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Blutmagie

Blutmagie

Titel: Blutmagie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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einem leisen Lachen schob er sich an der Couch in eine aufrechte Position. Ivys Gesicht brannte.
    »Piscary hält so viel von dir«, erklärte er herablassend. »Er muss sich mal den Sand aus den Augen wischen und
dich als das kleine Mädchen sehen, das du bist. Du spielst mit Jungen, die zu groß für dich sind.«
    Er spannte die Arme an und Ivy zwang sich, entspannt zu bleiben. Das Klebeband hielt und sie beugte sich vor, um ihm ins Gesicht zu schauen. »Bist du okay?«
    »Damit machst du dir nicht gerade Freunde, aber ja, ich bin okay.«
    Beruhigt, dass sie ihn nicht verletzt hatte, stand sie auf, nahm die Weinflasche und trank noch einen Schluck. Das Feuer wärmte ihre Beine. »Du warst ein böser Junge, Art«, sagte sie, eine Hand in die Hüfte gestemmt.
    Er ließ den Blick über sie gleiten und verspannte sich, als ihm klarwurde, dass sie ihre normale Kleidung aus Leder und Stretch trug. Plötzlich war sein Gesicht ausdruckslos. »Warum läuft mein Whirlpool? Welcher Tag ist heute? Wer war hier?«
    Wieder zog er an dem Band, und diesmal fing es an zu reißen. Ivy stellte die Flasche ab und trat nah genug an ihn heran, dass ihr weingeschwängerter Atem seine seidigen Haarsträhnen schwingen ließ. Es war egal, ob man ihre Anwesenheit hier nachweisen konnte. Das gesamte I.S.-Hochhaus wusste, wo sie heute Morgen war. »Ich bin schwer enttäuscht«, sagte sie. »Ich bin hierhergekommen, um unsere Abmachung zu erfüllen, und dann finde ich ein anderes Mädchen?«
    Art bewegte seine Schultern und spannte seine Arme an. »Was zur Hölle hast du getan, Ivy?«
    Mit einem Lächeln lehnte sie sich über ihn. »Es geht nicht darum, was ich getan habe, Artie. Es geht darum, was ich gefunden habe. Du solltest vorsichtiger mit deinen Keksen sein. Du bröselst überall herum.«

    »Das ist nicht lustig«, knurrte er und Ivy ging zur Treppe.
    »Nein, ist es nicht«, sagte sie und wusste, dass das Klebeband genau so lange halten würde, wie er ahnungslos war. »Du hast ein totes Mädchen in deinem Whirlpool, Artie, und ich bin jetzt weg. Die Abmachung ist geplatzt. Ich brauche deine Zustimmung nicht mehr, um in die Abteilung Arkanes zu kommen. Du wanderst in den Knast.«
    »Ivy!«, rief Art, und sie drehte sich um, als sie hörte, wie das Klebeband riss.
    Mit rasendem Puls zögerte sie. Sie war sicher. Es war geschehen. »Du hast einen Fehler gemacht, Art«, sagte sie und registrierte die Wut auf seinem Gesicht. »Du hättest mich nicht benutzen sollen, um zu versuchen, den Mord an dieser Hexe zu vertuschen.« Sein Gesicht verlor jede Farbe. »Das hat mich wütend gemacht.« Sie schickte ihm eine hasenohrige »Küsschen, Küsschen«-Geste, dann drehte sie sich um und stieg provozierend langsam die Treppe nach oben.
    »Das wird nicht funktionieren, Ivy!«, schrie er. Ihr Herz machte einen Sprung, als ein zweites Reißen erklang, aber sie stand bereits oben an der Treppe, und es war viel zu spät. Sie lächelte, als sie in seine Küche trat. Er hing mit der Leiche da unten fest, bis die Sonne unterging. Wenn er Hilfe holte, dann würde es nur noch belastender aussehen. Ein anonymer Hinweis eines besorgten Nachbarn würde innerhalb von einer halben Stunde die I.S. vor seine Tür bringen. »Nichts für ungut, Art«, sagte sie. »Ist rein geschäftlich.« Sie machte sich daran, die Tür zu schließen, damit er nicht lichtkrank wurde, dann zögerte sie einen Moment. »Wirklich«, fügte sie hinzu und schnitt mit der Tür seinen wütenden Schrei ab.

    Sie nahm ihre Stoff tasche, die Kisten für sie stehen gelassen hatte, und schlenderte durch die Haustür nach draußen. Kisten wartete auf sie, und sie glitt auf den Beifahrersitz. Ihre Tasche warf sie nach hinten. Sie stellte sich die unterirdische Wut vor und war froh, dass sie einfach gehen konnte. Es war egal, ob irgendwer sah, dass sie ging. Sie sollte hier sein.
    »Genau zwei Minuten«, sagte Kisten und lehnte sich zu ihr, um sie zu küssen. Er trug immer noch das Verkleidungsamulett und sie erwischte ihn dabei, wie er seine Haare musterte. »Bist du okay, Liebes?«, fragte er mit übertriebenem englischem Akzent und spielte an seinem Pony herum.
    Als er losfuhr, rollte sie das Fenster herunter und hängte ihren Arm nach draußen. Die Sonne wärmte sie. Sie erinnerte sich daran, wie sie unfähig gewesen war, Art zu widerstehen, und natürlich an die verlockende Blutlust. Nein zu sagen, war unmöglich gewesen, aber sie hatte ihn aufgehalten – ihn, und sich selbst. Es war schwer

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