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Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)

Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)

Titel: Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Pöplow
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erklären? Die Menschen scheinen sich gegen die Götter versündigt zu haben. Entweder das oder der Dunkelgott überzieht mit seiner Macht das Blut dieser Familie.

Schatten des Schicksals

    „NEEEIIIINN!“
    Schreiend wachte Alkeer auf und schlug wie wild mit den Armen um sich. Sofort waren Saba und Bolmar zur Stelle und gingen mit ihren breitschneidigen Äxten in Kampfhaltung.
    „Was ist hier los? Werden wir angegriffen?“
    Auch Malek, Nissina und Lemok waren durch den Lärm geweckt worden und griffen ebenfalls instinktiv zu ihren Waffen. Alkeer saß schwer atmend auf dem kalten Boden und blickte ins Nichts.
    „Nicht schon wieder“, entfuhr es Bolmar mürrisch. „Unser Welpe hat nen bösen Traum gehabt und schreit nun nach der Mutterbrust.“
    Nissina stieß dem bärtigen Axtkämpfer ihren Ellbogen zwischen die Rippen.
    „Halt dein Maul, du herzloser Klotz! Siehst du nicht, dass es ihm schlecht geht?“
    Malek bemerkte, dass mit Alkeer etwas nicht stimmte und kniete sich vor ihn. Den anderen gab er ein unauffälliges Zeichen, dass alles in Ordnung sei und sie sich wieder zurückziehen sollten. Bolmar konnte jedoch nicht umhin sich ein wenig Luft zu verschaffen.
    „Jedes Mal das Gleiche mit dem Bengel. Kaum dass man mal ein Auge zutut fängt er gleich an herumzubrüllen wie ein Gnom dem man seine Nuckelrübe weggenommen hat!“
    Doch ein weiterer böser Blick von Nissina genügte und Bolmar zog es vor zu schweigen. Als die anderen sich entfernt hatten, nahm Malek das Gesicht des jungen Alkeer zwischen seine Hände und lenkte dessen Blick in seine Richtung.
    „Du bist in Sicherheit. Alles ist gut.“
    So als würde er erst in diesem Augenblick aufwachen, blinzelte der Junge und wischte sich die feuchten Augen trocken.
    „Nein. Nichts ist gut. Irgendetwas Schlimmes ist passiert.“
    Verwundert musterte Malek die finstere Minne seines Gegenübers.
    „Wovon sprichst du? Was ist passiert?“
    „Ich weiß es nicht. Aber… ich konnte sehen…! Ich weiß nicht…!“
    „Erinnere dich, Alkeer! Atme tief ein und höre auf den Schlag deines Herzens. Lasse deinen Geist einen Moment zur Ruhe kommen.“
    Das Knistern des Feuers und das Krächzen von ein paar Vögeln war alles was nun noch die Ruhe der Nacht störte. Malek hatte schon zum dritten Mal erlebt, dass Alkeer von Alpträumen geplagt aufwachte und sich nicht mehr an das erinnern konnte was ihn so verängstigt hatte. Dieses Mal wollte er versuchen die Erinnerung einzufangen ehe sie von der Furcht vertrieben wurde.
    „Atme ruhig weiter. Und nun sag mir was du gesehen hast. Höre nur auf das was dein Geist dir sagt.“
    Alkeer begann tatsächlich sich an etwas zu erinnern. Mit zitternden Augenlidern saß er auf dem kalten Waldboden und grub seine Hände in die Graubärendecke, welche ihm Nissina geschenkt hatte.
    „Ich stehe im Freien. In einem Wald. Aber es ist nicht dieser hier. Der Mond steht hoch am Himmel, aber er scheint nicht. Es ist alles voller Nebel. Ich kann nur wenige Schritt weit blicken. Meine… meine Beine… sind wie steif gefroren. Und mein Rücken… tut weh. Etwas… jemand verfolgt mich. Er ruft nach mir und hält eine Waffe in der Hand. Ich renne weg, doch er holt schnell auf. Ich sehe ein Loch. Nein. Es ist eine Schlucht. So kann ich ihn aufhalten. Ich muss ihn hineinwerfen. Er kommt. Ich muss… ich… ich kann nicht…“
    Alkeers Gesicht war von Schmerz verzerrt. Sein ganzer Körper verkrampfte sich und fiel zuckend zu Boden. Sofort packte ihn Malek und versetzte ihm eine krachende Ohrfeige. Zu seiner eigenen Überraschung schien es gewirkt zu haben. Die Krämpfe hörten auf und Alkeer blieb ruhig liegen.
    „Komm zu dir, Alkeer! Öffne die Augen!“ Gerade als Malek nochmals zu einer Ohrfeige ausholen wollte öffneten sich Alkeers Augen und blickten starr ins Leere. „Hörst du mich? Alkeer? Hey Junge. Sieh mich an!“
    Ein Augenblinzeln später schien der Spuk vorbei zu sein. Alkeer und Malek saßen sich gegenüber und schwiegen still. Der ehemalige Gruppenführer hatte dies schon des Öfteren bei seinem Schützling erlebt. Er brauchte erst einen Moment Ruhe, bevor er wieder klar denken konnte.
    „Er sah aus wie einer der Elfen aus den Büchern.“
    „Was?“
    Malek hatte nicht verstanden was Alkeer sagte.
    „Der Mann der mich angegriffen hat. Er sah aus wie die Elfenkrieger aus meinen Büchern. Sein Haar war zu einem engen Zopf geflochten und sein Gesicht schien makellos zu sein. Seine Augen waren so Blau wie das Meer und

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