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Blutrausch

Blutrausch

Titel: Blutrausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlie Huston
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vielleicht habe ich nach einem Grund gesucht, nicht in die scheiß U-Bahn steigen zu müssen, und mir deshalb, ohne groß darüber nachzudenken, eine dritte Zigarette angezündet. Eine andere Entschuldigung habe ich nicht für die Tatsache, dass ich Tom nicht gerochen habe und mir das Arschloch jetzt den Lauf seiner Kanone in den Rücken bohrt.
     
    – Was ist los mit dir, Pitt? Gehörst du langsam zum alten Eisen? Kennst dich wohl nicht mehr aus mit den neuesten Entwicklungen? Aber du kannst’s nicht lassen, oder? Musst einfach in meinem Revier rumschnüffeln.
    Er drückt mir die Waffe noch etwas fester ins Kreuz und drängt mich auf der 4th in östlicher Richtung auf den Washington-Square-Park zu, wo sich die Grenze zum Gebiet der Society befindet.
    – Wusste gar nicht, dass das Niemandsland neuerdings in deine Zuständigkeit fällt.
    – Leck mich. Du weißt genau, wovon ich rede. Du hast ordentliche Mitglieder der Society auf unserem Gebiet in die Mangel genommen, bist in ihre Häuser eingebrochen und hast sie über uns ausgequetscht.
    – Woher hast du denn den Scheiß?
    – Glaubst du, du bist der einzige, der Informationen aus Philip Sax rauspressen kann? Sowie man die Gummiknüppel rausholt, fängt dieses Weichei an, wie ein Vögelchen zu singen. Ich musste nicht mal anfangen, ihn zu verprügeln, da packte er schon aus. Natürlich haben wir ihn trotzdem in die Mangel genommen. Nur, um ihm eine Lektion zu erteilen. Im Nachhinein betrachtet war das vielleicht gar nicht nötig.
    Er ist allein. Tom mag zwar nicht der Hellste sein, aber selbst er weiß, dass es keine gute Idee wäre, hier mit seinem Gefolge aufzumarschieren. Die Enklave würde ihm den Arsch aufreißen. Aber jede Wette, dass jenseits der Grenze seine Partisanen auf ihn warten. Sobald ich auch nur einen Fuß auf den Washington Square East setze, werden mich seine Jungs auch schon umzingelt haben.
    – Jetzt kann dir nicht mal mehr Terry helfen, Pitt. Herumschnüffeln ohne Erlaubnis, Ausspionieren der Society. Und gerade wolltest du wohl losziehen, um uns an diese Arschlöcher zu verpfeifen? Scheiße, ich weiß ja, dass du ein Laufbursche der Koalition bist, aber die Enklave? Das ist doch krank, Mann. Arbeitest für diese verschissenen Mudschaheddin.
    – Sag mal, Tom, hast du dein Hirn im Kühlschrank gelassen? Bist du völlig übergeschnappt? Wenn dich einer von diesen Irren so reden hört, verfolgen sie dich bis nach Hause und zerfleischen dich bei lebendigem Leib. Mit den Zähnen.
    – Leck mich. Leck mich und geh weiter.
    Ich werfe ihm über die Schulter einen Blick zu.
    – Wirklich, hast du die schon mal in Aktion gesehen? Scheißunheimlich sind die. Wie Bruce Lee auf Speed. Nur, dass du ihnen den Kopf abschlagen müsstest, um sie umzubringen. Ich hab mal gesehen, wie sich zwei von ihnen einen Sparringskampf geliefert haben. Einem wurde der Arm abgerissen, und er hat weitergekämpft. Er hat seine Beine um das Genick seines Gegners gelegt und ihn glatt erdrosselt. Dem sind die Augen richtig aus den Höhlen gequollen. Und währenddessen ist dauernd dieses komische weiße Zeug aus dem Stumpf gespritzt. Echt gruselig.
    – Scheiße, halt’s Maul.
    Als wir den Washington Square East überqueren, beobachte ich ihn aus den Augenwinkeln. Seine Augen zucken wie verrückt hin und her.
    Auf der Fifth blendet uns das Licht der Straßenlampen. Als ein recht mitgenommener, mit Graffiti besprayter Lieferwagen um die Ecke rast, trete ich vom Bürgersteig. Tom packt meinen linken Arm, zieht mich wieder zu sich hoch. Dabei wird die Kanone seitlich zwischen uns eingeklemmt, und er merkt, dass er einen Fehler gemacht hat. Der Arme.
    Er versucht, meinen Arm festzuhalten und gleichzeitig den Lauf der Waffe wieder auf mich zu richten. Er ist wirklich ein starkes Arschloch. Aber mit einem Beutel meiner Blutreserven intus bin ich noch etwas stärker. Und schneller. Ich wende mich nach links, reiße meinen Arm los und ramme ihm einen Ellenbogen ins Gesicht. Dann überquere ich die Straße und gehe hinter einem Lieferwagen der New Yorker Parkwache in Deckung. Er macht ein paar Schritte um den Wagen herum. Ich ebenfalls. Dann ändert er die Richtung. Ich auch. Er zeigt mir die Kanone, lässt sie kurz hervorblitzen, ohne dass die Passanten auf dem Gehweg etwas mitbekommen. Er will nur sichergehen, dass ich nicht vergesse, wer hier das Kommando hat.
    – Komm her, verdammte Scheiße.
    – Warum?
    – Komm her, oder ich schieße.
    – Der ganze Park wimmelt von Cops in

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