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Blutnetz

Blutnetz

Titel: Blutnetz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Justin Scott
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sollte, dann haben sie einen großen Heimvorteil.«
    »Der Krieg ist bereits in vollem Gang«, stellte Isaac Bell fest.
    »Die Polizei ist keine Hilfe. So wie es in dieser Stadt läuft, haben Politiker, Bauunternehmer, die Kirche, die Polizei und Gangster alles unter sich aufgeteilt. Solange niemand so gierig wird, dass nach Reformen geschrien wird, werden sie sich wegen eines zusammengeschlagenen Privatdetektivs nicht in die Quere kommen. Daher stehen wir allein da. Wissen Sie, Isaac, das Ganze ist ziemlich seltsam. F,s ist gar nicht Tommy Thompsons Art, sich Ärger einzuhandeln, wenn es nicht unbedingt nötig ist. Wollte er uns eine Botschaft senden, wir sollten uns zurückhalten? So etwas tat man mit einer rivalisierenden Bande - mit den Dusters oder den Five Pointers. Er weiß, dass man sich so etwas mit den Van Dorns nicht erlauben kann. Damit gibt er praktisch offen zu, dass er seine Befehle vom Spion erhält.«
    »Ich will, dass Sie ihm eine Nachricht zurückschicken.«
    »Ich kann sie an Leute weitergeben, die sie ihm überbringen werden, wenn Sie das meinen.«
    »Sagen Sie denen, dass Isaac Bell seinem alten Freund Jethro Watt - Chef der Southern Pacific Railroad Police - ein Telegramm schickt und ihn bittet, zweihundert Bahnpolizisten nach New York zu schicken, um den Güterbahnhof an der Eleventh Avenue zu überwachen.«
    »Können Sie das?«
    »Jethro ist einem Kampf nie abgeneigt, und ich weiß mit absoluter Sicherheit, dass die Eisenbahnlinien es leid sind, ständig erleben zu müssen, dass ihre Güterzüge ausgeraubt werden. Tommy Thompson wird es sich gut überlegen, ehe er noch einmal einen Van Dorn aufs Korn nimmt. Die Schwellen-Cops der Southern Pacific mögen vielleicht ein ziemlich heruntergekommener Verein sein, aber sie sind eisenhart, und das Einzige, wovor sie sich fürchten, ist Jethro. Bis sie hier eintreffen, geht keiner unserer Leute allein auf die Straße. Van-Dorn-Einsätze nur noch zu zweit oder mehreren, und sie sollen vorsichtig sein, wenn sie Feierabend machen.«
    »Apropos allein, ich bin Ihrem Freund John Scully begegnet.«
    »Ach, und wo? Ich habe schon seit Wochen nichts mehr von ihm gehört.«
    »Ich habe einen Gopher-Leutnant nach Chinatown verfolgt. Völlig umsonst. Er hat den ganzen Tag in einer Opiumhöhle verbracht. Wenig später kam Scully als Tourist getarnt in den Laden.«
    »Und was hat Scully gemacht?«
    »Er hat sich ein Pfeifchen angezündet.«
    »Tabak?«, fragte Bell zweifelnd.
    »Ich fürchte, nein.«
    Bell sah Harry Warren prüfend an. »Naja, wenn Sie es überlebt haben, wird Scully das ebenfalls schaffen.«
    Der Transatlantik-Dampfer Kaiser Wilhelm der Große reckte am Rand von Greenwich Village vier hohe schwarze Schornsteine in den raucherfüllten Himmel. Der kantige Bug überragte Schlepper, den Pier und die Flotten von Pferdedroschken und Automobiltaxis.
    »Hier ist es gut, Dave«, sagte Isaac Bell ins Sprachrohr einer braungrünen Packard-Limousine, die vom Vater von Archie Abbotts junger Ehefrau Lillian zur Verfügung gestellt worden war. Der Eisenbahntycoon konnte zur Ankunft des Schiffes seiner geliebten Tochter nicht persönlich erscheinen, da er in seinem Privatzug gerade den Kontinent überquerte - auf der Jagd, wie Bell vermutete, nach einer weiteren Eisenbahngesellschaft:, die er seinem Imperium einverleiben wollte. Bell, der dringend mit Archie reden musste, hatte angeboten, ihn zu vertreten.
    »Holen Sie mich in der Jane Street ab, wenn Sie die beiden eingeladen haben.«
    Er stieg aus, ging ein paar Schritte über das Kopfsteinpflaster und warf einen Blick auf die Gangway. Erwartungsgemäß waren die Jungvermählten die Ersten, die das Schiff verließen. An Land wurden sie von dienstbeflissenen Stewards geleitet und von einer Meute Zeitungsreporter verfolgt, die wahrscheinlich in Sandy Hook an Bord gekommen waren, um New Yorks aufregendstes junges Ehepaar zu begrüßen. Weitere Reporter warteten auf dem Pier. Einige hielten Kameras bereit. Andere wurden von Zeichnern begleitet.
    Bell, der sein Gesicht auf keinen Fall an den Zeitungsständen sehen wollte, während er getarnte Ermittlungen durchführte, zog sich vom Pier zurück und wartete in einer Straße mit niedrigen Häusern und Mietställen. Eine Viertelstunde später stoppte die Limousine neben ihm. Er stieg ein.
    »Entschuldige diesen Rummel«, begrüßte ihn der blaublütige Archibald Angell Abbott IV. und ergriff seine Hand. Seit sie bei rivalisierenden Colleges geboxt hatten, waren sie

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