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Blutrausch

Blutrausch

Titel: Blutrausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlie Huston
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hinauf, die vom Bahnsteig nach oben führt.
    – Ich bin wirklich schwer beeindruckt. Aber jetzt gehen wir schön brav zum Bahnsteig zurück und warten auf den nächsten Zug Richtung Downtown.
    Ich erreiche das Ende der Treppe und sehe mich um. Die Station ist eine einzige Baustelle. Der Weg nach Uptown ist mit Sperrholzplatten abgeriegelt, die im leuchtenden Blau der städtischen Verkehrsbehörde gestrichen sind. Wollte ich dorthin, müsste ich den ganzen Weg zurückgehen und die Treppe am anderen Ende des Bahnsteigs nehmen.
    – Ich werd mich nicht lang mit dir rumärgern. Entweder du kommst freiwillig mit, oder ich schleif dich wieder runter.
    Der Gorilla klebt mir an den Fersen und redet auf mich ein.
    – Ohne Scheiß, Arschloch, riskier lieber nicht, dich mit mir anzulegen. Kehr einfach um, und wir steigen wieder ein.
    Neben den Eingängen für Dauerkartenbenutzer steht eines von diesen altmodischen Drehkreuzen. Eine große stählerne Ausgangstür, deren Sperrelemente durch die Metallstreben eines Gitters rotieren.
    – Im Ernst, Sportsfreund. Ich geb’ dir den guten Rat, die Haltestelle nicht zu verlassen. Du hast schon genug Ärger am Hals, weil du unser Gebiet betreten hast.
    Ein jugendliches Pärchen blockiert einen der Eingänge für Metrocard-Nutzer. Die beiden knutschen heftig, bis die U-Bahn des Mädchens einfährt und sie losrennt, um sie noch zu erwischen. Vor den anderen Durchgängen stehen die Leute bereits Schlange. Ich gehe auf das altmodische Drehkreuz zu.
    Der Schläger hört nicht auf, mir ins Ohr zu quatschen.
    – Hier unten passiert dir nichts. Vielleicht. Aber sobald du die Treppe da raufgehst, wendet sich das Blatt. Wenn dich die Nigger da oben sehen, bist du geliefert.
    Eine alte Frau versucht, das Drehkreuz zu passieren. Der Henkel ihrer Einkaufstasche verfängt sich in einer der Metallstreben. Ich helfe ihr, und sie lächelt mich an. Ich lächle zurück.
    – Zum letzten Mal, Arschloch. Bleib stehen. Sobald du die Haltestelle verlässt, sitzt du ganz tief in der Scheiße.
    Ich lächle ihm ebenfalls zu.
    – Wen willst du hier eigentlich überzeugen, mich oder dich?
    Ich gehe durch das Drehkreuz. Er bleibt davor stehen.
    – Mann, du reitest dich da ganz tief rein.
    Das Drehkreuz befindet sich jetzt zwischen uns.
    – Dann komm doch und hol mich. Ach ja, gibt’s da nicht so eine Art Friedensvertrag, den du brechen würdest, wenn du durch dieses Drehkreuz gehst? Stimmt doch, oder?
    – Jetzt reicht’s. Du schiebst sofort deinen Arsch wieder hier rein und steigst mit mir in den nächsten Scheißzug.
    Ich zucke mit den Schultern.
    – Würde ich ja gerne, aber ich hab keine gültige Fahrkarte mehr. Tut mir leid.
    Er stürmt auf das Drehkreuz zu.
    – Verdammter Schwanzlutscher.
    Als er näher kommt, hebe ich die Hand.
    – Locker bleiben. Kein Grund, eine Szene zu machen. Ich geh ja mit.
    – Dafür ist es zu spät, du scheiß Unabhängiger.
    Er holt aus, um meine Hand wegzuschlagen. Ich packe ihn am Kragen und zerre ihn in meine Richtung. Mit der freien Hand greife ich nach den Streben des Drehkreuzes, drücke ihn gegen das Metallgitter und hämmere ihm die Streben des Kreuzes in den Rücken. Seine Rippen geben ein hübsches, krachendes Geräusch von sich. Ich schmettere das Drehkreuz noch zwei weitere Male gegen ihn und versuche, sein Gesicht durch das Gitter zu drücken. Geht aber nicht. Also renne ich auf den Ausgang zu und die Treppe rauf.
    Das war nicht besonders schlau von mir. Sich mit einem Schläger der Koalition auf Hood-Territorium anzulegen, ist verdammt dämlich.
    Aber scheiß auf den Kerl.
    Er hat’s ja drauf angelegt. Hat versucht, mich zu provozieren. Wollte, dass ich klein beigebe und wieder in den Scheißzug einsteige. Ich sehe mich um, ob er mir die Stufen hinauf folgt. Bis jetzt noch nicht. Anscheinend hab ich ihn ziemlich heftig an der Birne erwischt. Aber er wird nicht aufgeben, außer, der Typ in seinem Glaskasten ruft die Cops. Vielleicht hat ihn sich die U-Bahn-Wache bereits geschnappt. Das wäre natürlich ideal. Soll er sich doch mit den Bullen und den Sanitätern rumschlagen. Aber es wäre ein Fehler, sich darauf zu verlassen. Besser, ich mache mich auf die Socken.
    Mit großen Schritten laufe ich bis zu einem Straßenschild und bemerke, dass ich in der falschen Richtung unterwegs bin. Ich muss ja zur 150th und diesen Percy treffen. Also biege ich in die 123rd und umrunde den Block, damit ich nicht noch mal am U-Bahn-Eingang vorbei muss.
    Als ich um die Ecke

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