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Blutmale

Blutmale

Titel: Blutmale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tess Gerritsen
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zwei Wochen her.«
    »Sie weicht nicht von ihrer Aussage ab. Wir haben sie mehrmals befragt.«
    »Das Böse hat kein Geschlecht«, sagte Sansone.
    »Und wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine Frau das getan hat?«, meinte Jane und deutete auf die Wand, auf die blutigen Handabdrücke.
    »Ich würde die Möglichkeit, dass es eine Frau ist, nicht von vornherein ausschließen«, wandte Sansone ein. »Wir haben hier keine brauchbaren Fußabdrücke.«
    »Ich schließe gar nichts aus. Ich gehe nur nach Wahrscheinlichkeiten.«
    »Wahrscheinlichkeiten sind keine Gewissheiten.«
    »Wie viele Mörder haben Sie denn schon zur Strecke gebracht?«, gab Jane zurück.
    Er sah sie unverwandt an. »Ich glaube, die Antwort würde Sie überraschen, Detective.«
    Maura wandte sich an Jurevich. »Der Mörder muss Stunden hier in diesem Haus verbracht haben. Er muss doch irgendwelche Haare oder Fasern hinterlassen haben.«
    »Unsere Spurensicherer haben alle diese Zimmer mit UV-Licht abgesucht.«
    »Es kann doch nicht sein, dass sie gar nichts gefunden haben.«
    »Oh, sie haben eine ganze Menge gefunden. Das hier ist ein altes Haus, und es war in den letzten siebzig Jahren mit ein paar Unterbrechungen immer bewohnt. Wir haben in allen Zimmern Haare und Fasern gefunden. Und wir haben etwas entdeckt, was uns überrascht hat. Ich zeige Ihnen jetzt mal den Rest des Hauses.«
    Sie traten wieder hinaus in den Flur, und Jurevich wies auf eine Tür. »Das da ist noch ein Schlafzimmer. Viel Staub, auch ein paar Katzenhaare, aber nichts, was unser Interesse geweckt hätte.« Er ging den Flur entlang, vorbei an einem weiteren Schlafzimmer, an einem schwarz-weiß gefliesten Bad, und bedachte jeden Raum nur mit einer wegwerfenden Handbewegung. »Hier«, sagte er. »In diesem Zimmer wurde es dann richtig interessant.«
    Maura hörte den ominösen Unterton in seiner Stimme, doch als sie das Schlafzimmer betrat, sah sie absolut nichts Alarmierendes, nur einen Raum mit kahlen Wänden, aus dem alle Möbel entfernt worden waren. Hier war der Holzboden in weit besserem Zustand als im Rest des Hauses; offensichtlich war das Parkett erst vor Kurzem neu abgeschliffen worden. Durch die zwei vorhanglosen Fenster blickte man über den bewaldeten Abhang der Anhöhe, der sich bis zu dem zugefrorenen See im Tal erstreckte.
    »Und was macht dieses Zimmer nun so interessant?«, fragte Jane.
    »Das, was wir auf dem Boden gefunden haben.«
    »Ich sehe da nichts.«
    »Es wurde sichtbar, als wir ihn mit Luminol besprühten. Die Spurensicherung hat das ganze Haus unter die Lupe genommen, um zu sehen, wo unser Täter überall Blutspuren hinterlassen hatte. Wir dachten, vielleicht finden sich ja auch in anderen Räumen Spuren, die nicht auf den ersten Blick zu sehen sind. Wir haben seine Fußabdrücke im Flur gefunden, auf der Treppe und in der Diele, alle mit bloßem Auge nicht zu erkennen. Wir wissen also, dass er versucht hat, seine Spuren zu verwischen, bevor er das Haus verließ. Aber Blut kann man nicht ganz verschwinden lassen. Wenn man es mit Luminol ansprüht, leuchtet es sofort auf.« Jurevich blickte auf den Boden hinunter. »Und hier hat es aufgeleuchtet wie ein Weihnachtsbaum.«
    »Noch mehr Schuhabdrücke?«, fragte Jane.
    »Nicht nur das. Es war, als wäre eine Welle von Blut durch diesen Raum geschwappt und an die Wand geklatscht. Man konnte es in den Ritzen zwischen den Dielen sehen, wo es in die Füllung gesickert war. An der Wand dort waren große Schlieren, als hätte jemand versucht, es wegzuwischen. Aber ganz hat er es nicht wegbekommen. Man sieht es jetzt nicht, aber es war wirklich überall. Wir haben hier gestanden und ge sehen, wie das ganze Zimmer aufgeleuchtet hat, und ich kann Ihnen sagen, da ist uns ganz anders geworden. Denn als wir unsere Lampen einschalteten, sah es wieder genauso aus wie jetzt. Nichts - nicht ein Tropfen Blut, den man mit bloßem Auge erkennen könnte.«
    Sansone starrte die Wände an, als versuchte er, diese schockierenden Nachbilder des Todes zu sehen. Er blickte auf den Boden, die glatt geschliffenen Dielen. »Das kann kein frisches Blut sein«, murmelte er. »Hier in diesem Haus ist noch etwas anderes passiert.«
    Maura erinnerte sich an das halb im Schnee versunkene Schild mit der Aufschrift »Zu verkaufen« am Fuß der Anhöhe. Sie dachte an die verwitterten Schindeln, die abblätternde Farbe. Warum war ein so schönes Haus über Jahre hinweg so vernachlässigt und dem Verfall preisgegeben worden? »Deswegen will

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