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Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)

Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)

Titel: Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Pöplow
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Leben gelassen? Sagte der eine da nicht gerade etwas von Ritualmorden? Was haben sie mit mir vor?
    Vielleicht war es der Zorn auf die Mörder seiner Familie, vielleicht aber auch die Angst einem grausamen Tod zu finden. Egal was es war, Kumar hatte nicht vor noch länger in der Gesellschaft dieser unheimlichen Mörder zu bleiben. Er ließ seine Augen durch das Zelt wandern und erkannte schließlich, dass die Rückseite nur durch ein paar Bänder am Rest der kargen Behausung befestigt war. Leise und unter größten Anstrengungen zog er sich über den Boden und machte sich daran die Rückseite des Zeltes zu öffnen.

    „Nicht mehr lange und die Sonne geht auf. Soll ich die anderen wecken?“
    „Du hast es wohl sehr eilig von uns wegzukommen, mein lieber Befay.“
    Ein Lächeln von Elynos machte deutlich, dass es sich nur um den Versuch handelte die Ernsthaftigkeit aus ihrem eben stattgefundenen Gespräch abzuschütteln.
    „Aber nein. Lass sie ruhig noch alle etwas schlafen. Immerhin waren wir vier Tage am Stück unterwegs ohne zu rasten. Und dann hatten wir auch noch einen kräftezehrenden Kampf gegen die Schattenkrieger. Sie haben sich alle etwas Schlaf verdient.“
    „Wie du meinst. Ich werde mich mal im Wald umsehen und versuchen unseren Proviant ein wenig aufzufüllen.“
    „Seit wann isst du Tiere, die nicht von
Vinosal
stammen? Ich dachte immer du verabscheust das Essen der Menschen?“
    Gewollt übertrieben streckte Befay die Arme aus und blickte gespielt verzweifelt drein.
    „Weißt du… um ehrlich zu sein hatte ich noch nie viel für den Reiseproviant übrig, den unser Volk sich angeeignet hat. Tagelang immer nur trockene Früchte und seien sie noch so sättigend, können selbst aus dem glaubensfestestem Krieger einen Heiden machen.“
    Für Elynos war es ein gutes Zeichen, dass Befay wieder in der Lage war einen Scherz zu machen. Der Gedanke sich von ihm in Missgunst zu trennen wollte ihm nämlich nicht so recht gefallen.
    „Dann geh nur. Aber lass dir nicht zu viel Zeit. In spätestens zwei Stunden wecken wir die anderen und reisen weiter.“
    Befay machte sich auf den Weg durch den Wald und hielt Ausschau nach einer Fährte die ihn zu einem Kaninchenbau oder etwas ähnlichem führen würde. Die Baumkronen waren mittlerweile in ein nebeliges Schummerlicht verfallen, so dass sie auf den Elfenkrieger einen befremdlichen Eindruck ausübten. Er beobachtete den Wald, wie dieser sich in seiner finsteren Erhabenheit vor ihm ausbreitete. In wenigen Stunden würden hier wieder Vögel singen und Rehe grasen. Farbenprächtige Blumen würden Honig für emsige Bienen spenden und Federfeen würden ihre Spielchen mit den Füchsen treiben. Obwohl Befay wusste, dass der Wald in der Nacht keine Geheimnisse verbarg, die man am Tage sehen konnte, erschien ihm alles so unsagbar fremd. Es war nun schon einige hundert Jahre her, dass er einen Fuß auf von Menschen beherrschtes Land gesetzt hatte. Auf
Vinosal
offenbarten einem die Wälder in der Nacht zwar auch ein anderes Gesicht als jenes, welche sie am Tage zeigten, jedoch war das Schauspiel im Mondeslicht nicht mit dem zu vergleichen was man hier sah. In seiner Heimat erstrahlten des Nachts die Mondrosen in ganzer Pracht. Ihre violetten Blütenblätter formten sich in unvergleichbarer Schönheit um den langen stachellosen Stiel. Sie schienen regelrecht zu glühen und den Waldboden in ein angenehm beruhigendes Zwielicht zu tauchen. Die Bäume waren umschlungen von Kristallefeu, der des Nachts von Glühwürmchen besucht wurde, welche ihre Eier auf ihm ablegten. Es sah aus als würden sie durch ein Gespinst aus Glas fliegen wenn sie über die durchsichtigen Ranken glitten. Nachtfalter, die am weitesten verbreitete Schmetterlingsart auf
Vinosal
, schwirrten durch die Luft und gaben sich ihrem nächtlichem Liebesspiel hin.
    Süße Heimat. Bald werde ich dich wiedersehen. Dann bin ich fern von diesen finsteren Wäldern und trostlosen Steppen der Menschen.
    Plötzlich ließ ihn ein Geräusch aus seiner Träumerei aufwachen. In einem der Gebüsche vor sich nahm der Elf ein leises Rascheln war.
    Na also. Sieht so aus als gäbe es zum Abschied noch ein Festbankett. Den Spuren nach zu urteilen würde ich sagen du bist ein Moosschwein.
    Langsam glitt Befays Hand unter seinen Umhang und zog eines der Wurfmesser hervor die er an seiner Unterarmschiene befestigt hatte.
    So einen Leckerbissen habe ich ja schon lange nicht mehr…
    „WAS?! DU?!“
    Aus dem Gebüsch in welchem Befay

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