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Blutnetz

Blutnetz

Titel: Blutnetz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Justin Scott
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Gründers von Riker & Riker, Importeuren von Edelsteinen und Edelmetallen für die Schmuckindustrie in New York und Newark. Der junge Riker hatte die Firma vergrößert, seit er vor sieben Jahren, als sein Vater während des Burenkriegs in Südafrika zwischen die Fronten geriet und bei einem Feuergefecht der gegnerischen Parteien den Tod fand, ihre Leitung übernommen hatte. Er pendelte regelmäßig auf Luxusdampfern zwischen den Vereinigten Staaten und Europa hin und her und benutzte dazu gewöhnlich die deutsche Wilhelm der Große und die englische Lusitania. Sein Vater hingegen bevorzugte ältere, respektablere Dampfschiffe wie die Umbria der Cunard Line und die Havel des Norddeutschen Lloyd. Was Bell dabei auffiel, war, dass Riker & Riker einen eigenen Wachdienst zum Schutz der Edelsteinlieferungen und als persönliche Begleitung Rikers unterhielten, wenn er auf Reisen war und Preziosen mit sich führte.
    Bell suchte den Chef der Rechercheabteilung auf. »Sind private Wachdienste im Edelsteingeschäft üblich?«
    »Bei den Europäern offensichtlich schon«, erklärte Grady Forrer, »so wie sie durch die Weltgeschichte reisen.«
    »Und was für Leute sind das, die er einstellt?«
    »Möglichst gut aussehende Schlägertypen. Männer, die man in elegante Kleidung stecken kann, ohne dass sie auffallen.«
    Einer der Agenten steckte den Kopf durch die Tür. »Ein Telefongespräch für Sie, Mr Bell. Er wollte seinen Namen nicht nennen. Englischer Akzent.«
    Bell erkannte die gedehnte Sprechweise von Commander Abbington-Westlake sofort.
    »Sollen wir uns nicht mal wieder zu einem Cocktail treffen, alter Junge? Vielleicht trinken wir ihn dieses Mal sogar.«
    »Weshalb?«
    »Ich habe eine sehr interessante Überraschung für Sie.«

31
    »Hier ist die Polizei! Niemand rührt sich vom Fleck!«
    Die Tür des Opernhausbalkons, durch den John Scully in die Opiumhöhle der Hip Sing gelangt war, flog mit einem lauten Krachen auf und schmetterte den massigen Chinesen, der sie bewachte, gegen die Wand. Der erste Mann, der durch die Öffnung kam, war ein behelmter Sergeant und so hoch und breit wie ein Brauereipferd.
    Die Chinesen, die am Fan-Tan-Tisch spielten, waren an Polizeirazzien gewöhnt. Sie reagierten am schnellsten. Spielkarten, Chips und Geldscheine wirbelten durch die Luft, während sie durch den Vorhang stürzten, hinter dem sich eine geheime Tür versteckte. Die Hip-Sing-Rausschmeißer sammelten das Geld vom Faro-Tisch und suchten ebenfalls das Weite. Auch die weißen Spieler am Glücksrad ergriffen die Flucht, doch als sie ihr Glück an anderen Vorhängen versuchten, fanden sie dahinter nur glatte Wände. Mädchen schrien. Opiumraucher schauten träge hoch.
    Die rothaarige Madame kam eilig zu Scullys Sofa. »Kommen Sie mit!«
    Sie zog Scully hinter sich her durch einen weiteren Vorhang, während die Cops ihre Schlagstöcke schwingend und Drohungen brüllend hereinstürmten. Scully sah keine Tür in der fast vollständigen Finsternis, aber als die Frau gegen die Wand drückte, schwang ein schmales Stück davon zurück und gab eine Öffnung frei. Sie zwängten sich hindurch, die Frau schloss die Geheimtür und verriegelte sie an der oberen und der unteren Kante. »Schnell!«
    Sie führte ihn eine steile Treppe hinunter, die so schmal war, dass der Detektiv es kaum schaffte, sich auf ihr zu bewegen. Auf jedem Absatz befand sich eine weitere schmale Tür, die geöffnet, geschlossen und anschließend verriegelt wurde.
    »Wohin gehen wir?«, fragte Scully.
    »Zum Tunnel.«
    Mit einem Schlüssel schloss sie die nächste Tür auf. Dort befand sich der Tunnel, niedrig, eng und feucht. Er verschwand in der Dunkelheit. Sie holte eine Batterielampe aus einer Nische in der Wand und führte sie mit Hilfe ihres hellen Lichtstrahls nach Scullys Einschätzung etwa zwei Häuserblocks weit. Aufgrund der zahlreichen Biegungen und Durchbrüche in den Wänden vermutete Scully, dass sie sich in einem Gang befanden, der mehrere Hauskeller miteinander verband.
    Sie schloss eine weitere Tür auf, ergriff wieder seine Hand und führte ihn zwei Treppen abschnitte hinauf in das im herkömmlichen Stil eingerichtete Wohnzimmer einer Wohnung mit hohen Fenstern, die einen Ausblick auf die Chatham Square Station der Hochbahn erlaubten. Sie lag im strahlenden Sonnenschein vor ihnen.
    Scully hatte sich so lange in der Dunkelheit aufgehalten, dass er schon geglaubt hatte, das Tageslicht nie wieder zu sehen.
    »Danke für die Rettung, Ma'am.«
    »Ich

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