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Blutlust

Blutlust

Titel: Blutlust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Riccarda Blake
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ich.
    »Ein Tattoo«, sagte er. »Mein Zeichen.«
    Er zog seinen Hemdkragen zur Seite, und ich sah eine kleine, filigran gezeichnete schwarze Rose. Wunderschön.
    »Wie ein Brandzeichen bei Rindern?«, fragte ich trotzdem mit mildem Sarkasmus, ja fast schon empört.
    Er legte den Kopf zur Seite und grinste mich an, als hätte ich etwas völlig Albernes gesagt.
    »Ein Schutzzauber«, sagte er und küsste eine meiner Hände. »Ein Zeichen dafür, dass du unter meinem persönlichen Schutz stehst.«
    Ich suchte in seinen Augen nach Ironie oder Humor, fand dort aber nur Ernsthaftigkeit und eine Art Feierlichkeit, die mir das Gefühl gaben, dass er meinte, was er sagte.
    Unter seinem Schutz stehen. Das klang irgendwie … süß. Sogar mehr als süß – es klang groß. Wichtig.
    Ich merkte, dass ich schon wieder rot wurde. »Es wäre mir eine Ehre.«
    Er küsste mir auch die andere Hand, und auf einen Blick von ihm machte einer der Männer seinen Stuhl frei, und ich nahm Platz.
    Ich fühlte mich schwerelos und wie in Trance.
    »Aber danach knutschen wir«, feixte ich unschuldig verspielt, als der Tätowierer die Nadel an meinem Hals ansetzte.
    »Danach knutschen wir«, lächelte Max.
    So kam es, dass ich etwa eine halbe Stunde später sein Zeichen trug. Eine kleine schwarze Rose.
    Und dann knutschten wir! Aber erst, nachdem er mich auf seinem Motorrad nach Hause gebracht hatte.
    Wir standen vor dem Block, in dem ich mein Apartment hatte, und ich lag hingebungsvoll und zu allem bereit in seinen starken Armen. Seine Lippen waren warm und nicht zu weich – wie es sich für einen Mann gehört. Ich zitterte am ganzen Leib, als ich mit der Zungenspitze an seine Reißzähne kam und er vorsichtig damit an meiner Unterlippe knabberte.
    Ich drückte mich gegen ihn und fühlte, wie sich durch das Reiben an seinem festen Bauch meine Nippel aufstellten und immer härter wurden. Ich sehnte mich danach, dass er nach meinen Brüsten griff. Ohne Zurückhaltung. Mein Herz schlug mir bis zum Hals, und ich seufzte selbstvergessen. Seine Küsse prickelten durch jede Faser meines Körpers, und ich presste meinen Schoß gegen seinen muskelharten Schenkel.
    Die Nacht war klar und kühl. Um uns herum stand die Welt still.
    Ich war hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch, nie wieder irgendetwas anderes zu tun, als hier mit Max zu stehen und mich von ihm küssen zu lassen, und dem immer stärker in mir wachsenden Verlangen, ihn an der Hand zu nehmen und mit ihm zusammen hoch in meine Wohnung zu stürmen, um ihm zu gestatten, mir dort die Seele aus dem Leib zu ficken.
    Meine Pussy war mehr als bereit dazu, und ich rieb sie unwillkürlich, aber gierig noch fester an ihm.
    Die Intensität der Berührung ließ mich erschaudern. Sein Kuss wurde fordernder, und unsere Zungen begannen, wild miteinander zu tanzen … es war fast wie ein kleiner Kampf.
    Ein Knurren entfloh seiner Brust, so tief, dass ich es mehr in meiner eigenen fühlte, als es wirklich zu hören, und ich stöhnte auf; meine Knie waren weich wie Butter.
    Doch dann –
    So, als würde es ihn unglaublich viel Willenskraft kosten, löste er sich plötzlich, ja fast ruckartig von mir.
    »Ich muss jetzt gehen«, sagte er – und in seinem sanften Lächeln lag großes Bedauern.
    Hatte ich da eben richtig gehört?
    »Wa-wa-was?«, fragte ich irritiert.
    Er setzte mir einen Kuss auf die Stirn.
    »Aber-aber-aber«, stotterte ich. »Wir können …« Ich deutete nach oben. »Ich will …«
    »Nicht heute Nacht, Sinna«, sagte er sanft und legte mir eine Hand auf die Wange.
    Ich sah ihn verblüfft an.
    »Schau«, begann er zu erklären. »Du hast viel getrunken. Sehr viel sogar. Und das will ich nicht ausnutzen.«
    »Aber ich würde mich nicht ausgenutzt fühlen«, versicherte ich ihm. »Ich will es.«
    Er lächelte wieder.
    »Und ich will, dass es geschieht, wenn du völlig bei Sinnen bist, kleine Sinna. Dann wird es etwas ganz Besonderes sein.«
    Kleine Sinna!
    Ich schmolz dahin. Sosehr auch mein Verlangen rebellierte, so bezaubernd fand ich, dass er meinen Zustand nicht ausnutzen wollte.
    »Bald«, sagte er. »Sehr bald.«
    »Wie wär’s mit morgen Abend?«
    »Wenn du das willst.«
    »Ich will.«
    »Neun Uhr im Washington Square Park. An der alten Eiche, genau in der Mitte.«
    »Ich bin um neun Uhr da«, lächelte ich.
    Er küsste mich noch einmal, und ich hielt mich zurück, meine Arme nicht um ihn zu schlingen, um nicht den Eindruck zu erwecken, ihn doch noch umstimmen zu wollen. Die Aussicht

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