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Blutnetz

Blutnetz

Titel: Blutnetz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Justin Scott
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genug, um ein Radrennen zu starten, sonst aber völlig unnütz.«
    Yamamoto Kenta verteidigte seine Position mit Nachdruck. »Ich bin kein Gentleman-Spion. Ich bin ein Patriot, so wie Ihr Vater, der seinem Kaiser genauso gedient hat wie ich dem meinen. Keiner von uns würde seine Nation verkaufen.«
    »Würden Sie meinen armen toten Vater bitte aus dem Spiel lassen?«, fragte der Spion gelangweilt.
    »Ihr Vater würde verstehen, weshalb ich Sie aufhalten muss.« Yamamoto Kenta zog seine Nambu-Halbautomatik aus dem Mantel, spannte sie und richtete den kurzen Lauf auf den Kopf des Spions.
    Der Spion musterte ihn mit dem Anflug eines Lächelns. »Ist das Ihr Ernst, Kenta? Was haben Sie vor? Mich der Navy zu übergeben? Dort wird man vielleicht auch ein paar Fragen an Sie haben.«
    »Das haben sie Sicherlich . Deshalb werde ich Sie auch der Van Dorn Detective Agency ausliefern.«
    »Weshalb?«
    »Die Van Dorns werden Sie so lange in Gewahrsam halten, bis ich das Land unbehelligt verlassen habe. Und erst danach werden die Van Dorns Sie in die Obhut der US Navy entlassen.«
    Der Spion schloss die Augen. »Sie vergessen einen Punkt. Ich habe kein Vaterland.«
    »Aber ich weiß, woher Sie kommen, Eyes O'Shay. Mr Brian ›Eyes‹ O'Shay.«
    Der Spion öffnete die Augen. Er betrachtete das Handtuch, das er zu seinem Gesicht angehoben hatte. Wie eine Opfergabe lag es auf seinen Händen.
    Yamamoto Kenta kostete seinen Triumph in vollen Zügen aus. »Überrascht?«
    »Ich bin sogar sehr überrascht«, gab der Spion zu. »Den Namen Brian O'Shay habe ich schon lange nicht mehr ... getragen.«
    »Ich sagte doch, ich habe dieses Spiel schon gespielt, ehe Sie geboren wurden. Halten Sie die Hände so, dass ich sie sehen kann, oder ich übergebe den Van Dorns eine Leiche.«
    Der Spion schloss die Augen abermals. »Sie machen mir Angst, Kenta. Ich will mir nur den Schweiß von der Stirn wischen.« Er tupfte mit dem Handtuch seine Stirn ab, dann presste er es, so fest es ging, gegen seine Augen. Unter dem Schreibtisch vor seinen Füßen befand sich ein dickes Stromkabel, das durch einen Messerschalter in offener Stellung mit dem Stromnetz verbunden war. Der eine Schenkel des Schalters schwebte nur wenige Zentimeter über dem anderen. Der Spion trat auf den isolierten Griff des Schalthebels und schloss den Stromkreis. Ein fetter blauer Funken blitzte auf und knallte wie ein Pistolenschuss.
    Hinter ihm schoss der 200 000 000 Kerzen starke Suchscheinwerfer, der feindliche Schiffe noch in einer Entfernung von sechs Meilen fast taghell beleuchten konnte, einen Strahl weißen Feuers in Yamamoto Kentas Augen. Er war so hell, dass der Spion durch die Augenlider, das dicke Handtuch, die Haut und das Fleisch die Knochen in seinen Händen sehen konnte. Er verbrannte Kentas Netzhäute und blendete ihn auf der Stelle. Schreiend kippte der japanische Spion nach hinten.
    Der Spion öffnete den Schalter mit einem Fußtritt und wartete, bis das Licht völlig erlosch, ehe er das Handtuch sinken ließ und aufstand. Mit heftigem Blinzeln versuchte er die pinkfarbenen Kreise zu vertreiben, die vor seinen Augen rotierten.
    »Marinekapitäne erzählen, Feinde ließen sich mit Suchscheinwerfern viel besser abwehren als mit Geschützen«, stellte er im Plauderton fest. »Ich darf hinzufügen, dass sie bei Verrätern genauso gut funktionieren.«
    Er holte aus der Schreibtischschublade eine zusammengefaltete Ausgabe der Washington Port und zog ein dreißig Zentimeter langes Stück Bleirohr daraus hervor. Er umrundete den Schreibtisch und stieg über den umgekippten Stuhl. Er war nur ein paar Zentimeter größer als der kleine Yamamoto Kenta, der sich zu seinen Füßen auf dem Fußboden wand. Aber er war so stark wie drei Männer und bewegte sich mit der unerbittlichen Zielgenauigkeit eines Torpedos.
    Er holte mit dem Bleirohr aus und schmetterte es auf Kentas Schädel.
    Ein Schlag war mehr als genug.
    Dann durchsuchte er Yamamoto Kentas Taschen, um sicherzugehen, dass er eine Identifikation bei sich hatte, und fand in seiner Brieftasche das Empfehlungsschreiben eines japanischen Museums für das Smithsonian Institute. Perfekt. Dann stöberte er im Lagerhaus herum und entdeckte eine alte Schwimmweste mit Korkeinlage. Er vergewisserte sich, dass die Stoffumhüllung noch weitgehend intakt war, bugsierte Kentas Arme durch die Ärmellöcher und schnallte die Weste zu.
    Schließlich schleifte er die Leiche zur Wasserseite des Lagerhauses, wo das Gebäude über den

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