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Blutnetz

Blutnetz

Titel: Blutnetz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Justin Scott
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freundlich an. »In der Küche ist Gin. Geh doch und mix uns ein paar Cocktails, während Mr Bell mir berichtet.«
    Ted Whitmark gefiel das überhaupt nicht, aber er hatte keine andere Wahl, als hinauszugehen. Was er allerdings mit dem Kommentar begleitete: »Halten Sie sie nicht zu lange fest, Bell. Die Arme hat sich noch nicht von dem Schock erholt, den sie durch den Tod ihres Vaters erlitten hat.«
    »Es dauert wirklich nur eine Minute«, versicherte ihm Bell.
    Dorothy schloss die Schiebetüren. »Vielen Dank. Ted kann manchmal liebenswert eifersüchtig sein.«
    »Ich denke«, sagte Bell, »dass er sicherlich viele gute Eigenschaften hat, mit denen er Sie für sich gewinnen konnte.«
    Sie blickte Bell in die Augen. »Ich habe es nicht eilig«, informierte sie ihn derart nachdrücklich, dass der Detektiv in ihrer Erwiderung nichts anderes erkennen konnte als das für ihn schmeichelhafte Geständnis einer aufregenden Frau, dass sie sich für ihn interessiere.
    »In welcher Branche ist Ted tätig?«, fragte Bell und wechselte geschickt das Thema.
    »Ted verkauft Lebensmittel an die Navy. Deshalb reist er schon bald nach San Francisco, um die Große Weiße Flotte mit Proviant zu versorgen, sobald sie eintrifft. Sind Sie verheiratet, Mr Bell?«
    »Ich bin verlobt.«
    Ein nur schwer zu deutendes Lächeln spielte um ihre Lippen. »Schade.«
    »Um ganz ehrlich zu sein«, sagte Bell, »es ist ganz und gar nicht schade. Ich bin sehr glücklich.«
    »Ehrlichkeit ist eine edle Eigenschaft bei einem Mann. Sind Sie heute aus wichtigeren Gründen hierhergekommen, als nicht mit mir zu flirten?«
    Bell holte den Füllfederhalter hervor. »Kennen Sie den?«
    Ihre Miene verdüsterte sich. »Natürlich. Das ist der Füller meines Vaters. Ich habe ihn meinem Vater zum Geburtstag geschenkt.«
    Bell reichte ihn ihr. »Dann nehmen Sie ihn jetzt wieder an sich. Ich habe ihn auf seinem Schreibtisch gefunden und eingesteckt.«
    »Weshalb?«
    »Um mich zu vergewissern, dass er damit den Brief geschrieben hat.«
    »Den sogenannten Abschiedsbrief? Den hätte jeder schreiben können.«
    »Nicht jeder. Entweder Ihr Vater oder ein geschickter Fälscher.«
    »Sie kennen meine Meinung zu diesem Punkt. Es ist absolut unmöglich, dass er Selbstmord begangen hat.«
    »Ich suche weiter.«
    »Was ist mit dem Papier, auf dem der Brief geschrieben wurde?«
    »Das war seins.«
    »Ich verstehe ... und die Tinte!«, sagte sie und wurde lebhaft. »Woher wissen wir, dass er mit der gleichen Tinte geschrieben wurde, die sich auch in seinem Füllhalter befand? Vielleicht war es gar nicht sein Füllhalter. Ich habe ihn in einem Schreibwarengeschäft ausgesucht. Die Waterman Company hat sicherlich Tausende davon verkauft.«
    »Ich habe bereits Proben von der Tinte in seinem Füllfederhalter und auf dem Brief einem Chemielabor übergeben, um nachprüfen zu lassen, ob eine andere Tinte verwendet wurde.«
    »Vielen Dank«, sagte sie mit trauriger Miene. »Das ist nicht sehr wahrscheinlich, oder?«
    »Ich fürchte nein, Dorothy.«
    »Aber selbst wenn es seine Tinte war, dann beweist das doch noch lange nicht, dass er diesen Brief auch geschrieben hat.«
    »Nicht vollkommen zweifelsfrei jedenfalls«, musste Bell zugeben. »Aber ich sollte Ihnen eines ganz offen gestehen: Auch wenn jeder dieser Punkte noch eingehend untersucht werden muss, werden wir am Ende kaum eine befriedigende Antwort erhalten.«
    »Was könnte denn eine solche Antwort liefern?«, fragte sie. Plötzlich wirkte sie hilflos und zerbrechlich. Tränen glänzten in ihren Augen.
    Isaac Bell war tief berührt von ihrem Leid und ihrer Hilflosigkeit. Er ergriff ihre Hände. »Was auch immer es sein mag - wenn es existiert, werden wir es finden.«
    »Die Van Dorns geben nicht auf?«, fragte sie und lächelte tapfer.
    »Niemals«, versprach Bell, obgleich er tief in seinem Herzen erhebliche Zweifel hegte, dass er ihren Schmerz über den tragischen Verlust entscheidend mindern konnte.
    Sie umklammerte seine Hände. Als sie schließlich losließ, kam sie einen Schritt näher und küsste ihn auf die Wange. »Ich danke Ihnen. Das ist wirklich alles, worum ich Sie bitten kann.«
    »Ich bleibe mit Ihnen in Verbindung«, sagte Bell.
    »Darf ich Ihnen denn noch einen Cocktail anbieten?«
    »Ich fürchte, ich muss ablehnen, vielen Dank. Ich werde in New York erwartet.« Während sie ihn zur Tür geleitete, warf Bell einen Blick ins Esszimmer und meinte: »Das ist ein wunderschöner Tisch. Ist es ein

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