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Blutrausch

Blutrausch

Titel: Blutrausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlie Huston
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drücke etwas fester zu.
    – Was ist so lustig?
    Sie hustet.
    – Ich dachte schon, Sie hätten das vergessen.
    – Tja. Nicht wirklich.
    Ich löse meinen Zeigefinger von der Spritze und deute auf die Jungs.
    – Aber fast wär’s mir bei dem ganzen Wirbel entfallen.
    Der Lift kommt langsam näher.
    Sie grinst wieder, sagt aber nichts.
    Ich lasse die Nadel ein bisschen tiefer in ihre Augenhöhle gleiten.
    – Wer ist es?
    Ich weiß, wer es ist, will es aber trotzdem von ihr hören.
    Sie grinst immer noch.
    – Das werden Sie mir sowieso nicht glauben.
    – Mal sehen.
    Grinsen. Krächzen.
    – Tom Nolan.
    Hoppla. Nicht der Name, den ich erwartet habe.
    Ich drücke wieder fester zu.
    – Bullshit.
    Der Lift erreicht unsere Etage.
    – Ich will die Wahrheit.
    Nur mit Mühe kann sie die Worte hervorstoßen.
    – Das ist die Wahrheit.
    Die Tür klickt. Die Jungs sehen plötzlich nicht mehr mich an.
    Scheiße.
    Als sich die Tür öffnet, werfe ich mich zur Seite, und der Junge im Aufzug eröffnet das Feuer auf seine Kumpels statt auf meine Wenigkeit. Sie gehen in Deckung oder werden durchlöchert, bevor sie reagieren können. Ich ramme Vandewater gegen die Wand, presse meinen Unterarm gegen ihre Kehle und halte ihr die Spritze unter die Nase.
    – Wer ist es?
    Sie lacht.
    – Tom Nolan! Tom Nolan!
    Ich drücke auf die Spritze und jage das Anathema in die leere Augenhöhle der alten Frau.
    Sie schreit auf, und ich schubse sie vor den Lift. Kugeln durchbohren ihren Bauch, und sie wird auf die unversehrten Jungs geschleudert, die sich gerade wieder aufrappeln wollen. Der Junge in der Aufzugkabine hört auf zu schießen. Ich greife hinein, packe ihn an der Jacke und zerre ihn heraus.
    Vandewater flippt aus. Genau wie der Koalitionsschläger im Schwimmbecken. Die Jungs beachten mich nicht weiter und versuchen, sie festzuhalten und davon abzubringen, sich selbst umzubringen, während sie durch den Raum zappelt. Ich werfe den Jungen aus dem Aufzug auf sie, und sie nimmt ihn sofort in die Mangel. Ich ziehe den Schlüssel aus dem Schloss, betrete den Aufzug und drücke auf den Knopf für die Tiefgarage.
    Während sich die Tür schließt, sehe ich noch, wie Mrs. Vandewater dem Burschen in ihrer Umklammerung dieselbe Behandlung angedeihen lässt wie der Schläger den Hunden. Der Rest der Truppe versucht, sie ruhig zu stellen. Ich stecke den Schlüssel in die Bedienkonsole des Aufzugs und drehe ihn auf Express . Die Maschinenpistole des Jungen liegt auf dem Boden. Ich hebe sie auf. Der Aufzug kommt zum Stehen und die Tür öffnet sich. Niemand zu sehen. Ich drehe den Schlüssel auf Stopp, lasse ihn dort stecken und verlasse die Kabine. Die Tiefgarage ist ziemlich klein, nur ein Dutzend exklusiver Autos für die exklusiven Bewohner des Gebäudes. Der Ausgang ist mit einem Gitter versperrt. Ein schwacher grauer Schimmer dringt dahinter hervor. Ich drehe mich um. Kein Wächter zu sehen. Ich sehe mir die Autos an. Die Wahl fällt mir leicht. Der glückliche Gewinner ist ein Range Rover mit komplett getönten Scheiben.
    Ich gehe hinüber und presse mein Gesicht gegen das Glas, um zu sehen, wie viel Schwierigkeiten mir die Alarmanlage bereiten wird. Ein kurzer Blick, dann springe ich zurück und bringe die Maschinenpistole in Anschlag. Nichts passiert. Ich riskiere einen weiteren Blick.
    Motherfucker. Das kann ja wohl nicht wahr sein.
    Ich ziehe an der Tür. Sie ist nicht verschlossen. Sein Kopf hängt zur Seite, der Mund geöffnet und ein Hemdsärmel hochgekrempelt. Die Spritze liegt noch immer in seiner Hand. Konnte es wohl nicht erwarten. Ich schubse ihn auf den Beifahrersitz, steige ein und überprüfe den Rücksitz, auf dem dick und fett der Koffer mit dem Anathema liegt. Ich betrachte den verdammten Vollidioten neben mir.
    – Dealer sollten die Finger von ihrem eigenen Zeug lassen, Arschloch.
    Riesenbrille sagt gar nichts. Seltsam, als Türsteher im Jack war er noch recht gesprächig. Aber jetzt döst er einfach vor sich hin.
    Ich lege die Maschinenpistole auf den Boden, schließe die Tür und durchsuche Riesenbrille. Ich finde eine Pistole, Handschuhe und eine Skimaske. Nachdem ich seine Schutzkleidung angelegt habe, drehe ich den Zündschlüssel. Der Wagen springt sofort an, und ich fahre den Rover zum Gatter. Je greller das Licht wird, desto mehr verdunkeln sich die Scheiben. Trotzdem brennen und tränen meine Augen. Eine Lichtschranke aktiviert das Gatter. Es öffnet sich. Ich rutsche so weit es geht im Sitz zurück, klappe die

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