Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutrot wie die Wahrheit

Blutrot wie die Wahrheit

Titel: Blutrot wie die Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.B. RYAN
Vom Netzwerk:
mal, Sie sind Polizist!“, fuhr Nell ungehalten auf. „Haben Sie denn überhaupt kein Interesse daran, den wahren Mörder ausfindig zu machen?“
    â€žDen wahren Mörder – und wer sollte das bitteschön sein?“, fragte der Detective.
    â€žIch habe da so meine Vermutungen“, sagte sie. „Weiß ich doch, dass Orville Pratt und drei andere Männer Sie bestochen haben, damit Sie das Rote Buch unter Verschluss und ihre Namen aus den Ermittlungen heraushalten.“
    â€žHaben Sie das Buch am Tatort gefunden?“, fragte Will.
    â€žSelbst wenn, glauben Sie vielleicht, das würde ich Ihnen sagen? Und was die Sache mit den Bestechungen angeht, so weiß ich wirklich nicht, wovon Sie …“
    â€žAm Tag nach dem Mord“, unterbrach ihn Nell, „suchten einige distinguierte Herren Sie in Ihrem Büro auf: Mr. Pratt, Isaac Foster, Weyland Swann, Horace …“
    â€žWoher wollen Sie das denn wissen?“, rief Skinner. „Das haben Sie von Cook, nicht wahr? Dieser gottverdammte, geschwätzige …“
    â€žVorsicht“, riet ihm Will drohend.
    â€žEr hat es Ihnen gesagt, was? Die Iren hängen doch immer zusammen rum und tratschen und brüten irgendwas aus …“
    â€žEr war’s nicht“, log Nell.
    â€žWer dann?“
    â€žGlauben Sie vielleicht, das würde ich Ihnen sagen?“, wiederholte sie seine Worte.
    â€žSie sind da sowieso auf der falschen Spur“, ließ Skinner sie wissen. „Diese Herren haben allesamt ein Alibi für die Tatzeit. Bacon war am Gericht, Swann auf einer Vorstandssitzung, Foster hat eine Vorlesung gehalten und Pratt … Pratt hat einen Besuch gemacht.“
    â€žEr war bei seiner Geliebten“, präzisierte Nell. „Die aussagen wird, was immer er von ihr verlangt, solange er ihr nur weiter die Miete zahlt.“
    Skinner grinste anzüglich. „Und woher weiß eine nette kleine Miss wie Sie solche Sachen?“
    Will spannte sich an, als wolle er sogleich von seinem Stuhl springen; Nell beschwichtigte ihn, indem sie ihm sachte die Hand auf den Arm legte. „Zumindest ist das in meinen Augen kein überzeugendes Alibi“, befand sie. „Und ich weiß auch, dass Mr. Thurston Ihnen erzählt hat, dass Mr. Pratt am Tag vor dem Mord gedroht hat, sie …“
    â€žDieser jämmerliche Geißbock?“, schnaubte Skinner. „Jetzt will ich Ihnen mal was sagen: Die alte Lady Thurston hat eine sehr rege Fantasie, was ja vielleicht ganz gut fürs Stückeschreiben sein mag, aber um ein glaubwürdiger Zeuge zu sein, ist das nicht ganz so gut. Und falls Sie es noch nicht wissen, Ihr guter Thurston behauptet, während der Tatzeit zu Hause gewesen zu sein – allein, in trauter Einsamkeit, niemand, der ihm ein Alibi geben könnte. So. Da können Sie jetzt mal drüber nachdenken.“ Skinner lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. „Weshalb sind Sie beide eigentlich wirklich hier? Wenn Sie mich wegen Meineides belangen wollten, wären Sie doch gleich zu Kurtz gerannt oder besser noch zum Staatsanwalt. Dann wären Sie nicht hier.“
    â€žSie werden Orville Pratt ausrichten, dass er das Haus noch nicht aufräumen lassen kann“, sagte Nell.
    â€žWarum? Nur weil Sie versuchen wollen, die Unschuld von dieser Gannon zu beweisen?“
    â€žWeil wir Kurtz und dem Staatsanwalt sonst erzählen, dass Sie unter Eid gelogen haben“, erwiderte Will.
    Skinners Blick irrte umher und richtete sich auf alles Mögliche, nur nicht auf Nell und Will. „Und wie soll ich das Pratt erklären?“, fragte er schließlich.
    â€žDas bleibt ganz Ihnen überlassen“, meinte Will. „Sorgen Sie einfach dafür, dass nichts im Haus verändert wird, bis Miss Sweeney und ich uns der Sache angenommen haben. Wenn Ihnen das gelingt, versprechen wir Ihnen, Ihre Tricksereien und Betrügereien als bloße Stümperei darzustellen. Das sollte Ihnen Ihre Stelle retten und eine Haftstrafe ersparen. Wenn das Haus aber von seiner Beweislast bereinigt werden sollte, bevor Miss Sweeney und ich die Sache zum Abschluss gebracht haben, dann versichere ich Ihnen, dass Sie für Ihre falsche Aussage werden geradestehen müssen.“
    Will und Nell standen auf, derweil Skinner noch immer nach einer Antwort rang.
    â€žEinen schönen Tag noch, Detective“, sagte Nell im

Weitere Kostenlose Bücher