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Blutnetz

Blutnetz

Titel: Blutnetz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Justin Scott
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Schulden an einen Burschen, der ein Kasino im Barbary-Coast-Distrikt betrieb, und dort habe ich dann noch mehr verloren. Schließlich drohte er, mich umzubringen. Er sagte, sie würden es ganz langsam machen. Aber alles, was ich tun müsse, um mich aus dieser Klemme zu befreien, wäre, ihm einen Passierschein für eins meiner Fuhrwerke und eine Rechnung meiner Firma zu geben und ihnen alles zu erklären, was sie wissen müssten, um sich dort unauffällig zu bewegen. Ich weiß, was Sie jetzt denken, nämlich dass ich einem Saboteur Zugang zu der Marinebasis verschafft habe. Aber zu diesem Zeitpunkt wusste ich gar nicht, dass es das war, was sie wollten. Ich dachte, es ginge darum, einen dicken Vertrag mit der Navy an Land zu ziehen. Ich dachte, sie machten es wegen des Geldes.«
    »Sie hofften, dass sie es wegen des Geldes taten«, korrigierte Bell eisig.
    Ted Whitmark ließ den Kopf sinken. Als er wieder aufsah, hatte er Tränen in den Augen. »Das hatte ich diesmal ebenfalls gehofft. Aber ich befürchte, dass es nicht so ist, und irgendetwas sagt mir, dass es diesmal sogar noch schlimmer sein wird.«
    Das Telefon der internen Sprechanlage auf Beils Schreibtisch klingelte. Er angelte es von der Gabel. »Was ist?«
    »Hier draußen ist eine Lady, die zu Ihnen und zu dem Gentleman möchte, der gerade bei Ihnen ist. Eine Miss Dorothy Langner. Soll ich sie hereinlassen?«
    »Nein. Sagen Sie ihr, ich käme gleich zu ihr hinaus.« Er hängte ein. »Fahren Sie fort, Ted. Was ist diesmal geschehen?«
    »Sie wollen, dass ich ihnen eines meiner Gespanne überlasse, das für den Brooklyn Navy Yard zugelassen ist.«
    »Wer?«
    »Dieser aalglatte Typ namens O'Shay. Ich habe gehört, wie ihn jemand Eyes nannte. Das ist wohl sein Spitzname. Wissen Sie, wen ich meine?«
    »Wann wollen sie das Gespann haben?«
    »Morgen. Wenn die New Hampshire Lebensmittel und Munition lädt. Die Generalinspektion wurde gerade eben abgeschlossen, und sie soll ein Expeditionsregiment der Marine nach Panama bringen, um dafür zu sorgen, dass die Wahlen in der Kanalzone friedlich verlaufen. Meine Filiale in New York hat den Liefervertrag für den gesamten Nachschub.«
    »Wie groß soll das Gespann sein?«
    »Sie wollen das größte, das ich habe.«
    »Groß genug, um zwei Torpedos zu transportieren?«
    Whitmark biss sich auf die Lippen. »O Gott. Werden sie es dafür benutzen?«
    Die Tür zum Empfangsraum wurde geöffnet, und Harry Warren kam herein. Bell wandte sich wieder zu Ted Whitmark um, als ihn eine plötzliche Bewegung an der Tür innehalten ließ. Er sah, wie Dorothy Langner in einem schwarzen Kostüm und mit einem schwarzen Federhut auf dem Kopf hinter Harry Warren hereinschlüpfte, während dieser fragte: »Kann ich Ihnen behilflich sein, Ma'am?«
    »Ich möchte zu Isaac Bell«, sagte sie mit ihrer klaren, klangvollen Stimme. »Dort ist er ja, ich sehe ihn.« Sie eilte auf Beils Schreibtisch zu und griff gleichzeitig in ihre Handtasche.
    Whitmark sprang von seinem Stuhl auf. »Hallo, Dorothy, ich hatte ja gesagt, dass ich mit Bell reden werde. Damit ist zwischen uns doch alles wieder in Ordnung, oder?«
    Dorothy Langner studierte sein Gesicht. Dann sah sie zu Bell hinüber. »Hallo, Isaac. Darf ich mich für einen Moment irgendwo mit Ted ungestört unterhalten?« Ihre schönen, silbern glänzenden Augen wirkten leer, und Bell hatte den unheimlichen Eindruck, dass sie blind war. Aber das konnte sie nicht sein, denn sie war soeben ohne fremde Hilfe hereingekommen.
    »Ich glaube, Van Dorns Büro ist frei. Er wird bestimmt nichts dagegen haben.«
    Er geleitete sie in das Büro, schloss die Tür und blieb dicht davor stehen, um zu lauschen. Er hörte Whitmark wiederholen: »Damit ist doch alles wieder in Ordnung zwischen uns, nicht wahr?«
    »Nichts wird jemals wieder in Ordnung sein.«
    »Dorothy?«, fragte Ted. »Was tust du?«
    Die Antwort war der scharfe Knall eines Pistolenschusses. Bell stieß die Tür auf. Ted Whitmark lag auf dem Fußboden, Blut strömte aus seinem Schädel. Dorothy Langner ließ die vernickelte Pistole fallen, die sie auf Whitmarks Brust gerichtet hatte, und sagte zu Isaac Bell: »Er hat meinen Vater getötet.«
    »Yamamoto Kenta hat Ihren Vater getötet.«
    »Ted hat die Bombe nicht gelegt, aber er hat Informationen über Vaters Arbeit an Hull 44 weitergegeben.«
    »Hat Ted Ihnen das erzählt?«
    »Er versuchte, sich von seiner Schuld zu befreien, indem er es mir gestanden hat.«
    Harry Warren kam hereingestürmt, die

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