Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)
herrschen.
Es ist unmöglich, dass sie diesen gewaltigen Angriff nicht bemerkt haben. Die Feuer der brennenden Wracks strahlen heller als die Abendsonne am Horizont. Warum kommen sie uns nicht zu Hilfe?
Über fünfzig Schiffe aus
Valantar
wurden vernichtet. Und dass scheinbar innerhalb weniger Augenblicke. So kam es zumindest Dukarus vor.
Fieberhaft überlegte er sich einen Weg, um mit heiler Haut aus dieser Flammenhölle herauszukommen. In diesem Moment hörte er die Stimme des zweiten Offiziers.
„Das Flaggschiff ist zerstört! Keiner der Flottenführer hat überlebt. Wir müssen sofort fliehen!“
Aus den Augenwinkeln sah Dukarus die verbliebenen Schiffe seiner Flotte und wusste, dass er nur eine Lösung gab.
„Gebt Signal an die restlichen Schiffe! Sie sollen sich formieren und einen Gegenangriff starten!“
Der Offizier hatte den Befehl zwar vernommen, blickte jedoch voller Entsetzen in Richtung seines Kommandanten als er diesen Wahnsinn hörte.
„Dass ist unmöglich, Kapitän! Es sind zu viele und sie sind uns über! Wenn wir unsere Leute angreifen lassen werden sie alle umkommen!“
„Ihr gebt auf der Stelle den Befehl an die Schiffe weiter oder ich schmeiße euch höchstpersönlich über Bord!“
Widerwillig nahm der Offizier die Signalflaggen zur Hand und begann damit den Angriffsbefehl an die verbliebenen Schiffe zu erteilen. Auch wenn Dukarus keinen höheren Rang als die anderen Kapitäne bekleidete, so kam er doch aus adeligem Hause und verfügte über jede Menge Einfluss. Sich in diesem Moment seinem Befehl zu verweigern würde bedeuten, dass man später wegen Hochverrates angeklagt werden würde. Zufrieden darüber, dass der Offizier sich gebeugt hatte, erlaubte sich Dukarus ein kleines Lächeln.
Sollen die anderen ruhig die Feinde angreifen und sie beschäftigen. Die Klippenbrecher wird zurück nach Obaru segeln und ich werde dem König von meiner gefahrvollen Rückreise berichten. Er wird hören, dass sich die anderen opferten damit ich ihn vor einer drohenden Invasion warnen konnte.
Dukarus Blick fiel auf den Flaggen schwenkenden Offizier.
Und du wirst noch am heutigen Tage bei den Fischen liegen, mein Freund.
An Bord der
Sturmtaucher
hatte man den Angriff auf die valantarische Flotte natürlich sofort bemerkt. Jedoch machte keines der Söldnerschiffe den Eindruck als hätte es Interesse daran in den Kampf einzugreifen.Rezzo dá Male starrte auf den Schauplatz des Seegefechtes und schnalzte mit der Zunge.
„Tja. Sieht so aus als würde der Angriff auf das
Eiserne Imperium
nicht stattfinden. Nur ein paar einzelne Kriegsschiffe konnten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen und werden nun vermutlich so schnell wie möglich nach
Obaru
zurücksegeln um Bericht zu erstatten.“ Mit zusammengekniffenen Augen versuchte er ein Banner auf den gegnerischen Schiffen auszumachen. „Was sind das nur für seltsame Schiffe, welche die Rogharer da haben? Solch eine Bauweise habe ich bei denen noch nie gesehen. Aber irgendwoher kenne ich diese Art von Schiff. Wenn mir nur wieder einfallen würde wo ich sie schon mal gesehen habe.“
Völlig vertieft in den Gedanken der Vergangenheit bemerkte der Kapitän den jungen Schiffsburschen erst gar nicht, welcher versuchte seine Aufmerksamkeit zu erregen.
„Kapitän. Kapitän dá Male. Was sollen wir nun machen? Sollen wir Kurs auf
Obaru
setzen und den übrigen Schiffen folgen oder sollen wir in die Schlacht angreifen?“
Als der junge Bursche das Wort „Schlacht“ aussprach, wich dá Male die Farbe aus dem Gesicht. Schlagartig war ihm wieder eingefallen wo er solche Kriegsschiffe schon einmal gesehen hatte. Schwindel ergriff von ihm Besitz und er musste sich zusammenreißen, um nicht über seine eigenen Füße zu stolpern.
„Nehmt Kurs auf
Rankhara
! Auf die östliche Insel. Ein Spähtrupp der valantarischen Armee hält sich noch dort auf. Wir werden vor Anker gehen und sie suchen. Sobald wir sie gefunden haben, segeln wir zurück nach
Obaru
!“
Sofern wir den heutigen Tag überleben
, ging es dá Male durch den Kopf.
Wenn es tatsächlich diejenigen sind, die ich befürchte, dann können wir von Glück reden wenn wir es bis zur Inselgruppe schaffen.
Einer seiner Männer kam auf ihn zu und bemerkte seine etwas schiefe Haltung.
„Kapitän. Warum riskieren wir für ein paar valantarische Ritter unser Leben? Sollten wir nicht lieber sofort nach
Obaru
aufbrechen? Je länger wir bleiben, desto größer ist die Gefahr, dass die Rogharer uns auch
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