Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)
Kreaturen.“ Nissina baute sich vor ihm auf. „Du weißt, dass wir den Kampf letzte Nacht beinahe verloren hätten. Ich habe nicht vor es noch mal so weit kommen zu lassen. Wenn du also etwas über diese Halbtoten weißt, dann erzähle es uns.“
Malek konnte dem Blick Nissinas nicht standhalten und wich ihr aus.
„Wie kommst du darauf, dass ich irgendetwas über sie weiß?“
Nissina glaubte ein leichtes Zittern in seiner Stimme zu hören.
„Woher wusstest du, dass wir sie nur mit unseren Ordensschwertern besiegen können?“
Malek blickte bedrückt zu Boden.
„Ich wollte euch von ihnen erzählen. Nur hätte ich nicht damit gerechnet, dass wir hier auf sie treffen.“
„Also ist es tatsächlich wahr!“ Die entsetzte Stimme gehörte Lemok. Er, Saba und Bolmar standen unweit entfernt und kamen nun auf Nissina und Malek zu. „Du kanntest die Gefahr, welche von diesem Ort ausgeht und hast uns nichts erzählt? Wieso?“
„Ich wusste nicht, dass wir ihnen begegnen würden. Wenn dem so gewesen wäre hätte ich euch davon erzählt.“ Die anderen schwiegen. „Glaubt ihr mir etwa nicht? Habe ich euch jemals Grund gegeben an meinen Worten zu zweifeln?“
Bolmar trat vor. Auch ihm war die Anstrengung der letzten Nacht anzusehen.
„Seitdem der Junge aufgetaucht ist, verhältst du dich merkwürdig. Du verlässt den Orden. Du folgst einem wildfremden Bengel in die Wildnis. Und wofür? Um das Leben deiner Freunde im Kampf gegen Halbtote aufs Spiel zu setzen!?“
„Es sind keine Halbtoten.“
„Was?“
„Sie sind nicht halbtot. Sie sind untot.“
Die Untoten
Der Krieg gegen die Trolle begann im Jahre 10689 des dritten Zeitalters. In unzähligen Schlachten kämpften die Menschen um jedes Stück Land das sie besaßen. Ganze Landstriche wurden dem Erdboden gleichgemacht. Flussläufe wurden umgeleitet, um dem Feind die Wasserversorgung zu erschweren. Das führte zu totem Weideland.
Männer jeden Alters stellten sich gegen die Bedrohung, welche mit den großen Kreaturen über den Kontinent Obaru fegte. Junge und Alte gaben ihr Leben, um ihre Familien und ihre Heimat zu beschützen. Als nach Jahrhunderten des Krieges die Elfen kamen und den Menschen in der letzten Schlacht zur Seite standen, fand das Morden endlich ein Ende.
Unter der Führung des neuen Königs und der Elfenherrscher, schloss man einen Friedenspakt und erlaubte den Trollen auf Obaru zu bleiben. Fortan war das Nordgebirge ihre neue Heimat. Seitdem ist es unter dem Namen Dunkelfels bekannt. Doch der plötzliche Frieden brachte auch großes Unheil mit sich. Die Seelen der Menschen, die im Trollkrieg gefallen waren, fühlten sich verraten. Sie hatten ihr Leben gegeben, um die Trolle zu vernichten und nicht um mit ihnen Frieden zu schließen. Unfähig sich an den Verrätern zu rächen, wuchs ihr Zorn auf alles Lebende. Die Dämonen der Unterwelt spürten diesen Hass und machten ihn sich zunutze. Sie schenkten den nach Vergeltung schreienden Seelen die Körper der Gefallenen und sandten sie zurück nach Berrá damit sie sich an den Menschen rächen konnten. Doch die Untoten waren nicht imstande frei durch die Lande zu ziehen. Ihre Seelen brauchten eine Verbindung zur Unterwelt, um in der Welt der Lebenden wandeln zu können. So wurden sie an die einzigen Orte gebannt, welche noch vom Gift des gefallenen Dunkelgottes Ozanuhl befleckt waren. Die Schwarzeschenwälder.
Blind von ihrer Gier nach Rache merkten die Seelen nicht, dass sie erneut verraten wurden. Die Dämonen wussten, dass die Untoten an die Erde der Schwarzeschenwälder gebunden sein würden. Jene Wälder, die in ihrem tiefsten Innerem die sterblichen Überreste Ozanuhls verbargen. Die Untoten wurden somit zu den Wächtern des Dunkelgottes. Nur auf dem Kontinent Teberoth konnten sie frei wandeln, da dieser vom Bösen durchdrungen wurde. Sie wurden die neuen Torwächter des Weges, der es den Sterblichen erlauben würde die verborgene Welt zu betreten.
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„Dämonen und Götter“
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„Das ergibt doch alles keinen Sinn was du da redest!“
Elrikh kam es vor, als würde der Streit zwischen seinen neuen Verbündeten schon eine Ewigkeit dauern. Sie konnten sich einfach nicht einigen, durch welches der Göttertore die Gruppe gehen sollte. Rethika beharrte darauf nach
Obaru
zurückzukehren. Er hoffte wohl unter den Angehörigen seines Stammes einige Kämpfer zu finden, die sich den Auserwählten anschließen würden. Doch Rigga war
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