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Blutportale

Blutportale

Titel: Blutportale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Schwert war verschwunden! Und wenn sie es richtig erkennen konnte, stand auch die Harfe nicht mehr auf dem Podest!
    Eine starke Hand packte sie im Genick und zog sie ruckartig in die Höhe.
    Will stürmte den vier Maskierten hinterher, die eben aus dem Ausstellungsraum gerannt waren und auf den Ausgang zuhielten; zwei von ihnen trugen die Harfe, die anderen flankierten sie. Er hielt das Schwert in der Linken. Er fühlte sich damit sicher und vor Kraft strotzend. Die Blendgranaten hatten ihm nichts anhaben können.
    Raum für Raum schloss er mehr zu ihnen auf, und sobald einer von ihnen nach ihm schoss, tauchte er hinter eine Ecke oder ein Ausstellungsstück ab.
    Wo Justine und Saskia waren, wusste Will nicht; es interessierte ihn im Moment so wenig wie der Verbleib von Smyle. Er allein würde die Saiten an sich nehmen, und dabei würde ihn nichts aufhalten! Die Vermummten trugen die Harfe aus der Burg heraus in den Hof, wo ein Transporter geparkt stand. Der Asphalt zeigte Einschlagspuren der Blitze, dem Auto selbst war nichts geschehen Faraday sei Dank.
    Will stürmte mit erhobenem Schwert auf den ersten Bewaffneten zu, der aus seiner schallgedämpften Pistole auf ihn feuerte und ihn verfehlte. Er sprang, schlug gleichzeitig von oben und nach unten.
    Die Schneide hackte seitlich in den Hals des Mannes, und schon wurden die Intarsien flüssig und schössen in die Wunde. Jaulend fiel er nieder und spie silbriges Sekret aus. Will setzte über ihn hinweg und attackierte den zweiten Bewaffneten. Er hatte das Gefühl, dass er übergroß und mächtig war, ein Feldherr, ein Riese, ein Goliath, der seine Feinde zerschmetterte, egal mit welchen Waffen sie gegen ihn antraten.
    Die Pistolenmündung schwenkte auf ihn, er sah das rasche Aufblitzen im Innern des Laufs und spürte den Luftzug - aber wieder gingen die Projektile fehl. Das Schwert beschützte seinen Träger.
    Will stand eine Armlänge von dem Mann entfernt und erkannte den Unglauben in dessen Augen. Er trat ihm mit dem Bein in den Magen, ein harter Kalari-Kick; der Maskierte wurde ruckartig weggeschleudert und schlitterte mehrere Meter über den polierten Boden des Eingangsbereichs.
    Der Transporter fuhr mit quietschenden Reifen an. Will hetzte auf die Straße, mitten hinein in das Unwetter, und rannte neben dem durchstartenden Wagen her. Es bereitete ihm keine Mühe, die Geschwindigkeit zu halten, obwohl der Wagen permanent beschleunigte.
    Er schlug mit dem Schwert zu und riss das Metall der Seitenwand auf, als bestünde sie aus Papier. Will stach noch mehrmals zu, die Schneide riss lange Schlitze, doch er traf niemanden im Innern des Transporters. Dann wurde das Fahrzeug doch zu schnell und hängte ihn ab.
    Fluchend stand er im strömenden Regen und schrie den Maskierten hinterher. Seine Stimme klang tiefer, dröhnender als sonst, und die Birnen der erloschenen Lampen vor ihm platzten mit hellem Klirren. Überrascht von dieser Wirkung, verstummte er und legte sich die freie Hand an den Hals.
    Ein Scheinwerferpaar näherte sich ihm von hinten, ein Wagen hupte und blendete auf. Will sprang zur Seite und blickte zum Fahrer - Justine saß hinter dem Steuer, eine Zigarette im rechten Mundwinkel! Saskia hockte neben ihr. »Waren das die Diebe?«
    Er stieg hinten ein, und sie trat aufs Gas. »Ja. Es sind noch zwei. Sie haben die ganze Harfe dabei.«
    Abrupt riss Justine das Lenkrad herum, dennoch überrollte sie mit dem rechten Rad das Hindernis auf der Fahrbahn, das unvermittelt aufgetaucht war. Der Wagen hüpfte etwas und war schon weitergefahren.
    »Das war die Harfe!«, rief Saskia.
    »Smyle will not be amused«, meinte Justine erheitert. »Sie haben sich genommen, was sie brauchten, und den Rest weggeworfen.« Sie kniff die Augen zusammen und sah die Rücklichter des Transporters in einiger Entfernung vor sich. »So einfach wird man mich nicht los!« »Kann mir jemand sagen, was passiert ist?«, bat Saskia. Sie streckte die Hand aus, um das Schwert zurückzubekommen.
    »Valesca kam mit Verstärkung zurück. Sie hatten Blendgranaten und was weiß ich noch dabei«, sagte Will und ignorierte Saskias offene Hand. »In dem ganzen Durcheinander ist das Schwert zu mir gerutscht, ich sah sie mit der Harfe flüchten und habe mich an ihre Fersen gehängt.« »So etwas dachte ich mir. Ich habe dich losrennen sehen, mir so schnell wie möglich Saskia geschnappt und ein Auto besorgt«, berichtete Justine. Sie ließ das Auto mit einem gekonnten Schlenker in die Kurve gleiten, die

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