangegelben Armen. Der Vampir schlug wild um sich, während die Menschentraube, die sich um den Unfallort gebildet hatte, aufschrie.
    Sophie zog Julius weiter. Sie flohen in eine Straße, in der sich noch keine Schaulustigen versammelt hatten.
    „Ich frage mich, wer dieser Kerl war.“ Julius schaute über die Schulter. „Als habe er auf uns gewartet.“
    „Eher auf mich“, murmelte Sophie.
    „Was meinen Sie damit?“
    „Ich bin nicht sicher, aber ich denke, er wollte mich zu seinem Clanführer bringen.“ Sophie berichtete vom Tod der Vampirin, der Begegnung mit dem falschen Polizisten und dem Überfall auf ihre Wohnung. Ihre Hände zitterten und bei dem Anblickdes im Wrack brennenden Vampirs drehte sich ihr der Magen um.
    „Sie

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