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Blutmord (Ein Paula Franz und Max Dörner Krimi)

Blutmord (Ein Paula Franz und Max Dörner Krimi)

Titel: Blutmord (Ein Paula Franz und Max Dörner Krimi) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Hagemann
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spät. Er hatte sich schon durch eine Hintertür in ihren Kopf geschlichen. Und nun war er da. Es war ganz klar und offensichtlich: sie wollte Johanna. Unbedingt, um jeden Preis.

Kapitel 21
    Paula blieb einige Sekunden in ihrem Auto sitzen, bevor sie den Zündschlüssel drehte. Das Auto sprang an. Sie war förmlich aus dem Polizeipräsidium geflüchtet und hatte dabei Johanna keine Sekunde aus den Augen gelassen. Sie wollte Max jetzt keine weiteren Fragen beantworten. Nicht, bevor sie sich selber über alles Klarheit verschafft hatte. Sie hatte schnell ihre Sachen genommen und im Hinausgehen gerufen, dass sie sich melden würde und spätestens gegen Mittag zurück sein würde. Max würde eine Erklärung für ihr Verhalten verlangen, das war klar. Sobald sie wieder im Büro war, würde er ihr auf den Zahn fühlen, was mit Anne war und was zwischen ihr und Johanna vor sich ging. Paula war völlig verwirrt. Sie erkannte sich selber nicht mehr. Einerseits hatte sie ein schlechtes Gewissen, andererseits verspürte sie einen so intensiven Wunsch, diese Frau zu besitzen, dass alles andere dagegen in den Hintergrund trat. Sie wusste gar nicht mehr, dass diese Gefühle noch in ihr existierten. Seitdem Johanna in ihrem Team arbeitete, lag immer eine gewisse Spannung zwischen ihnen in der Luft. Sogar Max hatte sie mehrmals darauf angesprochen. Doch mit Anne an ihrer Seite würde sich Paula niemals erlauben, diesen Gefühlen nachzugeben. An dem Tag, an dem sich alles in ihrem Leben geändert hatte, hatten Anne und Paula Johanna mit ihrer Freundin im Kino getroffen. Sogar Anne war aufgefallen, dass zwischen ihnen etwas war. Irgendetwas. Es knisterte, sobald sie sich in einem Raum aufhielten. Hatte sie es unbewusst auf eine Trennung angelegt? Hatte sie Anne so lange unfair behandelt, bis diese handeln musste? War sie so berechnend? Sie schüttelte den Kopf. Nein. Es war einfach zu viel auf einmal geschehen. Sie konnte nicht anders. Sie hatte in der letzten Zeit einfach keinen richtigen Draht mehr zu Anne gehabt. Erstaunlicherweise war es Johanna gewesen, der sie sich nach Fynns Tod öffnen konnte. Sie schüttelte erneut den Kopf. Sie erkannte sich einfach nicht wieder. Nun fragte sie sich, was eigentlich aus Johannas Freundin geworden war. Darüber hatte sie bisher gar nicht nachgedacht. Sie beschloss zugleich, dass sie sich darüber nicht auch noch Gedanken machen konnte. So geht es nicht weiter. Was ist denn nur los mit mir? Sie zog ihr Handy aus der Tasche und tippte schnell eine Nummer ein. Nach zweimaligem Klingen wurde abgehoben. Erleichtert sagte Paula: „Paula Franz. Lange habe ich es nicht ohne Sie ausgehalten. Wäre es möglich, doch noch einmal kurzfristig einen Termin bei Ihnen zu bekommen?“
    Max starrte Paula hinterher, dann schaute er Johanna eine Sekunde länger als notwendig an. Johanna senkte schnell den Blick und schaute auf den Boden. „Es steht mir nicht zu, das zu kommentieren. Ich konzentriere mich lieber auf die Arbeit. Wir werden morgen pünktlich bei Freyberg sein, mit allen relevanten Informationen. Mit Ergebnissen wage ich allerdings zu bezweifeln. Ich mache mich dann jetzt auch mal auf den Weg.“ Max schnappte sich einen Stapel Papiere und nahm seine Jacke über den Arm. Gemeinsam mit Johanna verließ er den Raum. Johanna hatte bisher kein einziges Wort zu ihm gesagt.
„Kann ich noch irgendetwas für euch tun bei dem Fall?“, wandte sie sich nun an Max. Sie fühlte sich sichtlich unwohl in ihrer Haut.
„Ja, es wäre sehr hilfreich, wenn du die ganzen sozialen Netzwerke abklappern könntest. Vielleicht hatte Kate Dreyer ja einige Profile im Netz. Facebook-Fotos und Pinnwand Einträge können uns unter Umständen Hinweise über den Vater des Kindes geben. Und eventuell erfahren wir auch sonst noch hilfreiche Zusatzinformationen. Wenn wir morgen schon mit ersten Ergebnissen aufwarten müssen.“
Nun deutete Johanna ein Lächeln an. „Das mache ich sehr gerne. Mein Spezialgebiet. Falls es Profile gibt, erhaltet ihr sämtliche Informationen.“
Max nickte ihr zu und rief, „gut, dann bis später“ und machte sich auch auf den Weg.

Kapitel 22
    Gerade als Paula die Schule betrat, ertönte der Pausengong. Perfektes Timing, dachte sie. Schnell schlängelte sie sich durch die ihr entgegenströmenden Schüler in Richtung Lehrerzimmer. Heute war auf den Gängen die Stimmung schon wieder gelöster. Wie schnell Kinder vergessen können. Aber in Kates Klasse würde das bestimmt noch anders aussehen. Vor

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