Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutkult (German Edition)

Blutkult (German Edition)

Titel: Blutkult (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Siebert
Vom Netzwerk:
getroffen.“
    „ Wie du siehst bin ich lebendig“, sagte Larkyen, „und kämpfe an der Seite mit jenen Menschen, die du in die Unterwerfung zwingen willst. Doch niemand hier wird vor dir knien.“
    „ Dann werdet ihr alle vernichtet werden!“ schrie Beliar. Der Zorn ergriff von dem Fürstensohn Besitz.
    „ Sieg oder Tod“, sprach Larkyen, „so soll das Schicksal von Wehrheim entschieden werden, doch nicht durch den Kampf vieler Krieger, sondern zwischen uns beiden. Kämpfe gegen mich, Beliar, nur du allein.“
    Beliar schnaubte verächtlich. „So sei es“, sagte er und stieg vom Pferd.
    Bevor Larkyen sich Beliar entgegenstellte, rief er den Verteidigern Wehrheims zu: „Dieser Kampf gehört mir!“
    Keiner der Sterblichen hätte sich je eingemischt, und für einen Moment zeichnete sich ein Hauch von Erleichterung auf ihren Gesichtern ab. Auch Tarynaar, Logrey und Ayrus übten Zurückhaltung, wenn auch nur aus Respekt gegenüber Larkyen. Ihre Verachtung für den Feind und nicht zuletzt ihre grimmige Kampfeslust waren zu groß, als dass sie eine lange Unterbrechung der Schlacht akzeptiert hätten.
     
    Der Kampf begann, und Beliar führte den ersten Angriff aus. Der Fürstensohn bewies auch großes Geschick mit dem Speer, er vollzog Drehungen und Wirbel, die wie eine lange fließende Bewegung anmuteten. Aufgrund der vorteilhaften Länge des Speers konnte Beliar eine gewisse Distanz zu Larkyen wahren, ohne sich in die Reichweite dessen Schwertes begeben zu müssen.
    Larkyen parierte, und es dauerte einige Zeit, bis der richtige Moment gekommen war, um zum Gegenangriff überzugehen. Er traf Beliar mit einem waagerechten Hieb an der Brust. Funken stoben, während sich die Klinge des magischen Schwertes durch das silberne Metall der Rüstung grub.
    Mit einer Kombination aus weiteren Schlägen, trieb Larkyen seinen Kontrahenten Schritt für Schritt zurück. Bei einem letzten Hieb brach der Speerschaft entzwei.
    Beliar stürzte unter der Wucht rückwärts zu Boden. Schnell rappelte sich der Fürstensohn auf, nur um gleich wieder ein paar Schritte zurückzuweichen.
    „ Es ist noch nicht vorbei“, rief Beliar. „Wehrheim wird fallen. Hast du wirklich geglaubt, der Ausgang unseres Kampfes sei für die Schlacht von Bedeutung?“
    „ Hast du geglaubt, dass ich meine Feinde am Leben lasse?“
    Larkyens Schlag mit Kaerelys war kurz und präzise. Beliar versuchte auszuweichen, doch vergebens. Der schwarze Stahl streifte das Gesicht des Fürstensohnes und schlitzte ihm die Wange von unten nach oben auf.
    Beliar ächzte unter seinen Schmerzen, er hielt sich die klaffende Wunde, spie Blut und einige Zähne aus. Der Fürstensohn taumelte in den Nebel hinein und verschwand darin.
    Larkyen rannte ihm nach, als die Strygarer gleich einer Lawine aus Reißzähnen und Klauen aus der Dunkelheit zurückkehrten. Aufs Neue begann die Schlacht zu toben.
    Larkyen war so unvermittelt von den Strygarern umringt worden, dass ihm kaum Zeit blieb, die auf ihn einhagelnden Schläge abzuwehren. Er ging zu Boden, sah unzählige verzerrte Fratzen mit gierigen Augen und gefletschten Zähnen über sich. Erneut glaubte er dem Tode nahe zu sein und traute seinen Augen kaum, als wie aus dem Nichts eine riesige Pranke auf die Strygarer hinabfegte und sie in einer blutigen Explosion in Stücke zerfetzte.
    Larkyen stockte der Atem. Hinter den Überresten baute sich gleich einem Berg der gigantische Leib eines Gebirgsbären zu voller Größe auf. Die weißgrauen Streifen, die den braunen Pelz durchzogen, zeichneten sich deutlich in der Dunkelheit ab. Der rundliche Bärenkopf fuhr ruckartig herum, und suchend irrten seine Augen durch die Dunkelheit. Dann öffnete der Bär sein Maul und stieß ein markerschütterndes Brüllen aus, das selbst das Getöse der Schlacht übertönte.
     
    Längst hatten alle Kämpfenden die enorme Präsenz der größten aller Bärenarten wahrgenommen.
    Die Muskeln unter dem buschigen Pelz begannen zu arbeiten. Beine, dick wie Baumstämme, bewegten sich vorwärts. Der Gebirgsbär stürzte sich auf weitere Strygarer, ein einziger Biss seiner Kiefer genügte, um einen Kopf verschwinden zu lassen. Ein erneuter Hieb mit seinen Pranken tötete vier Strygarer auf einmal. So bahnte sich der Gebirgsbär seinen blutigen Weg durch die Schlacht. Und während das Raubtier die Front der Verteidiger Wehrheims mied, lichtete es die Reihen der Strygarer.
    Der Sturm der Strygarer verebbte, und alle Verteidiger Wehrheims hofften nun gemeinsam

Weitere Kostenlose Bücher