Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)
hilflose Frau, die seines Beistandes bedurfte. Mit einem amüsierten Lächeln dachte er an das Ereignis zurück.
„
Da habt ihr wohl heute einen ganz mutigen Tag erwischt! Vier gestandene Männer gegen eine zierliche junge Dame. Es braucht schon ein paar ganz abgebrühte Hasentöter, um es mit dieser schmächtigen Zierde der Weiblichkeit aufzunehmen!“
Die Männer hielten inne. Das stolzierende Gehabe des Fremden brachte sie anscheinend aus der Fassung.
„
Wenn du weißt was gut für dich ist, dann halt besser dein Maul und sauf dein Malzbier! Das hier geht dich nichts an, du eitler Pfau!“
„
Aber nicht doch, meine Herren“, fuhr Brook unbeirrt fort. „Ihr beabsichtigt doch wohl nicht mir diesen schönen Tag zu verderben? Gerade habe ich meinen ersten freien Tag seit Monaten angetreten. Diesen möchte ich nicht damit vergeuden, euch eure Ärsche zu versohlen!“
Der Seeräuber glaubte ein Lächeln auf Maldas Gesicht zu erkennen. Unter ihrer Kapuze konnte er die funkelnden Augen und das strahlende Antlitz erkennen, welches ihn zu dieser mutigen Tat gebracht hatte.
„
Ich hör wohl nicht recht? Du verfluchter Saukerl willst wohl ein paar auf die Fresse kriegen! Zum letzten Mal, halt dein Maul oder du wachst morgen früh ohne dein Gemächt in der Schweinesuhle auf!“
Brook hielt den Blick weiterhin fest auf die vier Raufbolde gerichtet. Er war schon des Öfteren in solchen Situationen. Meistens genügte es den Stärksten unter ihnen zu Fall zu bringen. Die Anderen würden dann sofort den Schwanz einziehen.
„
Ich glaube, ich lasse es drauf ankommen“, war alles was der Anführer der Maulhelden noch hörte, bevor Brooks Stirn gegen seine Nase krachte.
Blind vor Tränen und wild um sich schlagend, stolperte der Überrumpelte rückwärts und fiel schließlich der Länge nach hin. Noch ehe seine Kameraden reagieren konnten, hatte dá Cal bereits seinen Degen gezogen und hielt ihn auffordernd vor die Nasen der drei Halunken.
„
Euer Freund sollte sich bessere Manieren zulegen. Von solch ungehobeltem Benehmen bekommt man nämlich sehr schnell Nasenbluten!“
Brooks so oft angewandte Taktik schien dieses Mal jedoch keine Früchte zu tragen. Anstatt sich mit eingezogenem Schwanz zurück zu ziehen, griffen die drei übrig gebliebenen Raufbolde zu ihren Waffen und drangen auf ihn ein. Schnell wurde deutlich, dass es sich bei den Angreifern um betrunkene Straßenkämpfer handelte. Wie von Sinnen hieben und stachen sie nach dem tänzelnden und springenden Brook. Dieser war dennoch bemüht sich vorzusehen. Schon so mancher hatte im Kampf mit ungeübten Fechtern die eine oder andere Verletzung davongetragen. Und dass nur, weil sie völlig unberechenbar auf ihren Gegner einschlugen. Solche „Holzhacker“ waren nicht selten gefährlicher als ein erfahrener Krieger.
Zwei der Angreifer schlugen mehr schlecht als recht nach Brooks Oberkörper. Ihre Schläge zu parieren war ihm ein Leichtes. Der Dritte jedoch, schwang eine doppelschneidige Breitaxt und hieb wie ein Berserker nach dem Schädel des Seeräubers. Brook wusste, dass er es irgendwie schaffen musste wenigstens einen von ihnen außer Gefecht zu setzen. Ihre unberechenbaren Angriffe machten dieses Vorhaben allerdings nicht gerade leicht. Als der Axtschwinger erneut seine Waffe niedersausen ließ, waren seine beiden Kameraden dazu gezwungen in Deckung zu gehen, um nicht selbst verletzt zu werden. Diesen Moment nutzte Brook aus und schlug dem Angreifer den Korbschutz seines Degens ins Gesicht. Es folgten ein Tritt in den Magen und ein weiterer Schlag mit dem Degengriff an den Hinterkopf. Zumindest der irre Berserker war damit schon mal bedient. Gerade als die beiden verbliebenen Raufbolde wieder angreifen wollten, sauste ein Stuhl auf den Kopf des einen nieder und zerbarst dort mit einem lauten Krachen. Die liebreizende Malda war Brook zu Hilfe gekommen und schaffte es auf Anhieb das ganze Handgemenge, auf einen Kampf Mann gegen Mann zu begrenzen. Der bis eben noch mutige Maulheld jedoch, besah sich nur kurz seine am Boden liegenden Kameraden und beschloss dann umgehend das Weite zu suchen.
„
Ich glaube wir sollten uns eine andere Stube suchen“, sprach Brook mit einem gewinnenden Unterton.
„
Wir? Ihr scheint euch eurer Sache ja sehr sicher zu sein.“
„
Nun ja…“, erwiderte der leicht angeschlagene Seemann. „Ich könnte mir schon etwas Besseres vorstellen, als hier zu sein wenn die drei Ogerfressen wieder zu sich kommen. Was haltet ihr
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