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Blutmale

Blutmale

Titel: Blutmale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tess Gerritsen
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reichen.«
    »Ich setze mich so lange ins Auto.« Maura stieg die Stufen hinunter und wollte gerade die Tür aufziehen, als sie Jane sagen hörte: »Da ist er ja.«
    Maura blickte sich um und sah einen roten Jeep Cherokee die Straße heraufkommen, dicht gefolgt von einem schwarzen Mercedes. Der Cherokee parkte neben Janes Subaru, und ein Mann mit Bürstenhaarschnitt stieg aus. Mit seiner voluminösen Daunenjacke und den schweren Stiefeln war er für das Wetter bestens gerüstet. Er hielt Maura eine behandschuhte Hand hin, und sie blickte in ein humorloses Gesicht mit kalten grauen Augen.
    »Detective Rizzoli?«, fragte er.
    »Nein, ich bin Dr. Isles. Sie müssen Detective Jurevich sein.«
    Er nickte, während er ihr die Hand schüttelte. »Ich komme vom Büro des Sheriffs von Chenango County.« Sein Blick ging zu Jane, die gerade die Verandastufen herunterkam, um ihn zu begrüßen. »Sind Sie Rizzoli?«
    »Ja. Wir sind erst vor ein paar Minuten hier angekommen …« Jane brach ab, und ihr Blick verharrte plötzlich auf dem schwarzen Mercedes, auf dem Mann, der ihm gerade entstiegen war. »Was zum Teufel tut der denn hier?«
    »Er hat schon prophezeit, dass Sie so reagieren würden«, bemerkte Jurevich.
    Anthony Sansone kam mit großen Schritten auf sie zu; sein schwarzer Mantel flatterte hinter ihm im Wind. Er nickte Jane zu, ein knapper Gruß, mit dem er das Offensichtliche an erkannte: dass sie nicht erfreut war, ihn hier zu sehen. Dann fixierte er Maura. »Haben Sie die Leiche schon gesehen?«
    Sie nickte. »Gestern Abend.«
    »Glauben Sie, dass wir es mit demselben Täter zu tun haben?«
    »Was heißt denn hier wir ?«, schaltete Jane sich ein. »Mir war nicht bekannt, dass Sie für die Polizei arbeiten, Mr. San-sone.«
    Gelassen drehte er sich zu ihr um. »Ich werde Ihre Arbeit schon nicht behindern.«
    »Das hier ist ein Tatort. Sie dürften gar nicht hier sein.«
    »Ich glaube nicht, dass Chenango County in Ihren Zuständigkeitsbereich fällt. Das ist Sache von Detective Jurevich.«
    Jurevich hob nur die Schultern. »Unsere Spurensicherer haben das Haus schon durchsucht. Es spricht nichts dagegen, dass er mit uns kommt.«
    »Dann ist das jetzt also eine öffentliche Führung.«
    »Das Büro des Sheriffs hat es genehmigt; wir wurden eigens darum ersucht.«
    »Von wem kam das Gesuch?«
    Jurevich streifte Sansone mit einem Blick, doch dessen Miene verriet nichts.
    »Wir vergeuden hier nur unsere Zeit«, sagte Sansone. »Sicherlich hat niemand von uns Lust, noch länger in diesem Wind herumzustehen.«
    »Detective?«, hakte Jane nach.
    »Wenn Sie irgendwelche Einwände haben«, sagte Jurevich, dem es offenbar gar nicht behagte, zwischen die Fronten geraten zu sein, »dann können Sie sich ans Justizministerium wenden. So, und jetzt gehen wir mal rein, bevor wir noch alle Frostbeulen kriegen, wie wär's?« Er stieg die Stufen zur Veranda hinauf, gefolgt von Sansone.
    Jane starrte ihnen nach und raunte: »Wie kommt's, dass der Typ so einen Einfluss hat?«
    »Vielleicht solltest du ihn das selbst fragen«, erwiderte Maura und begann die Stufen hinaufzugehen. Jurevich hatte die Haustür schon aufgeschlossen, und sie folgte den beiden Männern ins Haus. Drinnen war es kaum wärmer als draußen, wie sie fand, aber hier waren sie immerhin vor dem Wind geschützt. Jane trat hinter ihr ein und schloss die Tür. Nach dem blendend weißen Schnee brauchten Mauras Augen einen Moment, bis sie sich an das Halbdunkel gewöhnt hatten. Als sie durch die offene Tür ins Wohnzimmer spähte, sah sie mit Laken verhüllte Möbel und den matten Glanz von Holzdielen. Bleiches Winterlicht fiel durch die Fenster und tauchte den Raum in abgestufte Grautöne.
    Jurevich deutete auf den Fuß der Treppe. »Sehen können Sie sie nicht, aber mit Luminol haben wir eine Menge Blutflecken auf diesen Stufen und hier in der Diele identifizieren können. Wie es aussieht, hat er hinter sich aufgewischt, als er das Haus verließ; die Fußspuren sind dementsprechend wenig aussagekräftig.«
    »Sie haben das ganze Haus mit Luminol bearbeitet?«, fragte Jane.
    »Mit Luminol, mit UV-Licht, mit Wechsellichtquellen. Wir haben jedes Zimmer gecheckt. Durch diese Tür gelangt man in die Küche und ins Esszimmer. Und hinter dem Wohnzimmer ist noch ein Arbeitszimmer. Bis auf die Fußabdrücke hier in der Diele haben wir im Erdgeschoss nichts besonders Interessantes zutage gefördert.« Er wandte sich zur Treppe um. »Das Ganze hat sich oben abgespielt.«
    »Sie

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